Hunde.com Startseite Wildemann. Natur erleben im Harz
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




21.11.00 -- Volker B.

RE: Auffanglager/Hundeknast=Die Schlußfolgerung/Unah














Also Mary,

meinen Respekt für diese Schilderung Deiner Gefühlswelt! Mit dieser tiefen Kluft in Deiner Person stehst Du ganz sicher nicht allein da. Mir geht es ähnlich, obwohl für mich realistisch die Aufnahme eines »Knasthunds« wegen meines eigenen Hundeumfelds nicht in Frage kommt.

Ich möchte Dir aber auch ganz ernsthaft, und nicht als billige Ausrede folgendes zu bedenken geben: so katastrophal und schändlich die Lage für die betroffenen Hunde ist, so wenig nützlich ist im politischen Zusammenhang, daß diese Hunde von dort in andere Bundesländer weggeschafft und versorgt werden.

Ich brauche nicht gleich wieder 3.-Reich-Vergleiche bemühen, um diese Auffasung zu verdeutlichen. Es reicht schon sich die Situation von Flüchtlingen oder Asylanten in bestimmten Regionen unseres Landes in der Gegenwart zu betrachten. Wenn dort Behördenwillkür, Übergriffe und öffentliche Kampagnen dafür gesorgt haben, daß diese Menschen weggeschafft werden mußten, oder freiwillig gegangen sind, haben zum einen die dumpfen Hetzer ohne schlechtes Gewissen triumphiert, und zum anderen ist die Stimmung in den Kommunen in der Regel deutlich schlechter geworden, die dann über Gebühr mit diesen Menschen konfrontiert würden.

Übertragen auf unser Hundebeispiel heißt das: wenn es gelingen könnte all die kasernierten Hunde frei zu bekommen und gut unterzubringen würde die Regierung und Verwaltung in HH einfach siegen. Frei nach dem Motto: »Siehst Du, es geht doch! Wenn man nur genug Druck macht wird man die ärgerlichen Viecher schon los.«. Du hast schon erwähnt, daß natürlich an drei Finger abgezählt werden kann, wie das Umfeld der neuen Heimat, die alle die Hunde gefunden hätten, auf diese Neuankömmlinge reagieren würde.

Bei aller Wut, die ich damit verbinde, denke ich auch, daß es die ausführenden Organe wirklich bis zum bitteren Ende, nämlich der ärtzlich durchgeführten Tötung der Hunde treiben müssen, ehe das natürliche Unrechtsbewußtsein für Verweigerung an der Basis, also bei denen, die die berühmte Dreckarbeit machen müssen, sorgt. Irgendwann, und das hoffentlich so früh wie möglich, werden Beteiligte aufstehen und sagen: »Das geht zu weit! Da mache ich nicht mit.«

Dieses Thema ist eigentlich unerträglich, aber bekanntermaßen bedarf es extremer Reize, um die nicht direkt Betroffenen zu mobilisieren. Ich wünschte, es wäre nicht so.


Gruß, Volker B.
Thema: es ist kaum noch auszuhalten....


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck