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Hallo,
auch bei mir zählt ein Moment der instinktsicheren und erfolgreichen Verteidigungsbereitschaft seitens meiner damals noch wenige Jahre jungen Gladess zu den schönsten Erlebnissen, wenngleich die Situation, von einem Typen belästigt zu werden, an sich ja nichts Schönes hat.
Ein anderer Moment, den ich nie vergessen werde, ergab sich wie folgt:
Wir hatten eine alpine Tageswanderung zum Hochkönig hinauf schon fast hinter uns, als sich die Gruppe teilte. Die 1. Hälfte kraxelte einen abkürzenden steilen Bergabschnitt hinauf, dabei ich und Aron. Die 2. Häfte entschied sich für den weiteren, aber einfacheren Weg über den Gletscher, dabei mein Mann und die damals schon 12-jährige Gladess.
1 Stunde später, als die Gruppe noch geteilt war, holte uns ein einzelner Wanderer ein, der von einem Hund ähnlich meinem Aron erzählte, den er ratlos und einsam vor etwa 1 Stunde hat auf dem Weg liegen sehen. Die Beschreibung passte auf Gladess! Um Gottes Willen - die Arme! Was war passiert? Ich bat meinen Teil der Gruppe um eine Pause und Geduld und machte mich gemeinsam mit Aron auf den steilen Weg zurück. Total aufgeschreckt, beeilte ich mich, joggte auf einfacheren Abschnitten und sprang mutig und immer unvorsichtiger werdend die Felsen hinab. Zwischendurch ließ ich immer wieder Aron "Gib Laut!" ausführen, um Gladess akustisch zu vermitteln, wo wir steckten, falls sie irgendwo in der Nähe herumirren sollte.
Schließlich wurde der Blick frei auf die Kreuzung, an der sich die Gruppe geteilt hatte. Welch ein Anblick! Da lag sie, Platz haltend an der Stelle, an der sich die Gruppe geteilt hatte, den Blick zu mir hinauf gerichtet! Große Freude auf beiden Seiten!
Als ich sie zu mir heranrief wurde klar, was los war: Mit ihren 12 Jahren schaffte sie die Sprünge nicht mehr so wie Aron. Ich stieg also ganz zu ihr hinab und half ihr, "Räuberleiter" haltend unter der rechten Hinterpfote und beim Abdrücken mit etwas zusätzlichem Schwung.
Als wir in der Hütte den anderen Teil der Gruppe wiederfanden, sagte man uns, Gladess sei gleich umgekehrt, als sie bemerkte, dass ich nicht mehr dabei sei und man war davon ausgegangen, dass sie mit uns weitergekommen sei. Da sie dies nicht schaffen konnte, legte sie sich dahin, wo sie meine Spur noch hatte und wartete geduldig auf mich, Platz haltend, wie unzählige Male vor Läden, Uni-Gebäuden und sonstigen hundeverbotenen Veranstaltungsorten. Gladess ist eben MEIN Hund.
Ich male mir lieber nicht aus, in welche Panik ich geraten wäre, hätte ich sie an jener Wegegabelung nicht wiedergefunden...
Zu meinen schönsten Hundeerlebnissen gehört natürlich auch die Geburt von Belanas Welpen und deren Aufwachsen.
Überhaupt gäb es noch viel zu erzählen, aber ich mache hier mal Schluss, weil ich leider noch andere Dinge zu tun habe.
Viele Grüße an alle, die ihre Hunde auch so lieben, wie ich es tue!
Gudrun
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