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23.04.01 -- Gaby T.

RE: Zeitpunkt der Welpenabgabe auch an Pit














Hallo Tanja,

ich kann Dir nur soviel sagen, das die frühe Abgabe von Welpen meiner Meinung nach eher positiv zu sehen ist.

Den ersten Hund haben wir mit 4 Monaten bekommen, er wuchs mit Geschwistern, Mutter und sogar Vater auf.

Mit nicht ganz zwei Jahren wurde er eingeschläfert - nachdem er einen Dackel schwer verletzt hatte, einer Huskyhündin die ganze Seite aufgerissen hatte, einen West-Highland-Terrier fast umgebracht hätte, Kinder, mit denen er guten Kontakt hatte, plötzlich angeknurrt hatte und zu guter Letzt mir an die Kehle wollte, weil ich ihm verboten hatte, sich mit einem anderen Rüden anzulegen.

Der Hund hatte Team-Test und Begleithundeprüfung.

Mein jetziger Hund wird im Juni sieben Jahre alt - ihn habe ich mit 7 Wochen und 5 Tagen bekommen und ist ein absoluter Traumhund - freundlich zu jedem Menschen, man kann ihn überall mit hin nehmen, er bleibt alleine, freundet sich mit Hunden an, hat ein super Sozialverhalten, ist bei Welpen z.B. ein super Papi - und hat letzte Woche zum allerersten Mal in seinem Leben einen anderen Hund durch die Häufung einiger dummer Zufälle verletzt, sonst noch nie.
Er hat alle Prüfungen von Begleithundeprüfung über Ausdauerprüfung bis zur SchH III.


Fazit bleibt für mich, das ich auch weiterhin einen jungen Hund so früh wie möglich bei mir haben möchte, um in der Prägungs- und Sozialisierungs-Phase Einfluß nehmen zu können - obwohl ich die Trumler-Bücher kenne.

Aber nach diesen beiden Erfahrungen kann ich nur sagen, das mir der Hund, der früher seiner Mutter entrissen wurde, wesentlich sozial gefestigter vorkommt.

Man sagt, in der 7. bis 9. Woche ist die Sozialisierungsphase, von der 9. bis 12. Woche festigt sich diese, danach kommt die Rangordnungsphase.

Und da man nie 100%tig weiß, was der Welpe alles beim Züchter lernt oder eben nicht lernt, würde ich schon gerne entscheiden, zu welchen Hunden der Kleine Kontakt haben darf und zu welchen nicht, was er alles schon kennenlernen sollte und was nicht.

Die meisten Hunde, die ich kenne, sind ebenfalls zwischen der 8. und 10. Woche zu neuen Besiztzern gekommen - die wenigen, die erst später von der Mutter wegkamen wie die Hündin meiner Nachbarin, die mit 16 Wochen den Besitzer wechselte, haben alle ausnahmslos einen Knacks.
Entweder stimmt was mit dem Sozialverhalten gegenüber fremden Hunden nicht oder sie sind überängstlich bei unbekannten Eindrücken.

Bei Menschen nennt man so etwas auch das Kaspar-Hauser-Syndrom. Das gibt es auch bei Hunden.

Trumler hat seine Beobachtungen auch in einem anderem Umfeld gemacht als wir unsere Hunde halten, das sollte man vielleicht nicht vergessen.

Auch Konrad Lorenz hat seine Beobachtungen nicht an Stadthunden gemacht, die in Biergärten mitgehen, die in täglich wechselnden Gebieten auf völlig fremde Hunde treffen usw., sondern in recht ungestörten Bedingungen.

Das ist schon ein kleiner Unterschied.

grüße, Gaby
Thema: was haltet Ihr von der Welpenschule mit 9 Wochen


 
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