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16.10.00 -- Inge

RE: Kupieren - an Sören














Hallo Sören,

Du darfst nicht immer Äpfel mit Birnen vergleichen - irgendwie wirfst Du hier zwei gänzlich unterschiedliche Argumentationslinien zusammen.

Also: das Kupieren der Rute bei 2-3 Tage alte Welpen ist genauso wenig eine Tierquälerei wie das Kupieren der Wolfskralle im selben Alter - wenn man ausschließlich die OP betrachtet.

Das ist die eine Seite.

Aber: das Kupieren der Rute - vor allem das sehr kurze Kupieren wie bei Dobermann, Rottweiler usw. - behindert den Hund ganz klar in seiner Kommunikation. Somit ist der Tatbestand der Tierquälerei erfüllt. Das gilt logischerweise nicht für die Wolfskralle, da sie tatsächlich zu nichts benötigt wird.

Nun stellst Du die Frage, wieso die durch die kupierte Rute behinderte Kommunikation als verwerflich angesehen wird, die durch übermäßig viel Fell, Gesichtsfalten usw. ebenfalls behinderte Kommunikation dagegen nicht.

Darauf kann ich Dir nur meine ganz persönliche Meinung sagen, von der ich weiß, dass ich damit bei vielen anecken werde: ja, für mich sind dies auch alles Formen von Mißbrauch von Tieren!!! Alles, was den Hund im äußeren Erscheinungsbild ebenso wie im Wesen so weit verändert hat, dass er kaum noch Ähnlichkeit mit dem Urvater Wolf hat und auch kaum noch zu normalen Verhaltensweisen befähigt, ist in meinen Augen abzulehnen.

Das Problem ist bloß: es trifft fast auf alle Rassen zu - und auf deren Mixe natürlich auch. Allenfalls sehr ursprüngliche Rassen wie die Pariahunde oder auch einige nordische Schlittenhundrassen u.ä. haben sich noch viel Natürlichkeit bewahrt. Aber hierbei handelt es sich auch durchweg um Rassen, die in unseren Breiten nicht so einfach zu halten sind. Wer also gerne einen Hund haben möchte, muss wohl oder übel unter dem vorhandenen Angebot wählen.

Ich denke aber schon, dass man dann wenigsten das "kleinere Übel" wählen sollte. Dies bedeutet für mich: keine Rassen, die sog. Übertypisierung aufweisen (fallen fast alle unter Qualzuchten - zu groß, zu winzig, zu schwer, zu kurze Köpfe...) und keine Rassen, an denen rumgeschnippelt wird. Und was die Hunde mit übermäßig viel Fell angeht (z.B. Komondor): nun, wenn es sich um ansonsten noch recht gesunde Rassen handelt, ist dagegen nichts zu sagen - vorausgesetzt, man hat dann auch den Mut, das arme Tier von seiner Last zu befreien, sprich radikal scheren! Dann ist es auch wieder zu einer normalen Mimik fähig.

Das ist meine Meinung dazu.

Gruß Inge
Thema: Wichtige Mitteilung an Doris Lauterbach, Links und ein Standfoto meines Cockers Chili


 
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