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24.02.99 -- Roswitha_Splashy

Futterentlohnung














Hallo Daniel

>>>Im Rudel - und so sollte es im Mensch/Hund- Verhältnis auch sein- entscheidet

immer der Ranghöchste/Ranghöhere, ob der Rangniedere einem Trieb nachgeben

darf. Das betrifft Spieltrieb, Beutetrieb, Jagdtrieb und auch Fortpflanzungstrieb.

Was ist der Unterschied zwischen Spiel-, Beute- und Jagdtrieb? Steht der Ranghöhere

hinter den anderen und wacht über deren Artigkeit?

>>Der Chef entscheidet, wer was wann darf oder soll

Wie macht er das? 1 Chef bei ca. 8 Hunden/Wölfen? Stressige Angelegenheit.

>> Dies wird aber nicht durch Ablenkung, sondern durch eine definitive Ordnung im Rudel geklärt.

Ich dachte er entscheidet. Wie klärt er es denn? Mein Deutsch weist wohl etliche Lücken auf.

>>Die Orientierung findet immer von unten nach oben statt. Wenn mein Hund

eigenständig gössere "Beute", wie z.B. Jogger, Radfahrer, etc. jagt, so erkenne ich

daran, daß dieser Hund in einer "Unordnung" lebt, ich also nicht als Führer

anerkannt bin- schließlich habe ich ihn nicht aufgefordert.

Genau!

>>>Wurde einem Hund in einer wesensorientierten Erziehung die Rangfolgeordnung vernünftig vermittelt, so wird man auch später keine Probleme mit solchem Fehlverhalten haben.

Genau! Aber wie äussert sich von Mensch zu Hund "wesensorientiert"? Ich habe bis anhin nicht mitgekriegt, wie das bei Dir läuft. Bei mir erlebe ich es ja.

>>Einzig, wenn ich nicht entsprechend anerkannt bin, kümmert sich der Hund vermindert um mich.

Genau! Aber wie holst Du Dir die Anerkennung?

>>>Dann versucht man häufig, das Interesse des Hundes durch Futterentlohnung zu wecken.

Gibt es Menschen, die das probieren? Die liegen ja total falsch. Und wenn es ihm zu langweilig wird, stehe ich da mit meiner Entlohnung. Nee, ist nicht.

>>>Das funktioniert so lange so gut, wie kein anderer Reiz größer ist.

Genau, s.o.

>>An dem ursächlichen Problem - der nichtfestgelegten Rangfolge- ändere ich aber

nichts.

Nein, das Problem bleibt definitiv bestehen. So ein wandelnder Futterautomat ist aber praktisch, wenigstens für den Hund. Ich würde das so aber nie empfehlen, da hätte ich nur Reklamationen und wäre schnell weg vom Vertrauensfenster. Das spricht sich schneller rum als der letzte Sexskandal von Bill Clinton.

>>Wenn ich es nötig habe, die Aufmerksamkeit meines Hundes durch Futterentlohnung zu erregen, so ist das nichts anderes, als mir einzugestehen, daß ich in der Basiserziehung völlig versagt habe.

Eingestehen wird man sich das wohl nicht, aber 10 Jahre lang wundern, warum der Hund dauernd abhaut.

>>>Dann aber sollte ich mir Gedanken machen, wie ich die ürsprünglich richtige

Rangfolge herstellen/wiederherstellen kann

Habe ich, mit Erfolg. Wird für den Halter in etwa so 2-5 Tagen deutlich. Hunde sind extrem anpassungsfähig. Sie fühlen sich sauber eingeordnet auch viel wohler, entspannter, bleiben in der Nähe, gehen besser beim Joggen mit = Chef hat ein Wild aufgespürt, ab und hinterher (mache ich täglich. Die Hunde kreisen um mich, schnüffeln rum und "suchen" Wildspuren. Wenn ich dann losjogge, traben sie sofort herbei (ohne ein Wort meinerseits, sie sehen es ja, wenn ich antrabe) und gehen hinter mich. Dann kann kommen, was will. Auch Hunde. Sie bleiben dich hinter mir. Ist ein echt tolles Gefühl der Zusammengehörigkeit. Und wenn ich dann fertig gejoggt habe, gebe ich jedem sein Trockenfutter (ganz wenig), damit der Hundekörper auch weiss, dass die Jagd erfolgreich war. (Der innere Antrieb, der Hunde befähigt, durch Dick und Dünn zu jagen und zu kämpfen, findet so seinen vorgesehenen Abschluss.) Denn das Suchverhalten nach Wild kann er aufrechterhalten, bis zur Erschöpfung (würde ja sonst als Wildhund verhungern, wenn es nicht allzuviel Wild hat).

>>> - und nicht versuchen, über Umwege die bestehende Unordnung zu umgehen.

wie umgeht man eine bestehende Unordnung?

Herzlichen Dank im voraus für die Klärung der wenigen Unklarheiten. Da kann ich mir kein Bild von machen, wie die Lösung aussieht.

Roswitha

Thema: Futterentlohnung- warum?


 
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