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12.02.01 -- Volker B.

RE: suche Teletakt/ an Oliver














Hi Oliver!

Obwohl sich Deine Frage nicht an mich richtete kann ich Dir versichern, daß ich in keinem Fall den TT an meinem Hund ausprobieren lassen würde. Und Du kannst auch sicher sein, daß Timo zur »Zielgruppe« gehört als 3-jähriger, ausgeprägt jagdtriebiger Briard-Rüde. Denn letzlich ist es eine Frage der Überzeugung, ob man solche Technik und Methode für sinnvoll hält, oder nicht.

Ich beobachte meinen Hund. Dabei sehe ich, daß er trotz eindeutiger Zeichen und Maßnahmen von mir die Entscheidung trifft, sich darüber hinweg zu setzen und zu jagen, wenn er z. B. in Angesicht von Wild sich aus meinem Griff zu befreien versucht, sich wiederholt gegen Kommandos von der Leine losreißt, etc. Auch dann, wenn der Hund einen TT umgebunden hat und Wild wahrnimmt steht er vor der Entscheidung (die er nach meinem Eindruck längst gefällt hat), entweder zum Wild zu starten, oder sich diesem anderen Strafreiz unterzuorden. Daraus ergeben sich für mich bezogen auf den TT wieder 2 Alternativen: entweder ist der Strafreiz des TT so viel stärker, oder in seiner Andersartigkeit unerträglich, daß sich der Hund diesem beugt, dann fände ich den TT inakzeptabel, da ich genau einschätzen kann, was ich schon durch meine Körperkraft an Einwirkung ausüben kann, und wie unangenehm das für meinen Hund ist. Die andere Variante wäre, daß der TT vergleichbar dem physischen Zurückhalten wirkt. Dann kann ich mir im Grunde sicher sein, daß mein Hund den Strafreiz - zumindest, wenn er sich an die Andersartigkeit gewöhnt hat - ebenso wenig respektieren und meiden wird, wie die anderen, mir sonst zur Verfügung stehenden.

Meine Überzeugung ist daher, daß ich meinen Hund durch ein abgestimmtes Paket von Angeboten, Geboten, und Hinweisen auch davon überzeugen muß, daß es etwas Besseres, wenigstens eine gleichwertige Alternative zur Jagd gibt. Dafür muß ich nach meiner Überzeugung alles Geschick im DIREKTEN Umgang mit meinem Hund einsetzen. Was soll ein INDIREKTER Strafreiz, der ja nach der Überzeugung aller an der Diskussion Beteiligten nicht von mir, sondern einem erfahrenen Ausbilder eingesetzt wird, da bringen?

Für mich reichen diese Eindrücke und die daraus gewonnenen Schlüsse vom sozialen Umgang mit einem hochkomplexen Lebewesen aus, um in dem Anbau einer »Fernsteuerung« an diesem Lebewesen keinen tauglichen Versuch zu sehen.

Um auch noch mal auf Deine Einwände zur Diskussionskultur zurück zu kommen: ich denke schon, daß es ein wenig vom Thema, und von dessen Formulierung abhängt, in welcher Weise man auf einen Wunsch aus einem Beitrag eingeht. Im Zusammenhang mit den Futterdiskussionen habe ich selber einmal mein Unverständnis darüber geäußert, daß zu bestimmten speziellen Fragen - in dem Fall zu Trockenfutter - immer wieder die ganze Grundsatzdiskussion der Fütterung mit den Aspekten der Selbstzubereitung angerissen wird, ohne daß danach gefragt wurde. Ich habe dort aber auch herausgestellt, daß ich diese Diskussionen für wenig hilfreich hielt, weil es auf allen Seiten individuell positive Erfahrungen gibt, die sich kaum mit einander vergleichen lassen, und die daher zu großer Verunsicherung derer beitragen, die sich aus Unerfahrenheit heraus informieren wollen.

Eine Frage zur Anschaffung eines Teletakt setzt schon von vorn herein voraus, daß sie nicht von einer gänzlich Unerfahrenen gestellt wird. Das sie erfahren ist hat Marisa ja auch in Ihrem Beitrag angedeutet, und von anderen wurde das später noch bestätigt. Da es zum Teletakt einmal eindeutige gesetzliche Regelungen, und auch ein klares Meinungsbild gibt denke ich, daß es jemand, bei dem man hinreichende Vorkenntnisse annehmen kann, auch verkraften können müßte, wenn ein solches einseitiges, aber begründetes (!) Feedback auf diese Frage kommt.

Zumal ich die geäußerte Ansicht, daß es einer Internetnutzerin, die eine solche Diskussion wirklich nicht haben will, ohne große Schwierigkeiten möglich gewesen sein müßte eine Bezugsadresse für das Gerät ohne Zuhilfenahme des Forums zu bekommen, auch gut nachempfinden kann.

Ich halte es trotz der Tatsache, daß sich nur wenige zu Wort gemeldet haben, die den TT selbst verwendet haben, für sehr aussagekräftig, daß es mit einer Ausnahme niemand gibt, der von einem konkreten Hund zu berichten wußte, dem der Einsatz des TT, und die möglicherweise darum gruppierten Maßnahmen dauerhaft den Jagdtrieb verleidet hat. Es hieß nur blumig: wenn es richtig gemacht wird kann es helfen ...(Ergänzung von mir: ... ,habe ich gehört.). Wenn TT wirklich so ein wirksames Werkzeug wäre würde es sicher mehr Positivmeldungen geben. Wie wir auch lesen konnten gibt es jedenfalls genug jagdtriebige Hunde, denen so geholfen werden sollte, wenn es denn wirken würde. Wer das als aufgeklärter, erfahrener Hundehalter nicht zur Kenntnis nehmen möchte und sich angegriffen fühlt stellt erst damit nach meiner Ansicht seine Kompetenz und Überzeugung selbst in Frage.

Zu guter Letzt möchte ich betonen, daß es trotz den Betrachtungen über den Umgang zwischen uns Menschen am Ende um das Wohl eines Hundes geht. Was kann es da wirklich schaden, sich noch einmal mit den Leuten zu beraten, die auch einen jagdtriebigen Hund haben, die auch verhindern, daß er den Jägern vor die Flinte rennt, und die trotzdem keinen TT einsetzen? Wer ist hier wirklich so sicher sagen zu können: »ich habe einfach ALLES schon (richtig, und ausreichend lange) probiert!«?


Gruß, Volker B.
Thema: suche Teletakt


 
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