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21.12.00 -- Bianca + Jill

RE: Zum Thema "Dominanzverhalten"














Hallo Alice,

_Freut mich sehr, daß es doch noch Clickerfans hier gibt. Wenigstens war mein langer Beitrag zu diesem Thema nicht ganz um sonst. Dir muß ich wahrscheinlich nichts dazu erzählen, aber wenigstens stehst du, im Gegensatz zu einigen anderen, der Sache nicht völlig ablehnend gegenüber.

Nein, sicherlich war der Beitrag nicht umsonst. Übrigens kannst Du es sehr gut erklären *faszinier*. Ich habe auch noch vor Jahren (ich kann mich noch genau daran erinnern), als der erste "Kunde" zu uns kam und uns über den Clicker berichtete, dem skeptisch gegenübergestanden und mir auch gedacht "Was ist das für ein Blödsinn! Ein Knackfrosch". Dabei geht es gar nicht um ein "Click" im ersten, sondern um die Denkweise, die dahintersteht. Und DAS finde ich einfach faszinierend.


Ich kann mir schon vorstellen, daß die "alte" Methode bequemer ist, aber sie ist meiner Meinung nach nicht so effektiv wie die positive Bestärkung.

Eben nicht! In meinem Fall war es gar nicht anders möglich, als alles auszuprobieren, um annähernd an eine Lösung zu kommen. Ich weiß gar nicht, wie viele Bücher in Bezug auf das Jagdproblem gewälzt habe, aber leider waren die auch nicht schlauer als ich. Mag sein, dass die alten "Prinzipien" in vielen Fällen fruchten, aber in vielen eben wieder nicht. Aber an den "Meister" muß man eben erst einmal geraten, um nach anderen Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

_Seitdem ich unerwünschtes Verhalten ignoriere und das erwünschte bestärke, sind wir ein riesiges Stück weiter gekommen.

Das kann ich mir gerade in Bezug auf einen sensiblen Hund sehr gut vorstellen, da dieser auch Selbstsicherheit und -vertrauen bekommt. Das hat eben viele "Effekte".


_Natürlich kann man sagen, daß man einen solchen hund leicht zu allem bringen kann, da er aus Angst gehorcht. Genau das ist bei -celine nicht der Fall.

Ich denke, dass man das Potential eines sensiblen Hundes GERADE dadurch stärken und ausweiten kann. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass der Hund aus Unsicherheit in ein Meideverhalten verfällt.

_Ich bin immer wieder überrascht wie wehement Menschen "unsere" Methode zu arbeiten ablehnen, ohne es jemals ausprobiert zu haben und das nur weil es sogar die meisten professionellen Ausbilder leider noch nicht können. Aber alles war ein mal neu!

Ich muß mich da auch an die eigene Nase fassen, denn ich denke nicht, dass ich ans Clickern gekommen wäre, hätte ich nicht selber diese Probleme gehabt. Das heißt, mich hat der "Leidensdruck" dazu geführt, mich ans Clickern zu machen. Und so denken eben viele andere auch "Warum soll ich etwas anderes ausprobieren, wenn ich bis jetzt keine Probleme hatte?". Mich ärgert das "belächelt" werden auch einerseits, aber ich führe es darauf zurück, dass das Prinzip einfach nicht verstanden wurde (das ist in der Tat auch nicht einfach, wenn man es jahrelang anders praktiziert hat, zu schnell fällt man wieder in das alte Verhaltensmuster). Die häufigsten Argumente sind doch "wieso soll ich meinen Hund entscheiden lassen und auf ein erwünschtes Verhalten warten" oder "Softie-Methoden", was aber überhaupt nicht der Fall ist.

_Es liegt scheinbar eher in der Natur des Menschen zu strafen und zu maßregeln als zu belohnen.

Na ja, Strafen ist ja auch in dem Moment für den Menschen eine selbstbelohnende Handlung, ohne sich über das Gegenüber Gedanken zu machen (der Hund HAT zu funktionieren!) und vielleicht Wege aufzuzeigen, dass es der Hund nachvollziehen kann, was ich von ihm möchte. Selbsterkenntnis ist schon sehr schwierig, wir neigen grundsätzlich dazu, die Fehler beim Gegenüber zu suchen. Alternativen, wie es denn richtig funktioniert, bieten wir leider nicht.

Liebe Grüße
Bianca
Thema: Zum Thema "Dominanzverhalten"


 
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