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Hallo Heidi,
Du hast natürlich recht, meist sind die Besitzer schuld und man kann auch mit Collies wie überhaupt mit jeder Hunderasse Unfälle produzieren. Wenn ein Colliebesitzer seinen Rüden auf einen Rotti hetzt, ist das ein Idiot. Jeder weiß, daß die Hunde mit den breiten Kiefern stärker zupacken, als die mit schmalem Fang.
Aber gerade da liegt natürlich auch das Problem, das viele meist hundelose "Normalbürger" mit diesen kampfkräftigen Hunden haben. Sie KÖNNEN eben stark zubeißen und entsprechend gereizt tun sie es auch.
Aron ist auch schon mehrfach angegriffen worden. Hunde, die er untergeordnet hat, lagen zwar auf dem Rücken, doch verletzt waren sie nie. Genau da seh ich dann wieder einen Unterschied zum Rotti: Aron beißt eben nicht so fest zu, daß Blut fließt. Ihm reicht es, wenn der andere sich unterwirft. Manche kleine Hunde hätte er mühelos töten können - sie blieben unverletzt. Ihm reichte das Unterordnen. Auf manche Hunde würde Aron inzwischen aktiv losgehen, wenn ich ihn ließe. Das sind v. a. die Hunde, die ihn in unserer Leinenzwang- Umwelt, schon als er noch Welpe war, an ihrer Leine zerrend und zähnefletschend, angefeindet hatten. Als Welpe hatte er Angst, erst einmal erwachsen ist er der Stärkere.
Mit großen fremden Rüden hat Aron kein Problem, solange er frei ist. Erst angeleint oder im Geschirr wollen sie kämpfen - das gilt für beide Seiten.
Ich denke, man muß nicht unbedingt selbst Fehler machen, um einen Hund verdorben zu bekommen. Wäre Aron als Junghund nicht so oft angefallen worden - das erste Mal von einem Bullterrier mitten aus dem Spiel heraus - wäre er friedlicher geblieben. Über den Bulli konnte er siegen. Das stärkte sein Selbstbewußtsein. Die Situation war der Auftakt zu einer Serie von Beinahe- Raufereien, die ich vermeiden konnte.
Mein Problem ist jetzt, daß Belana im Moment die gleiche Angst zeigt, die Aron zeigte, wenn sie nun in unserer Fußgängerzone von zerrenden, fletschenden (Klein-)Hunden angemacht wird. Auch sie wird irgendwann die Stärkere sein....
Dagegen helfen die längsten Spielchen mit anderen Welpen und netten fremden Hunden nicht. Nette Hunde würde auch Aron nie angreifen. Aber diese ewig angeleinten... Ich fürchte, ich werde auch bei Belana nicht die Gelassenheit erreichen, mit der meine liebe Gladess solche Viecher ignoriert. Leinenlänge plus 1 m Abstand einhalten und vorbeigehen. Das ist ihre Devise. Als sie klein war, wohnten wir in einer Nachbarschaft, in der ihr diese ständige Provokation erspart blieb. Hast Du eine Idee, was ich mit Belana machen kann? Immer erst ins Auto stecken und km-weit rausfahren, in der Hoffnung, daß man solche Beißratten nicht trifft? Ist es dafür vielleicht auch schon zu spät?
Grüße
Gudrun
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