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30.05.01 -- Dirk Emmrich

RE: Angsthase














Hallo Melanie,

nichts ist grauseliger als ein Angstbeisser, aber bis dahin hast Du ja noch genug Einflussmoeglichkeiten auf Deinen Hund. Ich wuerde Dir gern ein paar Moeglichkeiten aufschreiben.
Zunaechst solltest Du Dein Verhalten beim Verbellen durch Deinen Hund planen.
Gerade wenn ein Hund aengstlich reagiert neigt man sehr dazu ihn zu beruhigen. Dummerweise heisst das, dass Du dieses Verhalten positiv verstaerkst.
Langfristige Erfolge erzielt man meist, wenn man das gezeigte Verhalten (also das verbellen) kontrollieren kann und zudem in der unerwuenschten Situation ignoriert.
Ignorieren ist eher leicht zu bewerkstelligen. Um das Bellen zu kontrollieren muss man es in den Situationen, die nichts mit einer Begegnung mit Passanten zu tun haben verstärken:
Wann immer Dein Hund bellt (aus Aufregung beim Spielen oder so), lobe ihn ausgibig und nenne sofort ein Kommandowort für's Bellen (Bsp. "gib Laut").
Wahrscheinlich hast Du für Deine "Standardkommandos" wie sitz, platz etc. schon ein "Aufloesungskommando", wie "okay" eingeführt. Mit dem Einsatz dieses Aufloesungskommandos kannst Du dann spaeter das Bellen stoppen. Das ist ein langer Weg, den Du als Hintergrundmassnahme jetzt schon einsetzen kannst.

Fuer die aktuelle Ruepelbegruessung wuerde ich Dir raten:
Geh' einige Male mit Begleitung nach draussen. Lasse DeineN HelferIn den bellenden Hund an die Leine nehmen und gehe Du auf die Leute zu, die da verbellt werden. Zeige Deinem Hund, wie man gelassen an Fremden vorbeigeht. Sobald er folgt: intensiv ablieben!!!

Eine zusetzliche Variante (für den Stressresistenteren Hund) ist die Reizueberflutung:
Probiere mal das Verhalten Deines Hundes aus, wenn gerade so viele Menschen da sind, dass eine "Einzelbegruessung" nicht mehr moeglich ist. Wenn er dann keinen Stress haben sollte, kannst Du ihn sehr rasch vom Bellen befreien, indem Du haeufiger in die Oeffentlichkeit gehst.

Wenn alle Uebungen nicht durchfuehrbar sind, dann kannst Du immer noch eine Verhaltensausdehnung versuchen.
Das fuktieoniert aehnlich wie beim "bleib-Kommando". Man versucht die Schwelle zu dem Verhalten abzuwarten, dass man nicht moechte. So wie Du beim "sitz und bleib" so lange wartest, bis Du das Gefuehl hast, dass Dein Hund kurz vor dem Wunsch steht sich zu erheben, suchst Du auch in Deiner Situation nach der Schwelle zum unerwuenschten Verhalten.
Dazu solltest Du deinen Hund, wenn Du eine neue Begegnung herannahen siehst, so lange loben und mit Leckerlis verwoehnen, bis Du die ersten Anzeichen von Aufregung erkennst. Diese Schwelle wirst Du ja jetzt zu genuege kennen. Es ist genau der Zeitpunkt, wo Du anfaengst "Oh nein, nicht schon wieder!" zu denken. Sobald die ersten Zeichen von Aufregung/Angst vor der Begegnung auftauchen ignorierst Du Deinen Hund dann beharrlich. Erst wenn die Passanten an Euch vorbeigegangen sind und aus Deinem Bello wieder ein Hund geworden ist solltest Du ihm viel Lob und Leckerlis geben.
Das ist ne Technik, die eigentlich ganz gut und schnell wirkt, weil Du einen richtiggehenden Kontrast zum unerwuenschten Verhalten aufbaust, dadurch musst Du nicht passiv darauf hoffen, dass Dein Hund sich mal so verhaelt, dass Du ihn loben kannst.

Es gibt bestimmt noch 1000 andere Moeglichkeiten, Du hast also allen Grund zuversichtlich zu sein.

Viele Gruesse,
Dirk
Thema: Angsthase


 
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