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Hallo Claudy,
es braucht gar nicht mal irgendwelcher Grausamkeiten gegenüber dem Tier, daß man sich fragt, WARUM haben seine Besitzer es überhaupt angeschafft?
In unserer Nachbarschaft wohnt eine Familie mit zwei halbwüchsigen Töchtern. Diese wollten vor drei Jahren unbedingt einen Hund. Also wurde einer angeschafft: eine Golden Retriever Hündin aus dem TH. Diese war als Behindertenbegleithund ausgebildet, hatte es aber bei dem behinderten Ehepaar, zu dem sie vermittelt worden war, so schlecht getroffen, daß der Tierschutz sie abholen mußte. Sie war wohl für eine Weitervermittlung an andere Behinderte verdorben. Also TH, und so kam sie dann zu der Familie, damals 2 Jahre alt. Dort wurde die Hündin dann nur auf dem Grundstück gehalten, ohne jeden Außenkontakt. Kurz darauf zog die Familie um und kam so in unsere Nachbarschaft. Das Grundstück war da noch nicht eingezäunt, und so wurde die Hündin zwei- bis dreimal täglich für ca 10 Min. ausgeführt. Eine ganz, ganz liebe!
Dann war der Zaun fertig und seitdem hat niemand die Hündin mehr draußen gesehen. Die Kinder haben längst andere Interessen, sind immer unterwegs, die Eltern berufstätig, die Hündin ist den lieben langen Tag alleine im Garten. Oh ja, sie ist gepflegt und gut (zu gut) genährt. Aber jeder Hund braucht sozialen Kontakt zu Artgenossen, braucht Bewegung und neue Sinneseindrücke. Und ein Golden Ret gehört zu den bewegungsfreudigen Rassen.
Mir bricht es immer das Herz, wenn sich die Hündin an den Zaun zwischen unseren Grundstücken drückt um zuzuschauen, wie ich mit meinen Hunden im Garten arbeite, oft sind auch noch andere Hunde zu besuch, die dann alle miteinander toben. Dann bringt die Golden Ret Hündin immer ihren Tennisball an den Zaun und schaut ganz flehentlich, ob nicht jemand auch mit ihr mal spielen will.
Auch bei diesen Leuten frage ich mich ständig, warum sie eigentlich einen Hund angeschafft haben, wenn sie überhaupt keine Lust haben, sich um ihn zu kümmern. Habe mal gefragt. Antwort: keine Zeit!!!! Wir sind auch alle berufstätig, haben Haus, Garten, meist auch noch Kinder und schaffen es trotzdem, mit unseren Hunden intensiv zusammenzusein. Alles eine Frage des Wollens!
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