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29.01.01 -- Tierfreundin

wenn ich geschrieben hätte: "Ich richte mein Leben nach meinem Hund, wer will mich belehren?!?" wäre ich vor Antworten warscheinlich erstickt!














Hallo,

schön, daß so viele Menschen auf meinen Beitrag reagiert haben! Schade, daß mir fast alle sagen wollen was ich falsch mache oder gemacht habe. Dabei weiß ich das selber, ich wollte nur hören ob es Leute gibt die es verstehen!
Ich holte meinen Hund als ich 15 war. Damals lebte ich bei meiner berufstätigen und alleinerziehenden Mutter, die keinen Hund wollte. Sie mag zwar Tiere, verbindet mit ihnen aber eine riesen Belastung. Bei ihr durfte der Hund ins Bett, was ich nicht geplant hatte. Er knurrte auch wenn ich morgens in ihr Zimmer kam und zum Bett wollte. Ich habe ihn dann weggeschickt, und meine Mutter hat ihn verteidigt. Auch war sie der Meinung, er kann unmöglich vormittags allein zuhause bleiben. Deshalb suchte und fand sie ein Rentnerehepaar, das ihn vormittags zu sich nahm. Dort fühlte er sich aber nicht besonders wohl, und lag immer vor deren Haustür bis ich ihn mittags abholte. Er durfte bei meiner Mutter vom Tisch essen. Und die wenigen Versuche anfangs die wir machten um ihn mal alleine zu lassen, waren auch falsch angegangen worden, indem wir warteten bis der Welpe schlief und uns dann rausschlichen. Ich wußte es nicht besser, und meine Mutter hatte in ihrer Jugend einen Dackel.
Als Welpe und Junghund wurde mein Hund immer von allen anderen Rüden bestiegen. Mit ca. 8 Monaten wehrte er sich das erste Mal dagegen. Es war am Rande eines Flohmarktes, der andere war ein Chow-Chow und beide waren freilaufend. Seitdem wurde bei einer Begegnung mit Rüden immer imponiert. Meist ohne Rauferei, aber leider auch öfters mit. Wenn meine Mutter mit meinem Hund rausging oder bei mir dabei war, war der Hund eine Furie. Er raufte mit jedem Rüden, weil meine Mutter Panikanfälle bekam und sich das auf meinen Hund übertrug. Auch biß er mal einem Jogger ins Bein als meine Mutter mit ihm das Haus verließ. Ebenso verbot sie mir den Hund zu schimpfen, wenn er was unerlaubtes gemacht hatte. (Z.Bsp. über die Straße laufen, Jogger jagen, Leute ankläffen) Die Probleme bin ich seit 8 Jahren los, da ich seit dem nur noch sehr meine Mutter mitnehme zum Gassigehen. Aber wenn sie ihn früher mal stundenweise genommen hat, hatte er danach immer Durchfall, weil sie ihn so mit Käsebrot und Milch etc. vollgestopft hat. Trotzdem oder gerade deshalb liebt mein Hund meine Mutter abgöttisch. (Allerdings knurrt er sie jetzt auch mal an, wenn sie ihm beim Schmusen zu aufdringlich wird. So sagt er auf seine Weise wenn er etwas nicht will. Das hat nichts mit Dominanz zu tun, sondern mit seinem persönlichen Rechten auf Distanz. Wenn er z.Bsp. in seinem Korb schläft und wird gestreichelt und erschrickt deshalb, oder wenn mein einer Kater nach einem Gassigang des Hundes nicht mehr aufhört an dessen Pfoten zu schnüffeln, oder wenn ihn jemand wirklich ärgert, z.Bsp. mit dem Telefonkabel fesselt, oder ihm in die Augen starrt, als Fremder)
Ich durfte ihn auch nicht kastrieren lassen, was die Agressivität gegenüber anderen Rüden evtl. gemindert hätte. Die ersten Jahre war ich viel mit ihm draußen. Er hatte total viel Kontakt zu anderen Hunden (Englischer Garten in München) und zu meinen Freundinnen. Mit Hündinnen ging es gut, bei Rüden je nach dem.
Alleine ist er nie geblieben, außer im Auto. Da wollte er einestages einfach nicht aussteigen, und seitdem kann er gut im Auto bleiben.
Bis jetzt hat er verletzungstechnisch sehr viel mitgemacht. Er hat nur noch ein Auge, hatte einen Bänderriß und 1999 wurde er von einem Rottweilermischling so gebißen, daß er unter Vollnarkose genäht werden mußte. Letzen August habe ich ihn jetzt doch noch kastrieren lassen und seit Anfang 2000 hört er fast nichts mehr und sein Auge wird auch trüb. Seit längerem macht ihm jetzt auch noch seine Hüfte zuschaffen (Treppensteigen, bergauf gehen, Auto-einsteigen, Couch-hoch-hüpfen) und nach ausführlicher tierärztlicher Untersuchung beginnen wir morgen mit "Rimadyl". Er hing sehr an meinen letzten zwei Freunden und litt unter den Trennungen von diesen, von meiner Mutter und von meinem Zweithund.
Er ist im Prinzig ein armes Würstchen, darf nur noch an der Flexi gehen, und seit der Kastration knurren jetzt auch die Hündinnen. Ich gehe nur dort, wo ich die Hunde kenne und verteidige ihn seit letztem Jahr vor agressiven Rüden. Er bekommt die garnicht mehr mit, da habe ich sie schon vertrieben.

Mir gegenüber hat er keinerlei Dominanzprobleme, und er bestimmt auch nicht von sich aus mein Leben!!!!! Ich habe es mir so ausgesucht. Er tut mir leid, wenn er alleine sein muß, Hunde sind ja schließlich Rudeltiere. Deshalb lasse ich ihn selten im Auto! Und wenn ihn fremde Leute betatschen wollten, weil er "sooooo lieb aussieht", weiß ich daß er in 97% der Fälle schnappt. Bevor er dann "der böse Hund" ist, lasse ich ihn garnicht mehr zu Fremden hin, oder sage vorher, daß er schnappen könnte.
Ich komme mit dem allen sehr gut zurecht, aber meine Umwelt will mir immer einreden, ich verhalte mich nicht normal. Deshalb dachte ich, hier im Forum wären die Leute hundeverständiger. War wohl nicht so, bis auf einige Ausnahmen!
Ich bin trotzdem gerne bereit weiter zu diskutieren, und gebe auch zu, daß ich bei einem evtl. nächsten Hund einiges anders machen würde.

Viele Grüße

Tierfreundin
  29.1.01wenn ich geschrieben hätte: "Ich richte mein Leben nach meinem Hund, wer will mich belehren?!?" wäre ich vor Antworten warscheinlich erstickt!   Tierfreundin  
  29.1.01RE: 1 Alice  
  29.1.01RE: 2 Michèle  


 
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