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Hallo Stefan,
Du hast bestimmt in vielen Fällen recht. Ich denke an die aufgeputzten Schnuckis, die von reichen Ladys gestylt und an Hunde-Salons angepaßt werden, die sich draußen aber als völlig unerzogen präsentieren, immer am Leinchen bleiben und von Anfang an mit niemandem spielen dürfen, damit sie sich nicht schmutzig machen (meist Kleinhunde). Ich denke an die vielen Angstbeißer, die als eine Art Gartenzwerg einst im Villenvorgarten teuer aufgestellt wurden, dann alleingelassen, schon bald gestört (darunter besonders viele Collies, leider). Mir fallen auch die Opfer übertriebenen Abrichte-Ehrgeizes ein, die mit spätestens 2 Jahren und HD ins Tierheim abgeschoben werden (meist DSH). In solchen, und sicher vielen weiteren Fällen hast Du recht.
Mir sind aber auch arme Alkoholiker- und Obdachlosenhunde bekannt (mehrere Beispiele). Sie werden z.T. aus einer Weltfrustlaune heraus geschlagen, medizinisch überhaupt nicht und mit Futter nur sporadisch versorgt, so daß diese Tiere verwahrlosen und ein wirklich bedauernswertes Dasein fristen. Erzogen sind sie allemal nicht.
Es gibt auf beiden Seiten Gegenbeispiele. Ich würde einem meiner Hunde selbstverständlich eine OP gönnen, wenn es nach Fahrradunfall und Beinbruch Sinn machen würde, um die Lebensfreude des Hundes möglichst bald wieder herzustellen. Ich behaupte, daß meine Hunde wirklich nur davon profitieren, daß es mir jetzt finanziell besser geht, als zur Studienzeit. (Andererseits hätte ich in meiner Verwandtschaft sicher auch Kreditgeber gefunden, wenn meiner allseits beliebten Gladess etwas gefehlt hätte.) Ein Tierarzt, der Hobbytiere von Studenten zum Selbstkostenpreis versorgt, ist mir bis heute nicht bekannt. Da hast Du wirklich Glück, wenn Du einen solchen Tierfreund unter den Tierärzten kennst.
Statussymbol Hund. Man muß ihn sich leisten können. Dagegen bin ich auch. Weißt Du, daß mir die Stadt Düsseldorf 276,- DM pro Jahr an Hundesteuer für einen Einzelhund, 2 x 336,- DM für 2 und je 396,- DM pro Hund ab 3 Hunden abverlangt? Wieviel gutes Futter oder medizinische Versorgung könnte ein sozialschwacher Bürger seinem Hund/seinen Hunden davon zukommen lassen, wenn diese ungerechte Steuer aus dem Mittelalter endlich abgeschafft würde! 2.000 DM Netto finde ich eigentlich gar nicht so niedrig. Verkäuferinnen haben oft nur die Hälfte. Ich denke, man könnte damit super klar kommen, wenn unser Wohnungsmarkt ein anderer wäre. Was bei uns an Mieten gezahlt wird ist so extrem, daß Düsseldorf inzwischen als fast mittelstandsfrei gilt. Wer hier wohnt lebt entweder sowieso auf Staatskosten oder hast's halt dicke genug. Der Mittelstand pendelt jeden Tag bis 100 km pro Tour hinein in die Stadt. Das ist traurig.
Entschuldige, wenn ich etwas vom Thema abgekommen bin. Umso wichtiger ist, daß Menschen ohne Rücklagen sich Hunde zulegen, die genetisch kerngesund sind, also nichts hochgezüchtetes.
Grüße
Gudrun
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