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17.04.01 -- Sören

RE: Gedanken zum Schutzhundesport














Hallo Andreas,

ich denke nicht, das solche Diskussionen etwas bringen. Jeder wird wieder mit seinen persönlichen Erfahrungen um die Ecke kommen, je nachdem, welche Arbeitsmethoden sie kennengelernt haben oder welche sie selbst praktizieren. Aber um die Diskussionen anzukurbeln und meinen Beitrag zur Aufklärung zu leisten: auf zur neuen Runde: Schutzdienst die 198.

Meine Methode (bin selber Helfer) ist eigentlich folgende: Den jungen Hund trieblich gar nicht so hoch drehen, sondern ihn "am unteren Level" arbeiten. Die technischen Übungen, wie "Verbellen" oder "Aus" bringe ich ihm schon sehr früh bei, ohne Zwänge, einfach durch absperren der Beute durch den Körper und Leinenarbeit am normalen Halsband, so wie es auch Gaby beschrieben hat. "Aus" geht genauso, die Beute wird "tot" gemacht (keine Bewegung mehr drin) und der Hund wird irgendwann von selbst auslassen. Sobald das geschehen ist: Bestätigung und Tragen der Beute. Voraussetzung hierfür ist natürlich ein klarer Aufbau, der Hund darf nicht überdreht sein und tribelich nicht zu hoch stehen. Außerdem ist im Vorfled jegliche Art von Streß oder Hektik zu vermeiden, der Hund darf kein Konfliktverhalten aufzeigen. Erst wenn dieses Verhalten erlernt ist, und der Hund gelernt hat durch Bellen bzw. Auslassen die Beute zu bekommen, drehe ich an der "Triebschraube" und mache dann mehr. Starke Zwänge sind dann aber nicht mehr nötig, höchstens mal eine Korrektureinwirkung zur Absicherung.

Fehler passieren immer dann, wenn der Hund am Anfang trieblich zu hoch gedreht wird und danach kaum noch zu kontrollieren ist. Wenn dann "die Klappe fällt" und der Hund dreht trieblich sehr hoch, kann man nur mit harten Zwangsmaßnahmen zu ihm durchdringen. Das Ergebnis ist dann meistens großer Streß und Unsicherheiten, sowohl vor dem Helfer wie auch vor dem Hundeführer. Auch wird das Verbellen niemals so zuverlässig sein, das es "erzwungen" ist und vom Hund nicht als Vorteil gesehen wird. Meistens sind diese Hunde nach einigen Prüfungen dann extrem unsauber, da sie sich dann die Frechheiten herausnehmen.

Wenn ein Hund das erstmal falsch verknüpft hat, ist es auch sehr schwer ihn wieder umzugewöhnen. Für ihn ist Verbellen dann Streß, ebenso wie das Aus. Er weiß mit der Situation nach dem Aus nichts anzufangen und gerät in Streß. Die meistewn Hunde "retten" sich dann wieder in den Arm, schlechte Hundeführer wirken dann wieder ein, da sie es als "Ungehorsam" werten und das Problem wird verstärkt. die Zwangsmaßnahmen werden härter und härter, der Hund immer unsicherer und am Ende hat man ein psychisches Wrack an der Leine...

Vor einigen Jahren war dieses aber immer noch die gängige Ausbildungsmethode. Mittlerweile habe ich das fast nirgendwo mehr gesehen, selbst die größten Hinterwäldler machen es so langsam anders... zumindest gehen die in die richtige Richtung... das es dennoch Plätze gibt, die nach den Methoden von damals arbeiten wundert mich zwar, abstreiten will ich es aber nicht...

Viele Grüße

Sören
Thema: Gedanken zum Schutzhundesport


 
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