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Hallo Carolin,
du hast von dem Hund den du auf der Ausstellung gesehen hast geschrieben: [[... ich hatte einen sehr nervösen Hund vor mir...]]] Wie alt war denn dieser Dobermann? Und was genau meinst du mit nervös? Junge Dobermänner (jung = bis 2/3 Jahre) sind nämlich manchmal seeeehr temperamentvoll und mögen ungern nur rumstehen.
Weiterhin machst du dir Sorgen, dass es [[... fatale Folgen... ]] haben kann, wenn du nicht die unangefochtene Nr.1 für einen Dobi bist... Das kann schon vorkommen, muss aber keinesfalls so eintreten und du kannst dieses genauso bei anderen Hunden haben. Es kommt weniger auf die Rasse als auf die Persönlichkeit des jeweiligen Tieres an.
Zu deiner Einschätzung von Hundeplätzen: [[... mannscharf-machen...]], wo gibt es denn so etwas??? Ich glaube, da hast du etwas missverstanden. Schau dir doch einfach mal ein paar Plätze an, unterhalte dich mit den Hundeführern und Ausbildern, die können mit dem Irrtum ganz schnell aufräumen und dir auch sonst noch eine Menge Tipps geben. Wenn alle Hunde, die auf Plätzen gearbeitet werden (und das sind ja nicht wenige) mannscharf gemacht würden würde, na dann würde sich ja wohl kaum einer über sogenannte 'Kampfhunde' aufregen, denn dann würden Hunde ja mit staatlicher Genehmigung zu Reissern ausgebildet werden... und dem ist ganz und gar nicht so. Es ist Hunde s p o r t !
Da ich auf einem Dobermannplatz arbeite, habe ich bisher einige Vertreter dieser Rasse kennenlernen dürfen.
Da findest du genauso 'Weicheier', Sensibelchen, Sturköpfe, Unterwürfige, Dominante, Schlaftabletten, Temperamentsbolzen etc. wie man sie bei anderen Rassen auch hat. Jeder Hund hat schliesslich seine eigene Persönlichkeit.
Was die nachgesagte Intelligenz betrifft... naja, also doof sind sie nicht *gg*, denen fällt schon einiges ein um dich auf Trab zu halten. Die gibt es bei anderen aber auch ;-)
Was ich aber jederzeit unterschreiben würde, ist, dass Dobis meistens in den ersten Jahren ein überschäumendes Temperament besitzen, welches aber in die richtigen Bahnen gelenkt, nicht unbedingt ein Problem sein dürfte. Deshalb ist es nicht verkehrt, mit einem Dobi auf dem Hundeplatz zu arbeiten. Sie sind mit Sicherheit nicht dafür gemacht, nur im Garten oder auf der Couch rumzuliegen, mit ein paar Gassigängen pro Tag als Abwechslung. Ein solches Leben würde sie zu Tode langweilen, und wer Langeweile hat kommt auf viele dumme Ideen... *gg*. Wenn er älter und somit ruhiger geworden ist, dann kann man gemütlich mit ihm zusammenleben, aber solange er jung ist will er gefordert (nicht nur beschäftigt!) werden. Ein leichter Hund ist er sicher nicht, man sieht zB. Dobis in Tierheimen überwiegend im Alter von um die 10 oder 18 Monate, also zu dem Zeitpunkt, wenn sie die Rangordnung mal testen wollen (wie andere auch). Dann schmeissen die Leute nämlich das Handtuch, weil sie auf Grund mangelnder Erziehung in den Monaten vorher, das spritzige Bürschchen nicht mehr in den Griff bekommen. Ich persönlich werde immer wieder Dobis haben, soviel ist klar. Aber ich mag eben auch sehr gern Hunde die mich fordern. Ein netter, ruhiger, ausgeglichener Hund wäre nichts für mich.
Da du schon über einen Welpenkauf nachdenkst möchte ich dir wirklich eindringlichst an's Herz legen: Lass dir bloss noch Zeit wenn es denn nun ein Dobi sein soll. Informiere und erkundige dich intensiv, renne Züchtern die Hütte ein, bombardier sie mit Fragen zur Rasse, vielleicht gibt es ja auch einen Dobermannplatz in deiner Nähe, schaue dir laaaaange diese Hunde an und zieh Vergleiche. Und wenn dann bei dir auch nur der geringste Zweifel noch vorhanden ist, lass die Finger vom Dobi, es kann gut sein (muss aber nicht), dass du Nerven wie Stahlseile haben musst, um den Hund immer noch lieben zu können, auch wenn er dich ab und zu zum Wahnsinn treibt... Ich habe meinem jetzigen Dobi in seinen ersten 2 Lebensjahren gedanklich mehr als die Pest an den Hals gewünscht, und trotzdem hätte ich ihn niemals hergegeben, obwohl ich mich wirklich sehr oft selbst gefragt habe, warum ich mir das antue *gg*. Aber ich war halt immer wieder neu verliebt in ihn, und seitdem er 3 Jahre alt ist, lebt es sich ganz gemütlich mit ihm *juhu*. Trotzdem war es eine lange Zeit am Rande der Klapsmühle für mich *grinzzz*.
Mich würde noch interessieren, wie du überhaupt auf einen Dobermann kommst, wenn du doch bisher eigentlich nur negatives zu der Rasse gehört oder gesehen hast????
Gruss, Claudia
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