Hunde.com Startseite Wildemann. Natur erleben im Harz
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




17.05.00 -- Gudrun_Beck

RE: Gesunde Rassen














Hallo Tanja,

ich versuche mal, möglichst viele von Deinen Fragen so gut ich kann zu beantworten.

Als im VDH vor einigen Jahren diskutiert wurde, ob nicht doch ein generelles Verbot verhängt werden sollte, mit HD-kranken Tieren zu züchten, legte sofort der Klub für berner sennenhunde sein Veto ein mit der Begründung, seine Zuchtbasis würde dadurch zu eng. Ich denke, wenn man die VDH-Arroganz beibehalten will, nach der z. B. meine Hunde Mischlinge sind, ist das richtig. Also nimmt der VDH HD-Vererbung zumindest in manchen vereinen weiter in Kauf. Die Alternative, die ich sehe, ist tatsächlich die Öffnung des Vereins für Hunde aus anderen Vereinen, die eben nicht FCI-rein, dafür aber gesund sind! Standardabweichungen sind bei solchen Tieren oft nicht einmal vorhanden! Man müsste ihnen nur eine FCI-Nummer geben. Man müsste also nicht auf die geliebten Merkmale verzichten, sie würden höchstens geringfügig weniger einheitlich. Aber warum muss die weiße Schnauze des Bernis immer genauso breit weiß sein? Wir sind doch auch gegen geklonte Hunde, oder? Die Mehrzahl der VDH-Züchter ist zu einem solchen Schritt natürlich (noch) nicht bereit. Sie müsste sich die langjährig geübte Diskriminierung der Nicht-VDH-Hunde abschminken und damit heruntersteigen vom hohen Ross, auf dem man es sich doch so gemütlich gemacht hat mit den einzig wahren "edlen" FCI-reinen Ahnentafeln der eigenen Hunde. Allein die dadurch stattfindende Aufwertung der "dissidentischen Konkurrenz" würde vielen wirklich stinken. Andererseits müsste das Züchten mit wirklich gesunden Hunden attraktiver gemacht werden, damit möglichst viele unterschiedliche Hunde, besonders Rüden (!), ihre Gene auf jeweils WENIGE Nachkommen verteilen. Die Zuchtzulassung müsste dafür vereinfacht werden. Gespart werden darf natürlich nicht an den tiermedizinischen Checks, die ich sogar noch erweitern würde, sobald man eine weitere erbliche Krankheit diagnostizieren kann, sondern am Ausstellungswesen, auf dessen Ergebnisse m. E. zu viel Wert gelegt wird. Ich würde die Nachkommenzahl pro Zuchttier limitieren, damit nicht ein Champion, der ja schön aussehen mag, einen bestimmten genetischen Defekt, den man an ihm vielleicht erst im höheren Alter erkennt, ein paar 100 Mal vererbt. Man könnte viel tun, wenn man seitens der FCI nur wollte! Wenn es wirklich nur um die Gesundheit der Hunde ging und nicht ums Geld, z. B. ein paar Hundertausend Mark, für die ein Super-Champion weiterverkauft werden kann, der sich dann trotzdem noch über Decktaxe rentieren kann!

Viele Grüße!

Gudrun
Thema: Gesunde Rassen


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck