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14.12.00 -- Gaby Fornari

Das schlimmste was ich seit der LHV gelesen habe!!!!














Ich wußte zwar das es Menschen geben die schlimmer sind als Raub Tiere,aber das was hier geschrieben steht,geht über meinen Verstand hinaus,ich bin fassungslos,und wüßte nicht was ich mit den Ehemaligen besitzern machen würde,wenn Sie mir gegenüber stehen würden,
Grüße Gaby

weitergeleitet Gruss Martina
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Bobtail, oder das, was noch von Bobtail uebrig war
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Von Ina Erwien / 20.01.2000 An einem sonnigen Tag im Januar, fanden wir Bobtail an die Pforten der Tierheimtuer Manresa angebunden, doch wir mussten genau hinschauen, ehe wir den Hund als einen solchen erkennen konnten. Gewiss, dieser Hund war einst ein Bobtail gewesen, doch nun starrten wir auf ein schmutziges Etwas, an dem riesige, total verfilzte Haarflechten, Zentimeter dicke Schichten von grauen harten Haarwuelsten hingen und ihn zu Boden drueckten. Wir waren alle sprachlos, denn der Anblick war so unglaublich, dass wir uns zuerst kaum ruehren konnten, dann aber regte sich in unserer Sprachlosigkeit Wut, ob den Menschen, die ihm das angetan hatten. Wieviel Zeit brauchte es, um aus diesem "Etwas" einen Hund werden zu lassen, dass so aussah wie Bobtail?
Bobtail wurde in die Zwinger der Auffangstation gebracht, wo er sich einfach nur hinlegte und in die Ferne starrte, ohne etwas zu sehen.
Der Hund ruehrte sich nicht, war gebrochen unter der Last seiner schweren Filzflechten und von dem, was sein Leben ausgemacht hatte. Das aber konnten wir nicht sehen, nur erahnen. Ihm war es egal, ob man mit ihm sprach oder nicht, ob er gefuettert wurde oder nicht, er hatte fuer sich entschieden. Zwei Tage verbrachte er in seinem Zwinger mit dem starren fernen Blick, in dem er etwas sah, ohne zu sehen, dann legte er sich, es war ein Samstagabend, zu Boden, um nicht mehr aufzustehen. Schwer atmend lag er da, und auch die groessten Bemuehungen brachten ihn nicht dazu, sich noch einmal zu erheben. In aller Eile fuhren wir mit dem Tierheimauto vor und hoben den Hund hinein. Er ruehrte sich auch dort nicht. In der Tierklinik angekommen, starrte uns die Tierarzthelferin entsetzt und mit deutlichen Missfallen an, war doch der Hund in ihren Augen alles andere als eine Augenweide und eine Belastung fuer die anderen "Patienten". So wies sie uns in einen Nebenraum des Behandlungszimmers, wo aber auch schon ein junges Paerchen mit ihrem Hund wartete. Diese waren genauso entsetzt beim Anblick Bobtail's wie wir. Andrea versuchte verzweifelt den keuchenden am Boden liegenden Hund beruhigend zu streicheln, doch war die einzige Stelle wo sie ihn erreichen konnte, an der Stirn, denn dort hatte man ihm die Haare geschnitten. Es war ansonsten unmoeglich, ihn unter seinem schweren Flechten auch nur anzufassen. Dem Hund war es egal ob er gestreichelt wurde oder nicht, sein Blick war weiterhin ins Nichts gerichtet.
"Macht mit mir was ihr wollt!", schienen seine Augen zu sagen, "doch SO will ich nicht mehr weiterleben!" Waehrend Andrea noch ihren Blick abwendete, weil sie den Anblick des gebrochenen Hundes nicht mehr ertragen konnte und dabei zur Wand starrte, um wie zum Hohn genau ueber Bobtail einen wunderschoenen rassereinen Bobtail mit seidigen, gekaemmten Fell zu erkennen, betrat die Tierarzthelferin mit einem Duftspray das Wartezimmer, sagte zu dem mitleidigen Paerchen: "Also, wenn sie lieber das Wartezimmer wechseln wollen. Ich kann Sie nur gut verstehen, wenn ihnen der Hund zuviel stinkt!" Und mit diesen Worten spruehte sie eine volle Breitseite Raumduftspray in das Zimmer. Wir waren sprachlos und auch das Paerchen schuettelte den Kopf und blieben sitzen wo sie sassen. Wie konnte die Sprechstundenhilfe im Anbetracht des sterbenden Hundes so reagieren?
Als wir endlich Bobtail in das Behandlungszimmer tragen konnten, schlug der Tierarzt die Haende vor dem Gesicht zusammen. So etwas hatte er in seiner ganzen Tierarztlaufbahn noch nicht gesehen. Als Bobtail untersucht wurde, regte er sich nicht. Nichts, aber auch gar nichts drang bis zu ihm hervor, nur das Geraeusch seines Atems wirkte schwer in unseren Gefuehlen. Der Arzt sah keine Hoffnung fuer das gequaelte Tier. Bobtail war ungefaehr acht Jahre und durch das viele Fell, was sich unter staendiger Last auf die Haut drueckte, war die Blutzirkulation gleich null. Die Last hatte zu schwer auf den Hund gewirkt und seinen darunter mageren Koerper zerdrueckt. An einer Stelle am Bauch hatten seine Menschen versucht, ihm etwas von den Flechten abzuschneiden, doch zugleich ihm ein tiefe nun eiternde Wunde in die Haut geschnitten. Mindestens zwei Jahre duerfte ansonsten kein Mensch sich mit dem Fell des armen gequaelten Hundes beschaeftigt haben. Nun war es fuer ihn ein Gnade, von dem langen Leidensweg erloest zu werden, der ihn ohnehin schon bald erstickt haette. Der Grund warum Bobtail aber letztendlich "entsorgt" wurde war ein anderer. Bobtail war kein Ruede sondern eine Huendin und - sie war traechtig. Grund genug, den schmutzigen, durch das Fell verunstalteten Hund auszusetzen. Das war das Schlimmste fuer uns.
Bobtail hat den Tod hingenommen, ohne sich zu ruehren oder gegen die Todesspritze anzugehen. Sie starb ganz ruhig. Sie lebte ohnehin schon in ihrer eigenen Welt, in die sie hoffentlich jetzt gekommen ist, mit wunderschoenem, seidigen Fell.



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