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Hallo Max,
da hattet Ihr ja noch Glück im Unglück. Vor fast 1 Jahr - Aron war 14 Monate alt - bekam ich von seiner Ex-Besitzerin einen Anruf. Sie wohnte damals im gleichen Stadtteil, wir kannten uns gut. "Annie ist weg", begann sie. Arons Wurfschwester Annie war für Ausstellungen und evt. auch zum Züchten eingeplant und deshalb nicht verkauft worden. Aus dem Vorgarten der Schwiegermutter, die 2 Stadtteile weiter besucht worden war, war sie weggelaufen oder entführt worden. Man war zu Fuß dort zu Besuch gewesen und weil der Schäferhund der Schwiegermutter keine anderen Hunde im Haus zuließ, waren alle 3 Collies (Vater, Mutter, Kind) im Garten geblieben.
Ob ich sie irgendwo im Wald gesehen hätte... - nein, hatte ich nicht. Aber wenn ich sie sehen würde... - na klar, ich würde sie einfangen und zurückbringen. Polizei und Tierheime seien unterrichtet. Es war Freitagnachmittag. Auf meinen Wegen traf ich Annie nicht. Abends gegen 20:00 Uhr kam ihr 2. Anruf. Es hat jemand von einem Unfall auf der A59 berichtet. Ein Hund sei die Ursache. Man solle bei der nächsten Autobahnmeisterei nachfragen. Eine Nummer hatte sie nicht. Sie sei schon völlig fertig. "Vielleicht lebt sie ja noch!" Ob ich das übernehmen könnte. "Werd's versuchen." Es war ein Ding für sich, die Telefonnummer der zuständigen Autobahnmeisterei aufzutun. Die lokale Tel.-Auskunft wußte sie nicht. Im Telefonbuch steht keine Autobahnmeisterei. Die Auskunft von Wuppertal vermittelte mir schließlich eine Wuppertaler Autobahnmeisterei, die mir jedoch nur sagen konnte, daß die zuständige Autobahnmeisterei wohl im Regierungsbezirk Köln und nicht im Regierungsbezirk Düsseldorf zu suchen sei. Auf einer Telefonnummern-CD fanden wir schließlich die Nummer der Autobahnmeisterei Leverkusen, die ich sogleich anrief. "Ja, ein Hund, ein Collie", bekam ich sofort zu hören "...nein, der Hund ist tot... keine Personenschäden." Die Besitzer sollten sich bei der Polizeistation Hilden melden. Der Hund liege dort zur Entsorgung bereit. Noch nie fiel mir ein Anruf so schwer, wie der folgende bei Annies Besitzerin. Immerhin war auch sie versichert. Später wurde erzählt, Annie sei wohl auf dem Seitenstreifen der Autobahn gelaufen, die Polizei habe sie eine Weile hin- und hergejagt, bis sie vor's Auto gelaufen war.
Collies gelten als Hunde, die "...sich nie weit vom Führer entfernen". So oder ähnlich liest man es in allen Hundebüchern. Jetzt, wo wir kurz davor sind, vom 5. Stock ins Parterre zu ziehen, wo wir einen Garten (600 qm) übernehmen, der nicht Collie-sicher eingezäunt ist, mache ich mir um meinen Draufgänger Aron auch schon gewisse Sorgen. Die Alte geht bestimmt nicht alleine auf Tour. Was Aron anbelangt, da wäre ich mir nicht so sicher. Ich überlege die Installation einer 20m langen Laufleine, die ich von der Hauecke bis zum Schuppen spannen könnte und an der ich Arons Leine so befestigen kann, daß er zwar möglichst viel Bewegung hat, aber eben doch angebunden bleibt für die Stunden, in denen man sich auf seine Arbeit konzentriert und nicht auf die Hunde.
Grüße
Gudrun
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