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21.08.00 --
Michèle
RE: Was ist los in Deutschland?Sind wir Tierfeindlich?/nicht nur die Deutschen, Oli
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Hallöchen!
Das ist einfach unglaublich, was sich manche Leute leisten! Ich kann das auch nicht glauben und würde liebend gerne so eine "Oma" oder einen "Opa" nehmen. Leider wäre der arme Hund bei uns wahrscheinlich ziemlich überfordert, da bei uns permanent Remmidemmi ist. Mein alter Hund war das gewohnt und konnte das nervlich auch als "Opa" noch gut verkraften.
Klar, vieles ist dann anders geworden als er in die Jahre gekommen ist. Er konnte nicht mehr so gut sehen und hat bei Ausritten schon mal das Pferd verwechselt und ist dem falschen Reiter hinterher. Naja, einen Acker später haben wir den Gesellen dann immer wieder gefunden. Selbst das Pferd hatte sich auf "Opi" eingestellt. Wir haben das Tempo und die Entfernungen seinen Kräften angepaßt und gut war es.
Bei jedweden Veranstaltungen wurde er mitgeschleppt, schließlich war er das gewohnt und wäre zu Recht gekränkt gewesen, hätte ich ihn "vergessen".
Nachdem erst der 3. TA rausgefunden hat, daß er Nierenprobleme hat war es schon zu spät. Und ich hatte eine Gewissensentscheidung zu treffen. Der TA sagte, ich solle ihn in eine Klinik zur Dialyse geben. Vielleicht würde ihm das helfen. Ich habe das nicht getan, weil er eine Zwingerneurose hatte. (Hatte ihn mit 13 Monaten von einem Züchter gekauft der noch den ganzen Wurf übrig hatte und ihn vermutl. auch geschlagen hat. Hatte immer Angst vor Menschen insbesondere Männern.) Wie hätte ich erklären sollen, daß wir uns trennen müssen, damit es ihm gesundheitlich besser geht? Wie hätte ich ihm seine Angst vor Fremden nehmen sollen? Selbst wenn er mal bei meiner Familie "geparkt" wurde, die er kannte, hat er sich nie 100 % wohlgefühlt. Wie soll ich ihn da weggeben und nur ein paar Minuten am Tag besuchen können?
Wir haben es dann mit Nierendiätfutter probiert. Aber er hat immer mehr abgebaut. Er durfte Weihnachten noch nicht mal seine heißgeliebt Pute futtern, wg. Diät. Ein paar Tage später hat er noch nicht mal mehr seinen Lieblingskäse genommen. Ich habe ihn dann einen Tag vor Sylvester einschläfern lassen und war die ganze Zeit bei ihm. Ich habe ihn mitgenommen und auf einem Menschenfriedhof in einer stillen Ecke beerdigen können.
Ich wäre mit ihm sogar nach Timbuktu geflogen. Hauptsache wir beide zusammen! Ich habe ihn nicht vergessen und werde ihn immer vermissen.
Aber nun ist Woody da und er lebt und er wird sein Leben auch immer mit mir verbringen. Eher ziehe ich unter die Brücke als meine "dicke Nase" abzugeben.
Eine sich wahrscheinlich immer WARUM fragende
Michèle
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