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Hi Sören!
Da hast Du mich wirklich mißverstanden, weil ich mich vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt habe.
Was ich mit dem von Dir kritisierten Absatz zum Ausdruck bringen wollte ist folgendes:
Ich habe es leider wiederholt erlebt, dass Menschen schon alleine beim Anblick eines Hundes aggressiv und/oder sehr ängstlich reagierten. Der Versuch, ein Gespräch aufzubauen, das Angebot, zum - selbstverständlich angeleinten und sehr ruhigen - Hund langsam Kontakt aufzunehmen, ihn kennenzulernen, wird sehr unterschiedlich aufgenommen. Etwa die Hälfte der Leute ist dazu bereit und manch netter Kontakt hat sich daraus ergeben. Die andere Hälfte aber reagiert oftmals mit wüsten Beschimpfungen oder totaler Ablehnung. Kleines Beispiel: es gibt in unserem Dorf einen sog. "Waldkindergarten", gegründet zu dem Zweck, den Kiddies die Natur nahe zu bringen. Dazu geht immer eine Gruppe Kinder mit ein oder zwei Erzieherinnen in den nahegelegenen Wald. Dieser Wald wird nun auch von den Hundehaltern des Dorfes stark frequentiert. (Übrigens: hier gibt es fast nur Einfamilienhäuser mit entsprechend hoher Hundedichte - die meisten Kinder stammen daher selbst aus "Hundehalter-Familien"!)
Wir begegnen also mit unseren Hunden - Dalmatinern - der Waldkindergartengruppe. 99% der Kindern jubeln laut: "Sieh mal, MALMATINA!!!" Und sofort kommen sie angerannt, um die Hunde zu streicheln. Natürlich leinen wir die Hunde sofort an. Aber ansonsten haben weder wir noch die Hunde ein Problem mit einem Haufen johlender Kinder - sind sie von Welpenalter an dran gewöhnt. Aber dann die Erzieherinnen! Panik in den Augen bleiben sie in sicherer Entfernung wie angewurzelt stehen und rufen lautstark die Kinder zurück, weil "die Hunde BEISSEN vielleicht!" Super tolle naturnahe Erziehung!
Bei der allerersten Begegnung haben wir diese Reaktion ja noch verstanden - aber mittlerweile kennt man sich vom Sehen. Und jedesmal das gleiche: großes Hallo bei den Kids, totale Angst bei den Erzieherinnen. Und so langsam zeigt das Wirkung: einige Kinder trauen sich mittlerweile nicht mehr zu den Hunden ran.
Wie wäre es mal, wenn sich diese Erzieherinnen nicht nur mit der für das weitere Leben der Kiddies so wahnsinnig wichtigen Unterscheidung der verschiedenen Koniferenzapfen befassen würden, sondern sich auch mal etwas Wissen über Hunde aneigneten, um bei Bedarf ruhig und besonnen zu reagieren? Bei Yorkies nimmt eine junge Mutter am Forum teil, mit dem einzigen Ziel, durch den Austausch mit Hundehaltern die eigene Angst vor Hunden zu bekämpfen. Weil sie nicht möchte, dass diese sich auf ihre kleine Tochter überträgt. DAS finde ich großartig!!!
Das meinte ich damit, dass ich für das Unwissen anderer nicht verantwortlich bin. Mehr als Angebote machen kann ich nicht - wenn diese abgelehnt werden, sorry, dann finde ich nach wie vor, dass der Betreffende selber sehen muss, wie er mit seiner Hundeangst klar kommt. Ich sehe nicht ein, dass meine Hunde und ich uns seinetwegen in Luft auflösen sollen!
Gruß Inge
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