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Hallo Niko!
Ich kann dich so gut verstehen und es tut unendlich leid für dich und deinen Hund.
Ich musste das im letzten September durchmachen. Unser Oscar (Westie) war 16 Jahre alt, ich war 11 als wir ihn bekommen haben. Ich bin mit ihm groß geworden und er war einfach immer da. Und dann eines morgens konnte er nicht mehr aufstehen. Wir sind dann zu TA, der ihn am liebsten sofort eingeschläfert hätte. Aber da sträubte sich alles in mir gegen. Er meinte man könnte es dann noch mal probieren mit Medikamenten, aber das Ende wäre abzusehen. Es ging dann noch eine Woche, in der es ihm auch ganz gut ging, er konnte wieder gut laufen, aber dann musste wir die Entscheidung treffen, die schlimmste meines Lebens. Man weiß einfach nicht was der Hund für Schmerzen hat, gerade Oscar war immer extrem unempfindlich.
Ich denke für ihn war es so ok, er hatte noch eine gute Woche, in der wir ihn verwöhnt und gepflegt haben wie wir nur konnten. So war er einigermaßen schmerzfrei, hoffe ich. Es ist doch auch nichts zu warten, bis es einem Hund richtig dreckig geht. Er hatte dann auch Blut im Stuhl, wo der TA dann auch meinte man sollte jetzt einen Termin machen.
Das Einschläfern an sich war nicht so schlimm wie ich dachte(da der Hund gar nichts gemerkt hat). Es ging so schnell, das hätte ich nicht geglaubt. Für mich war es allerdings ganz schrecklich. Erstmal überhaupt diese Entscheidung treffen zu müssen und dann zuzusehen, wie der Hund stirbt (was man gar nicht so genau mitkriegt, da er einfach von einer Sekunde auf die naächste nicht mehr atmet)......
Ich habe die ganze Zeit nur geheult.
Als es dann vorbei war und der Hund beerdigt (in unserem Garten) ging es mir irgendwie besser, da es abgeschlossen war. Natürlich war ich unendlich traurig, dass Oscar nicht mehr da war, aber irgendwie auch "erleichtert"(wenn man das so sagen kann), dass die Ungewissheit ein Ende hatte und der Hund seinen "Frieden" hatte.
Ich habe auch vor 2 1/2 Jahren meinen Vater verloren, was natürlich sehr schlimm war, aber das mit Oscar war fast genauso schlimm, einfach weil man selber den Zeitpunkt festlegt und über Tod und Leben entscheidet. Ausserdem war Oscar mir ein so treuer Freund, der immer in meiner Nähe war.
Ich dachte erst, nie wieder einen Hund haben zu wollen, aber irgendwann wurde die Sehnsucht nach einem Wuffi so groß, dass es ohne nicht mehr ging. Jetzt habe ich Frieda, die mir hoffentlich noch lange erhalten bleibt.
Oscar werde ich niiiee vergessen, er war mein absoluter Liebling, mein Hunde-Held.
Und ich würde es nie anders machen, als dem Hund bei seinem letzten Gang die Pfote zu halten und ihm beizustehen, das ist man einem so treuen Gefährten einfach schuldig und es hilft ihm sicher (und einem selber auch).
Entschuldige, das es so lang geworden ist, aber so etwas lässt sich nicht kurz fassen.
Traurige Güße, Andrea.
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