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05.02.01 -- Volker B.

Timo ganz toll!














Hallo, Leute,

die Ihr näher ans prasselnde Kaminfeuer rückt, um Neuigkeiten von Timo, dem knielahmen, fast 3 Jahre alten »Jagdbriard« zu hören.

Wie viele bereits gelesen hatten ist Timo in der vergangenen Woche geröntgt worden, weil er Probleme mit dem linken Kniegelenk hat. Es ist wahrscheinlich eine Erkrankung, die ohne OP ausheilt. Allerdings muß Timo, das Laufungeheuer, dafür weitere 4 Wochen der Schonung erdulden. Diese Schonung ist kontraproduktiv bezogen auf die Entwöhnung von seinem anderen Problem, dem Stöbern und Jagen. Denn wenn er von mir mit der Leine ganz langsam bewegt wird beginnt er wegen mangelnder Auslastung sofort angestrengt nach Spuren zu suchen, was er nicht soll. Dieses Suchen läßt er wiederum automatisch sein, wenn er schneller (am Rad) laufen darf. Mit anderen Hunden spielen soll er selbstverständlich auch nicht, um das Knie zu schonen.

Am Sonnabend war aber schon seit vergangenem November das Kohlessen (norddeutscher Brauch) mit Hundespaziergang der Briardgruppe angesagt, der sich Timo und ich lose zugesellt haben. Wir sind trotz der lausigen Kälte und Timos krankem Knie hingegangen.

Bevor nun die tollen Ereignisse ihren Platz bekommen muß ich vorweg schicken, daß ich mit Timo wegen der vertrackten Kniegeschichte auch nur noch sehr wenig übe, da ich mir alle »Sitz«- und »Platz«-Kommandos auch um des Knies Willen verkneifen muß. Wir haben also in den letzten Wochen eigentlich nur »Stopp«, Richtungen links und rechts, und Herankommen an der Leine geübt. O. k., wir haben auch ab und zu »im Schongang« ganz sinnfrei mit dem Zerrseil oder der Beißrolle gespielt. Aber das war es auch schon.

Also, beim Hundespaziergang mit der Briardgruppe durfte Timo auch seit Wochen zum 1. Mal wieder draußen ohne Leine laufen, damit er sich mit den anderen Hunden bewegen konnte. Es dauerte nicht lange bis Timo sich wieder unvorsichtig dem ältesten Rüden Daryl genähert hatte und von dem erstmal eine kurze, aber deutliche Zurechtweisung bekam. Danach, man mag es kaum glauben, hatte Timo auch vor den mitlaufenden Hündinnen vorne im Feld regelrecht Respekt. Er lief, zwar freudig und interessiert, aber doch immer mit ein wenig Abstand mit den Damen umher. Und nun kommt der Hammer: ich rief ihn betont häufig zurück um ihn, so, wie wir es allein und an der Leine geübt hatten, kurz zu berühren, zu loben, mit einem Leckerchen zu belohnen, und dann gleich wieder laufen zu lassen. Timo kam aufmerksam, als hätte es nie etwas anderes für ihn gegeben, auf jeden Ruf gleich zu mir zurück; wie ein horizontales Jojo ohne Schnur muß das ausgesehen haben.

Ich war total verblüfft, hatte er mich doch beim ersten Spaziergang mit dieser Gruppe noch damit überrascht, daß er in total fremder Umgebung nach kürzester Zeit die anderen Hunde (und mein Rufen) langweilig fand und erstmal in Wald und Wiesen verschwand. Dieser erste Versuch ist gerade mal 8 Wochen her.

Es gab im weiteren Verlauf dieses Kohltour-Spaziergangs am Sonnabend absolut keine Probleme mit meinem Hund, wobei ich gestehen muß, daß er nur etwa die halbe Distanz frei laufen durfte. Im anderen Teil nahm ich ihn dann doch wieder an die Flexleine.

Heute war ich witterungsbedingt mit Timo nur gehenderweise zu Fuß unterwegs (sonst joggen wir ja wenigstens), weil noch einmal der Winter bei uns Einzug gehalten hat. Und da hat er noch mal eins drauf gesetzt im Vergleich zu seinem tollen Verhalten vom Vortag. Er lief zwar wie gewohnt wieder nur an der Flex und nicht frei, aber bei diesem Ausflug kam er mehrmals sogar ohne Kommando zu mir zurück und wartete artig, bis er belohnt wurde.

Ich finde das sen-sa-tio-nell! Natürlich bleibt abzuwarten, ob sich dieses Verhalten festigt. Auch ist damit noch keinesfalls etwas darüber bekannt, ob er sich auch vom mir abrufen ließe, wenn wir allein, im bekannten Revier, und ohne Leine unterwegs wären. Bis ich das probieren werde wird noch etwas Zeit ins Land gehen.

Die Ansätze, die Timo jetzt zeigt finde ich aber sehr bemerkenswert und danke den ForumsteilnehmerInnen, namentlich allen voran Bianca, die mir mit den Schilderungen ihrer Erfahrungen »Werkzeuge« in die Hand gegeben haben, um auf dieses Ziel hin zu arbeiten. Wenn ich kann werde ich mich mit mehr als nur diesem Bericht und den folgenden dafür revanchieren.

Jetzt, wo dieser Bericht endet, ist noch Sonntag abend, also Kaminfeuerzeit. Die wenigen von Euch, die dies interessiert, werden es vermutlich erst in der Woche im Büro lesen, wenn nur noch kaltes Neonlicht und Asche im Kamin vorhanden sind. Das ist eben Pech!


Trotzdem eine schöne Woche und ähnlich viel Spaß mit Euren Hunden wünscht Euch Euer

Volker B.
  5.2.01Timo ganz toll!   Volker B.  
  5.2.01RE: 1 heli  
  5.2.01RE: 2 Claudia Schneider  
  5.2.01RE: 3 SteffiK  
  5.2.01RE: 4 Andrea Höger  
  5.2.01RE: 5 Bianca + Jill  
  5.2.01RE: 6 Alexandra  
  6.2.01RE: 7 Katrin  


 
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