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30.11.00 -- Frank L.

RE: Angst vor Angriffen (lang)














Hi Andi!
Ich versuchs mal halbwegs unparteiisch , alldieweil ich schon auf beiden Seiten der front 'gekämpft' habe.
Unsere zwei Köterlein - Mutter und Tochter, 6+2, beide ca. 25.kg und ziemlich fix - sind selten an der Leine, kennen und akzeptieren das aber auch. Sie hören sehr gut - wenn sie nicht gerade ihre 'Phase' haben (Läufigkeit, dann sind sie angeleint).
Es ist ziemlich egal, wem wir Hundetechnisch wie (mit oder oder Leine) begegnen: es gibt immer eine mehr oder minder freundliche Begüßung seitens der Hunde.
Das 'Problem' entsteht nicht erst, wenn die Hunde in relativ kurzer Entfernung voneinander offensichtlich aufeinander reagieren.
Die Sache ist schon viel früher in Gang gekommen, der physische Kampfakt - der auch bei den Hunden meistens ein Kommentkampf ist (alle beide haben schon etliches hinter sich, weder sie noch die anderen wurden dabei jemals verletzt, nur ich habe aus Unwissenheit einmal dazwischen gelangt und wurde von dem 'fremden' Hund gebissen...) - ist nur der letzte Akt in einem Unentschieden der Machtverhältnisse zwischen den Hunden.
Nun kommt bei der Begegnung mit einem angeleinten Hund hinzu, daß der angeleinte Hund nicht frei reagieren kann, darf, will. Jedenfalls nicht so wie ohne Leine. Hinzu kommt noch, daß der angeleinte Hund einen durch die Leine verstärkten 'Verteidigungswillen' hat. Er fühlt sich in seinem Revier, und damit evtl. stärker als er es tatsächlich ist. Schon ist ein Unentschieden da und es setzt Hiebe.
Das ist bis hier her eine ganz normale Reaktion der Hunde, keine übergroße Aggression (wenn das alles in normalen Bahnen bleibt, d.h. ohne schwere Verletzungen).
Und jetzt kommt - oder auch nicht - die Machtdemonstration des Menschen. Wenn sie entsprechend ausfällt und der Hund einen klar niedrigeren Rang inne hat als sein 'Besitzer', dann ist alles ganz schnell vorbei (so ist es bei uns, eingezogene schwänze allenthalben...). Wenn der 'gegnerische' Hundealter auch mitzieht, ist kurz darauf die Lage entspannt und die Hunde können sich erneut begegnen - mit unterstützung der Menschen.
Wenn jetzt aber der Hundehalter mit dem angeleinten Hund Panik bekommt, dann ist sein Hund dessen natürlich gewahr und sein 'Verteidigungstrieb' wird noch verstärkt. Hinzu kommt, daß Angst zeigende Alphatiere bei Wölfen über kurz oder lang - eher kurz - nicht mehr die Alphatiere sind. D.h. Ruhe bewahren, und wenn es denn tatsächlich mal zu einer üblen Keilerei kommt, Leine los, weg vom Kampfplatz und lass die Hunde die Sache entscheiden, denn sie muss entschieden werden, wenn sich die Hunde öfter begegnen, ansonsten ist die Lage jedesmal so aufgeladen.
Ich weiss, daß sich der Rat 'Ruhe bewahren' nicht immer einfach befolgen läßt - auch unsere Hunde sind schon von doppelt so schweren verkloppt worden und ich dachte, das war's - aber es funktioniert!
Dein Hund ist ruhiger, verhält sich ausgeglichener und die Beisserei läßt sich wahrscheinlich vermeiden.
Gruß
Frank
p.s.: ach je, oben stimmte etwas nicht, unsere Alte ist doch schon einmal schwer verletzt worden: von einem - na? - Bullterrier... Keine Leinen, unsere waren auf dem Rückzug und hatten sich eindeutig unergeordnet, der Hund ist einfach nur los und hat sofort zugebissen, die Wunde war 15cm lang.
Das Tier hatte einen dieser erstaunlichen Besitzer (ohne Anführungszeichen), denen so was nicht nur egal ist, sondern die ihren Hund dafür auch noch loben. Was ich mit dem gemacht habe, gehört nicht hierher, der Hund ist ihm jedenfalls weggenommen worden und später - weil er nach Aussage der Pfleger alles zsammengebissen hat, was in seine Nähe kam - im Tierheim eingeschläfert worden.
Sowas spricht trotz allem für Vorsicht, aber es ist halt nur ein einziges Mal gewesen
So, ich hoffe,
Thema: Angst vor Angriffen


 
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