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Hi Meli,
so ein 'Monster' hatten und haben wir auch manchmal immer noch. Aber im Großen und Ganzen haben wir diese Aktionen mit viel Ruhe und immer gleicher Reaktion unsererseits in den Griff bekommen. Bei ihrem Panikgebell kam als Antwort von uns jedesmal ein emotionsloses 'Schluß', um ihr zu zeigen: ich sehe keinen Anlass zur Beunruhigung, also bist du in Sicherheit und kannst ruhig bleiben.
Anfangs hat sie sich hinter uns verkrochen, wenn ein Mensch auf sie zuging, dann kam auch bei ihr der Zeitpunkt, an dem sie sich für Angriff nach vorn entschied. Und ab da war für mich dann wiederum Schluß mit Lustig, weil Hunde die so reagieren eine Gefahr für ihre Umwelt darstellen. In solchen Situationen, auch wenn nur die Aussicht auf ein Schnappen ihrerseits bestand, habe ich ihr recht 'autoritär' klargemacht, dass dieses Verhalten nicht geduldet ist. D.h. ich habe den Ursprung ihres Verhaltens (Angst) nicht berücksichtigt, sondern auch emotionslos (vor allem ohne Mitleid) dieses Fehlverhalten korrigiert. Da gab es schon mal einen ordentlichen Ruck an der Leine, oder einen Befehl den sie gefälligst umgehend auszuführen hatte, sprich ich bin doch recht dominant ihr gegenüber aufgetreten. Aaaber immer ohne Hektik, Gebrüll oder so etwas. Immer betont ruhig und doch mega-energisch. Ich kann ihre Angst zwar sehr gut verstehen, sie ist auch nicht grundlos vorhanden, trotzdem ist sie nicht berechtigt dazu, andere Menschen zu erschrecken. Zumal jeder, der erstmal vor ihr strammsteht ein Erfolgserlebnis für sie wäre, so dass sich ihr Verhalten selbst bestätigen würde. Und diese Chance 'gönne' ich ihr nicht. Meine Hündin darf in jeder Weise ihrer Angst Ausdruck verleihen, nicht aber indem sie auch nur andeutungsweise auf Mensch oder Tier losgeht. Und wunderlicherweise ist es nach einiger Zeit meines 'drakonischen' Verhaltens so gekommen, dass mein Hund sich an meiner Seite wirklich sicher fühlt und solche Shows gar nicht mehr abzieht.
Überleg doch einmal, ob du nicht vielleicht zuviel Mitleid mit deinem Hund und seiner Angst hast, und dadurch das Angstverhalten unbewußt unterstützt, durch trösten, beruhigend auf ihn einreden oder sonst irgendwas... Meistens liegt da der Hase im Pfeffer begraben. Je ängstlicher ein Hund ist, umso selbstsicherer muß der Halter auftreten, das ist die einzig wirksame Hilfe die man ihm anbieten kann.
Gruß, Claudia
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