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30.12.00 --
Tanja, Achim + Cyril
RE: Nochmal LHV/Leinenzwang
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Hallo Volker,
ich schätze die Frage nach dem An - und Ableinen, ist sehr davon geprägt, was für Erfahrungen man täglich mit anderen Hunden macht.
Und meine scheinen da recht anders zu sein, als Deine.
Wir leben bekanntlich in der Stadt und zwar in einer, in der an Straßen, geschlossenen Parkanlagen und Badeseen (in der Badesaison) immer Leinenzwang herrscht und das schon seit vielen Jahren. Es gibt aber Gebiete, zum Beispiel an der Weser, die keine angelegtem, geschlossene Grünfläche sind und in der das ganze Jahr über die Hunde ohne Leine laufen dürfen, mit Ausnahme der Hunde, die aufgrund von Beißereien von Ordnungsamt als gefährlich eingestuft wurden und leider seit diesem Jahr die sog. Listenhunden.
Mit dieser Regelung leben wir persönlich sehr gut, bis auf die Kritik an der Verordnung zum Thema Listenhunde und dass es mehr Auslaufgebiete geben sollte. Eines befindet sich jedoch erfreulicherweise quasi direkt vor unserer Haustür und es tummeln sich sehr viele unangeleinte Hunde dort.
Seit den gut 2 Jahren, die wir hier wohnen haben wir keine ernsthaften Probleme mitbekommen, sprich keine richtige Beißerei unter Hunden, geschweige denn, dass einem Menschen etwas passiert sei. Was natürlich keineswegs bedeutet, dass es die in der Vergangenheit nicht auch gegeben hat oder in sie inderen Teilen Bremens nicht bedeutend häufiger sein können. Hier kommen die allermeisten Hunde entweder gut miteinander klar oder ignorieren sich. Klar gibts mal Geprolle oder Geknurre, aber im Höchstfall liegt dann der unterlegene Hund auf dem Rücken ohne auch nur ein Schrämmchen zu haben. Und natürlich sind nicht alle Hunde so erzogen / ausgebildet, wie man es sich wünschen würde. Trotzdem belästigen sie so gut wie nie jemanden ernsthaft, etc.Aber viele genießen / genossen schon eine Ausbildung, die zumindest "hier" und "sitz" beinhaltet. Ich denke in der Stadt bekommt man ohne diese auch schneller ernsthafte Probleme als auf dem Land.
Nun kann man sich fragen, woran das liegt. Vielleicht daran, dass die meisten der Hunde dort von klein auf sehr viel Kontakt zu anderen Hunden und Menschen hatten. Schließlich haben die meisten Städter kein größeres Grundstück und sind so schon zum Gassigehen gezwungen. Vielleicht auch daran, dass recht viele Hunde kastriert sind.
Auf jeden Fall führt es dazu, dass ich meine Hunde nicht jedes mal anleine, wenn uns Hunde unangeleint entgegenkommen, die allermeisten haben wir eh schon öfters getroffen und sie kommen in oben beschreibener Weise miteinander klar. Auch käme ich bei den viele Hunden gar nicht mehr aus dem Ab- und Ableinen raus.
Bei fremden angeleinten Hunden, geht Cyril erstmal bei Fuß oder sitzt bis geklärt ist, warum der andere angeleint ist. Aber auch dabei leine ich Cyril so gut wie nie an und Nanuc ignoriert eh alle Hunde, es sei denn er kennt sie und will mit ihnen spielen.
Benimmt sich hier ein Hund daneben, dann verbreitet sich das wie ein Lauffeuer, so dass alle anderen in kürzester Zeit gewarnt sind und ein entsprechender sozialer Druck entsteht. Und bei den meisten Haltern habe ich dann festgestellt, dass sie mehr mit ihren Hunden geübt haben, etc.
Lange Rede, wenig Sinn :-))))
Nee, mit Ausnahme der Rasselisten kann es hier was das Anleinen angeht gerne so bleiben, wie es ist. Allerdings bräuchte es mehr Auslaufgebiete, gerade auch in Stadtteilen, in denen die Menschen geballter wohnen als hier und es mehr soziale Probleme gibt.
Auch könnte ein Teil der Hundesteuer gerne für so eine Art Kontaktperson in den Auslaufgebieten ausgegeben werden, die Anprechpartner bei Fragen ist, also über einigen Hundesachverstand verfügt, aber auch Halter dazu bringen kann, mal einen Hundekurs / Hundeschule zu absolvieren.
Liebe Grüße
Tanja
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