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17.06.01 -- Mina Piske

RE: @babsy














Grüß dich Babsy,
ein wenig bin ich entsetzt über die vielen Reaktionen hier, welche deinen Hund für dich schon mal vorab an die bestmögliche Hilfsorganisation verteilen oder gleich einen Termin zum Einschläfern anraten. Schauderhaft!
Dann sehe ich hier auch eine typische Situation. Zur Erklärung liefere ich meine Erinnerung aus einem Bericht über Hybriden aus Hund und Wolf. Zwei Jahre lang geben sich diese Tiere wie Hunde, doch zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag dringt oft der Wolf durch. Doch dann ist es für diese Wolfshunde zu spät. Hat man das Tier bis dahin nicht im Griff, seine Lebensumstände dem eines Wolfes angepasst, hat man einen aggressiven Wolf im Haus.
Frage dich selber, hast du deinen Hund wirklich im Griff? Ich will nicht sagen, dass jeder seinen Hund im Griff haben muss, denn viele Hunde sind das nicht, aber unauffällig. Sprich, sie wollen nie Wolf spielen. Deiner schon.
Für meinen jetzigen Wissenstand aus deinen Erläuterungen heraus läuft alles auf das berühmte Rudelverhalten hinaus. Zuerst du, dann Kind und Mann, schließlich alle Menschen und Tiere, die du akzeptierst, ganz am Schluss der Hund. Dein Hund jedoch steht knapp unter dir, zeigt dir aber auch durch Schnappen, dass hier noch nichts hunderprozentig geklärt ist. Es ist deine Aufgabe, dieses Gefüge einzurenken. Wie? Tja, du zuerst, dann deine Familie, dann muss der Hund noch warten, bis er an der Reihe ist. Das bezieht sich aufs Fressen, auf Spaziergänge, auf das Spielverhalten, auf Besuche empfangen ... das Leben einfach. Ein weiteres Muss, die Kontrolle und die Konsequenz. Du brauchst ein Unterbrechungskommando, was alles beendet, das Derrick gerade macht. Anschließend ein Platz, das du jederzeit und in jeder Situation ausführen kannst. Alles eine Sache des Trainings und der Konsequenz.
Perfektion, wo gibt es das schon. Ich habe vier Hunde und betreibe Hundesport. Wir sind ein tolles Team, bis auf den hüpfenden Welpen Seven (er überfällt alles, was er freudig begrüßen möchte) kann niemand behaupten, dass meine Hunde schlecht erzogen sind. Oberflächlich. Doch zwei davon sind Jäger. Besonders, seit wir in unserem Garten hier in USA Mäuse und Eichhörnchen in den Bäumen haben, die dauernd zu streiten scheinen. Neulich haben wir einen superschönen Park entdeckt, in dem wir frühmorgens rumspazieren. Duke und Seven ohne Leine, Meiky und Lilac an der zehn Meter Schleppleine. Denn beide jagen die Kaninchen, Eichhörnchen und Erdhörnchen. Unkontrolliert! Hey und das mir! Doch wir arbeiten dran. Heute hatten wir nur eine Ausgleitung, Lilac ließ sich ins Platz schicken, Meiky blieb am Baum hängen. Lauser! Doch auch das bekommen wir hin.
Mein Rat, wende dich an einen Tainier, der etwas von Rudelverhalten und postiver Verstärkung versteht. Um deinem Hund zu sagen, dass du der Boss bist und entscheidest, was gejagt wird und wer Freund ist, musst du deinen Hund nicht unbedingt dauernd unterwerfen. Wie gesagt, durch kleines Einordnen des Verhaltens des Hundes an letzter Stelle ist schon viel geholfen. Doch dazu brauchst du jemand, der mit dir und deinem Hund arbeitet, das lässt sich m.E. schwer durch Postings entscheiden.
Rede mit deiner Familie darüber, sprech das Verhalten gegenüber dem Hund ab, damit auch dein Mann wieder Sicherheit in den Hund bekommt.
Viel Glück, Kraft und liebe Grüße
Mina
Thema: Brauche dringend Rat!Ich soll ihn einschlaefern!


 
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