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06.12.00 -- Inge

RE: Ein Rumlaberer bezieht Stellung - an Sören














Hallo Sören,

Du fandst meinen letzten Absatz arrogant? Nun, dann frage ich Dich, ob Du Dich mal mit dem Problem der Xenophobie, zu Deutsch "Fremdenhass", auseinandergesetzt hast. JEDER, der beruflich mit den erschreckenden Folgen der Xenophobie zu tun hat, wird Dir bestätigen können, dass diese ursächlich mit Unwissenheit zu tun hat - Unwissen über andere Sitten und Gebräuche, um es einmal kurz zusammenzufassen. Kinder, die z.B. die Möglichkeit hatten, internationale Schulen zu besuchen oder häufigen Kontakt zu Menschen anderer Kulturen hatten, sind signifikant weniger anfällig für Fremdenfeindlichkeit!

Wer aber nicht bereit ist, sich mit dem Anderssein von Menschen anderer Kulturkreise auseinanderzusetzen - zu lernen!!! - der wird immer anfällig bleiben für irgendwelche Vorurteile! Somit stimmt meine Behauptung sehr wohl, dass Ablehnung eine Folge von Nicht-Wissen ist; mit Arroganz hat das gar nichts zu tun, sondern mit Tatsachen!

Dass im übrigen Angst die Keimzelle von Hass ist, zeigt gerade die übliche Übersetzung von Xenophobie: wörtlich heißt dies nämlich "Fremden-Angst", wird aber - weil in der Konsequenz auch so erlebt - als "Fremden-Hass" übersetzt.

So ist es auch mit Hundehass: wer Hunde mag, hat keine Angst vor ihnen, hasst sie also auch nicht. Wem Hunde gleichgültig sind, hat auch keine Angst, und hasst sie demnach auch nicht - denn Hass ist genauso wie Liebe das Gegenteil von Gleichgültigkeit. Aus welcher Gruppe also kommen dann die Hundehasser? Doch wohl nur aus jener der Hunde-Ängstlichen. Ganz klar - längst nicht jeder, der Angst vor Hunden hat, ist ein Hundehasser. Wohl aber hat jeder Hundehasser im Grunde genommen bloss Angst vor Hunden.

Und was das Naturgegebene angeht: niemand zwingt den Nachbarn, einen Teich anzulegen und damit Frösche anzulocken. Somit wäre es also Aufgabe des Nachbarn, seinen Fröschen das Quaken zu verbieten, wenn man Deiner Argumentation folgt? Hunde gehören in meinen Augen genauso zur Natur wie Mensch, Frosch und Vogel - vor allem aber gehören sie auch in unsere Kultur. Historiker sind sich einig: ohne Pferd und Hund wäre die kulturelle Entwicklung des Menschen auch heute noch auf dem Stadium des Neandertalers. Wo immer der Mensch auch siedelte - er hatte stets einen Hund dabei! Von daher hat ganz besonders dieses Tier ein Recht auf das Leben an unserer Seite!

Deshalb bleibe ich dabei: der Hundehalter hat die Pflicht, sein Tier nach bestem Können zu erziehen und auch die Pflicht, sich das dazu notwendige Wissen anzueignen. Aber er hat auch das Recht zu erwarten, dass man ihn nicht für alles Unbill verantwortlich macht und ihm das Leben mit seinem Hund nicht mehr und mehr erschwert wegen der irrationalen Ängste anderer!

Inge
Thema: Ein Rumlaberer bezieht Stellung


 
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