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30.08.00 --
Claudy
Panik vor Pferden, Radfahrern, Hunde
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Hallo!
Heute ist es uns wieder passiert: Wir gehen spazieren, Joey läuft ohne Leine voraus, plötzlich erstarrt er an einer Wegbiegung und jault. Ich kenne dieses Jaulen, er macht es nur in einer einzigen Situation: Wenn er ein Pferd sieht. Ich schaue schnell auch um die Ecke und wirklich steht ein Pferd da! Langsam gehe ich auf meinen immer noch starren und bellenden Hund zu, packe ihn am Halsband und eine ihn an. Die Reiterin kennt uns zum Glück, so dass sie mit ihrem Pferd gewartet hat, bis ich Joe an der Leine hatte. Dann reitet sie vorbei und mein Kleiner führt sich auf als wäre weiß Gott was vor ihm. Dann ist das Pferd außer Sichtweite, ich lasse ihn aber immer noch an der Leine und wir setzen uns auf eine Bank. Joey bellt dem Tier noch eine Viertelstunde lang hinterher und kann sich auch dann nicht beruhigen. Er ist müde, aber er legt sich nicht hin. Sein neuer Ball ist ihm wurscht, nicht einmal ein Leckerli interessiert ihn mehr, und das will was heißen!!
Nach ca. 20 Minuten gehen wir weiter, er hat sich wieder einigermaßen beruhigt. Es lohnt sich nicht mehr ihn nochmal von der Leine zu lassen, weil wir gleich auf die Straße kommen. Also spielen wir mit Leine Ball, jetzt mag er wieder. Auf einmal schaut er auf und wieder dieses Jaulen! Das Pferd steht wieder hinter uns!! Joey macht wieder dasselbe Theater, dann müssen wir hinter dem Pferd her gehen, das ist der einzige Weg. Früher wäre das für meinen Süßen nie in Frage gekommen, dorthin zu gehen, wo ein Pferd hingeht. Aber mittlerweile tut er es, wenn auch mit ständigem Gebell und Gejaule. Es dauert wieder eine Ewigkeit, bis er sich beruhigt hat und wieder etwas anderes denken kann als +#8222;Pferd, Pferd, Pferd".
Diesmal haben wir noch großes Glück gehabt: Ich hab Joe noch erwischt, bevor er weglaufen konnte und das Pferd hat sich nicht um sein Geschimpfe gekümmert. Aber es kann doch auch mal sein, dass ein Pferd erschrickt, wenn ein Hund auf einmal bellt, oder? Das wäre dann für den Reiter weniger gut. Pech für Joey und mich wäre es dagegen, wenn ich ihn nicht mehr rechtzeitig festhalten kann und er durchbrennt und wegläuft.
Mein Süßer ist mit 5 Jahren aber nicht mehr unbedingt ein Welpe und ich glaube nicht, dass es einfach ist, ihm diese Panik abzugewöhnen oder sie zumindest zu mildern. Aber so geht+#8217;s ja auch nicht weiter!! Ich weiß leider nicht, warum er solche Angst vor Pferden hat, ich wüßte auch nicht, dass ihm mal ein Pferd was getan hätte. Übrigens ist es für ihn nicht so schlimm, wenn ein Pferd in der Koppel ist, als wenn es ihm +#8222;in freier Wildbahn" begenet.
Er hat auch vor größeren, stürmischen und/oder aufdringlichen Hunden Angst, wenn er sie nicht kennt. Er hasst es zum Beispiel, von einem Hund hinten beschnüffelt zu werden. Kann da ein Zusammenhang sein? Schließlich ist er schon zweimal gebissen worden. Überhaupt, wie stelle ich es an, dass er seine Ängste verliert? Ich tröste und beruhige ihn in so einer Situation nicht, weil ihn das doch nur bestätigen würde. Aber was kann ich noch tun? Neuerdins stürmt er auch auf fahrende Radfahrer los, die dann immer scharf bremsen müssen. Also muß ich ihn da auch anleinen oder festhalten. Unsere Spaziergänge bestehen schon bald nur noch aus Aufpassen: Kennt er den Hund, der da vorne ist? Da hört man Hufe klappern, kommt da wohl ein Pferd? Da ist ein Radfahrer, Joey, komm her, ich muß dich halten. Solange Pferd, Radler, Hund und Co. noch einigermaßen entfernt sind, läßt sich Joe auch gut zu mir rufen und anleinen, sind sie mal da, ist er taub. Da ist auch nix mit Ablenkung, das hab ich heute erst wieder gesehen.
Also sorry, die Meldung ist jetzt etwas länger geworden, aber ich hoffe dafür auf umso mehr Antworten, damit Joey und ich bald nicht mehr soviel aufpassen müssen beim Spazierengehen.
Gruß
Claudy+Joey
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