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27.11.00 -- Volker B.

RE: Diverse Probleme mit Tierheimhund !














Hallo Claudia!

Da ich persönlich keine Erfahrungen mit Tierheimhunden habe bitte ich darum die folgenden Tipps mit entsprechendem Vorbehalt zu lesen.

1. Es würde gut zu den Geschichten, die ich von Hunden aus dem Tierheim erfahren habe, passen, daß Euer Hund ängstlich gegenüber Berührungen ist. Dann müßte er ein ähnlich reserviertes Verhalten aber auch zeigen, wenn Ihr ihn freundlich streicheln wollt, oder mal plötzlich hinuntergreift, um z. B. die Leine zu befestigen oder zu lösen. Wenn Euer Hund nur auf das Pfotenputzen so reagiert zeigt er zum Einen - wie Du schriebst -, daß er diese Prozedur nicht mag. Aber leider zeigt er dann auch, daß er sich mit seiner Abneigung durchsetzen möchte.

Ist er ängstlich solltet Ihr auf jeden Fall alle hektischen oder unvorbereiteten Annäherungen an den Hund vermeiden. Stattdessen müßt Ihr Euch wahrscheinlich sehr viel Zeit nehmen, den kleinen Kerl spielerisch an die Berührungen zu gewöhnen. Langsam und Stückchen für Stückchen mehr.

Wenn er aber für gewöhnlich sich über jede Hand, die ihn streichelt, freut, nur bei der Putzaktion rebelliert ist die Sache unangenehmer, denn dann müßt Ihr Euch durchsetzen. Vorher sollte natürlich unbedingt geschaut werden, ob der Hund vielleicht irgendwelche Verletzungen oder Hautreizungen an den Pfoten hat. Wenn er das Abwischen wegen Schmerzen ablehnt darf man ihn nicht unter Druck setzen. Bleibt es dabei, daß sich Euer Hund »nur« durchsetzen möchte bleibt nur die harte Tour. Bisse des Hundes als Dominanzsignal dürft Ihr niemals hinnehmen! Der Hund muß dann vollständig unterworfen werden. Dazu muß er flink auf den Rücken gedreht werden (die Pfoten zeigen in die Luft), in dieser Stellung gehalten werden, der Kopf dabei so fixiert werden, daß er nicht mehr zubeißen kann, und diese Position gehalten werden, bis der Hund sich unterwirft. Die Zeichen dafür sind: eingeklemmte Rute (bei Euch vielleicht nicht möglich); Befreiungsversuche hören auf; Kopf wird abgewendet und die Kehle angeboten. Wenn der kleine Wildfang ganz hysterisch wird solltet Ihr ihm schon bevor er sich unterwirft die Hand an die Kehle legen.

Was jetzt kommt ist eine nahezu unmögliche Empfehlung, aber Ihr solltet bei dieser Unterwerfung keine Angst haben, bzw. so wenig wie möglich davon zeigen. Zur Unterstützung Eures Auftreten könnt Ihr den Hund selbst laut und tief anknurren.


2) Es gibt Hunde, die nicht gelernt haben zu spielen. Das ist sehr traurig, aber irreversibel. Er wird das nicht mehr lernen.


3) Da bin ich, soweit Du das Problem beschrieben hast, ratlos. Vielleicht helfen ein paar weitere Infos: was hat er im Tierheim gefressen, und was bekommt er bei Euch? Wo bekommt er sein Fressen? Wie sind dort die äußeren Bedingungen: ist es leise oder laut, kalt oder warm, zugig oder geschützt, hell oder dunkel, etc.? Wie oft am Tag bekommt er Mahlzeiten? Was hat der Hund vor den Mahlzeiten gemacht? Beobachtet Ihr ihn beim Fressen? Wie dicht bleibt Ihr dann am Ort des Geschehens?

Wie bereits erwähnt: schaut auf jeden Fall nach Beiträgen von Leuten, die solche Erfahrungen wie Ihr selbst gemacht haben. Ich bin wahrscheinlich zu weit von Euren Problemen entfernt, als daß meine Tipps sehr treffend sein könnten.


Gruß, Volker B.
Thema: Diverse Probleme mit Tierheimhund !


 
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