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29.06.00 -- Sangus

RE: Alle Macht den Hunden! (an Martina)














Hallo Martina, selbstredend habe ich Dein Posting aufmerksam gelesen - meine Antwort bezog sich auf die Formulierung mit den ''gefährlichen Pudeln'', die ich offenkundig mißverstanden habe: Natürlich kann man *jede* Hunderasse durch Züchtung degenerieren, und auf diesem Weg sind sicherlich auch ''Kampfpudel'' denkbar. Ich dachte, Du hieltest die heute existierenden Pudelrassen (ich meine diese kleinen Dinger mit den hübsch frisierten Köpchen und Füßchen) für so erziehbar*, daß sie dasselbe Verhalten wie eins der Hamburger Viecher an den Tag legen - was ja allein der Körper- und Kieferbau ausschließt. Ich habe mich im weiteren Verlauf des Diskussionsfadens noch detailliert dazu geäußert und will das hier nicht alles wiederholen. Eines ist mir in Bezug auf Deinen Beitrag allerdings noch wichtig:

Das Züchten und Halten von Haushunden hat jahrzehntelang (oder vielleicht soagr jahrhundertelang) keine nennenswerten Probleme aufgeworfen - das Miteinander von Hund und Mensch hat gut funktioniert, und so lange gab es natürlich auch keinen Bedarf nach Reglementierungen und Verboten. Wenn nun allerdings - was der Fall zu sein scheint - bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen (die zu erörtern hier nun jeden Rahmen sprengen würde) dazu führen, daß die Nachfrage nach raubtierähnlichen Tieren steigt und - den Gesetzen der Marktwirtschaft entsprechend - demzufolge immer mehr solcher raubtierähnlichen Individuen entstehen, dann bedeutet dies natürlich, daß man das Thema ''Hund und Mensch'' unter Umständen sehr grundsätzlich überdenken muß. Der in diesem Forum (und insbesondere in diesem Diskussionsfaden) häufig auftauchende Einwand, ein Verbot von den derzeit unter ''Kampfhund'' zusammengefaßten Hunderassen führe nur dazu, daß die Züchter von aggressiven Tieren auf andere Rassen ausweichen, kann m.E. kein Argument gegen diese Verbotsmaßnahmen sein. Vielmehr würde ein Scheitern des Verbots (im Sinne dieses Einwands) bedeuten, daß die Hundezucht ganz allgemein einer stärkeren Kontrolle unterzogen werden muß. Wenn nach dem Verschwinden der heutigen Kampfhunde neue Exemplare in Gestalt ''mutierter'' Schäferhunde oder Zwerpinscher auftreten, dann wäre eben die Hundezucht insgesamt viel stärker zu reglementieren: Züchter müßten sich um Zuchterlaubnis bewerben und regelmäßige Tauglichkeitsprüfungen ablegen (wie auch immer die aussehen müßten); Welpen müßten stichprobenartig auf ihre Eigenschaften geprüft werden, und die ''Lizenz'' zum Züchten müßte regelmäßig erneuert werden. (Bevor ich hier jetzt wieder wegen mangelnder Fachkenntnis gelyncht werde: Ich weiß nicht, ob''s die eben genannten Regelungen nicht schon gibt oder ob man sie anders nennt - aber ich hoffe, der Gedankengang ist klar geworden...)

Und wenn man dann - rein theoretischer Gedankengang, wie ich hoffe und glaube - irgendwann feststellen sollte, daß man über die Jahre trotz verstärkter Regelungen einer nach wie vor wachsenden Anzahl wilder Haushunde nicht entgegenwirken kann, dann gäbe es nur eins: Hunde müßten generell verboten werden.

In der Überzeugung, mir insbesondere mit dem letzten Satz eine Welle unzähliger Sympathien in diesem Forum aufgeladen zu haben, verbleibe ich bis zum nächsten Mal - Sangus. ------

P.S.: Die Geschichte mit der ''Liberalisierung von Schußwaffen'' in einem vorangegangenen Beitrag war natürlich ironisch gemeint ...
Thema: Alle Macht den Hunden!


 
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