Hunde.com Startseite Wildemann. Natur erleben im Harz
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




04.12.00 -- Volker B.

Leserbrief an den Spiegel














Hallo Leute!

Diesen Leserbrief habe ich gerade per E-mail an den SPIEGEL geschickt. Er Bezeiht auf ein Bild zum Artikel »Dei Hysterie der Anständigen« in der aktuellen Ausgabe. Vielleicht mag sich dem jemand anschließen.


Gruß, Volker B.

Zitat:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Seit über 15 Jahren lese ich mehr oder weniger regelmäßig den SPIEGEL. In dieser Zeit war ich stets erfreut darüber, daß der SPIEGEL viele Themen ruhiger, distanzierter und hintergründiger behandelt hat als andere Medienvertreter. Genau diese Einstellung wird auch in dem Artikel »Die Hysterie der Anständigen« behandelt. Die angedeutete Kritik an einer von Sensationsmeldungen wenig ethisch beeinschlußter Medien gesteuerten Gesellschaft teile ich.

Bitter aufgestoßen ist mir an diesem Artikel dann aber, daß sich der SPIEGEL bei der Illustration leider auch dieses Meinungsopportunismus bedient. Was sonst soll in diesem Zusammenhang der Abdruck eines zähnfletschenden Bullterriers mit dem sehr informativen Bildtitel »Kampfhund«? Ich bin sicher nicht der geeignetste Ratgeber, da ich nur oberflächliche Kenntnis von Hundeverhalten und Ausdruckweisen der Tiere habe. Trotzdem kann ich Ihnen mit meinen wenigen Kenntnissen schon erklären, daß es sich der abgebildete Hund in einer Situation befand, in der ihm mit Sicherheit von einem Menschen so viel Angst eingeflößt wurde, daß er diese Körperhaltung einnahm. Ein agierend aggressivier Hund zeigt nur das sog. »schmale Grinsen«. Das bedeutet, daß nur die vorderen Schneide- und Eckzähne sichtbar sind. Ein solcher Hund greift von sich aus an, weil er z. B. als Schutzhund dazu ausgebildet wurde.

Der abgebildete Hund zeigt das »breite Grinsen«, welches zu einem sich im Zustand der Angstaggression befindenden Hund gehört. Ein solches Bild läßt sich von jedem Hund machen, wenn man ihn nur ausreichend bedroht. Warum also mußte ein derart sinnentstelltes Foto verwendet werden? Es ist nie im Leben representativ für Hunde allgemein, aber auch nicht für Angehörige seiner Rasse.

Es ist leicht sich zu dem Thema sachkundig zu machen. Die Informationen werden wegen des Kampfes gegen die unsinnigen und widersprüchlichen Verordnungen der Bundesländer ständig erweitert und aktualisiert. Ihren Redakteuren, die ganz andere »Nüsse knacken«, sollte es ein Leichtes sein, einen dem Stand der (kontroversen) Diskussion entsprechenden Artikel zum Thema »Kampfhunde« zu verfassen, der auch Unbeteiligte informiert, und nicht bereits entstandene Resentiments fördert und grundlose Angst schürt. Das ist Ihres Magazins nicht würdig!

Ich fordere Sie hiermit auf einen solchen Artikel in einer der nächsten Ausgaben zu veröffentlichen, oder das von mir bemängelte Foto zurück zu ziehen und durch ein einer Alltagsbegegnung mit einem Hund der gewünschten Rasse entsprechendes zu ersetzen.

Die Forderung nach einem detailierteren Artikel ziehe ich zurück, wenn Sie so etwas bereits in der Vergangenheit veröffentlicht, und ich diesen Artikel nur nicht gelesen habe. Ich bitte dann um eine Quellenangabe.

Die Forderung nach einem Korrekturfoto ziehe ich zurück, wenn Sie die Meinung zum Ausdruck bringen wollen, daß den Hunden der indizierten Rassen (und denen, die solchen ähnlich sehen) von den aufgeputschten Mitbürgern inzwischen grundlos Angst gemacht wird.


Mit fr. Grüßen

...
  4.12.00Leserbrief an den Spiegel   Volker B.  
  4.12.00RE: 1 Volker B.  
  4.12.00RE: 2 Gaby Fornari  


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck