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:Hallo Ana, ich hoffe es ist schon besser mit euren Problemen, fürchte aber eher das Gegenteil, oder?
Nein, es ist inzwischen schon ganz gut. Wir haben den vorläufigen "Alleinbleibplatz" von der Küche ins Schlafzimmer verlegt, weil sie sich dort einfach sicherer fühlt und das Zimmer ruhiger ist (keine Geräusche aus dem Treppenhaus). Sie bellt dann am Anfang ein bißchen (wirklich nur ganz kurz) und ist dann ruhig. Wir haben mit 5 Minuten angefangen, dann langsam gesteigert und am Wochenende waren es insgesamt 3 Stunden, die sie allein war. Sie hat weder etwas zerstört, noch angefangen zu bellen (wir hatten einen Nachbarn gebeten, ein bißchen darauf zu achten). Heute arbeite ich wieder den ersten Tag und denke, es wird gut gehen.
:Woher soll die Hündin denn das Vertrauen haben, dass du wiederkommst, wo sie doch gerade aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen wurde? Sie hat mit Sicherheit furchtbare Angst wenn die Tür sich schließt, da bringt Strafe gar nichts.
Die Hündin hat sich in der einen Woche sehr stark an uns gehängt. Sie folgt mir auf Schritt und Tritt und ich kann sie sogar schon guten Gewissens von der Leine lassen. Das kannte sie vorher überhaupt nicht, weil die Vorbesitzerin Angst hatte, daß sie wegläuft. Strafen tun wir sie sowieso nicht. Aber wir loben und knuddeln sie auch nicht, wenn wir wieder nach Hause kommen, damit sie nicht denkt, allein bleiben sei etwas Ungewöhnliches, wovor man Angst haben muß.
:Ich würde versuchen das Ganze wie bei einem Welpen zu machen, im Notfall mit einem "Zimmer-Käfig", denn sonst fürchte ich wirst du die Wohnung komplett renovieren müssen wenn sie das erste mal mehrere Stunden allein ist.
Das mit dem "Zimmer-Käfig" hatte ich auch schon überlegt. Die Idee mit der Leine habe ich ganz schnell wieder verworfen, weil sie dann ziemlich heftig gebellt hat. Sollte es heute nicht geklappt haben (was ich aber nicht glaube), kommt sie erst einmal in Freddys Transportbox, wenn sie allein bleiben muß.
:Besteht denn wirklich nicht die Möglichkeit sie erst mal mehrere Wochen nicht allein zu lassen? Sie Zwangsweise in ein Zimmer packen und stundenlang wegbleiben wird ihre Angst wohl nur verstärken und früher oder später euren Rüden anstecken.
Die Möglichkeit besteht leider nicht, weil unsere Familie nicht in der gleichen Stadt wohnt. Unsere Freunde sind alle voll berufstätig und scheiden damit auch aus. Und "irgend jemandem" vertraue ich meine Hunde nicht so einfach an. Ich kann sie auch nicht mit zur Arbeit mitnehmen, da ich in einer großen Firma arbeite, wo keine Tiere aufs Werksgelände dürfen. Mein Freund kann mal ausnahmsweise einen Hund mitbringen, aber nur in absoluten Notfällen nach Absprache mit seinem Chef.
:Eine Woche ist eigentlich ja auch sehr kurz für die Eingewöhnung eines Hundes. Auch dass sie nicht so gut frisst finde ich verständlich, denn sie trauert doch noch.
Sie frißt inzwischen etwas, ist aber sehr mäkelig. Ich habe letzte Woche noch einmal mit der Vorbesitzerin telefoniert und sie gab nach langem Drucksen zu, ihr ab und zu vom Tisch oder Leberwurstbrot gegeben zu haben. Auch hat sie oft für sie gekocht. Sie muß sich jetzt einfach daran gewöhnen, daß es das bei mir nicht gibt. Sie war aber auch schon bei der Vorbesitzerin mäkelig.
:Insgesamt gibt es wohl nur eine, für die Hündin akzeptable Lösung,- erst mal nicht allein gelassen werden bis das Vertrauen aufgebaut ist (das eurem Rüden ja wohl auch noch fehlt).
Daß die Voraussetzungen jetzt nicht ideal waren, weiß ich selbst und so war es eigentlich auch nicht geplant. Manchmal kann man aber nun mal nicht alles so planen, wie man es gern möchte. Die Vorbesitzerin hatte es sehr eilig, die Hündin zu verkaufen, das hatich etwas stutzig gemacht. Ich denke, sie hätte sie sonst ins Tierheim gegeben, was ich aber vermeiden wollte. Ich habe vorher auch hin und her überlegt, ob es dann nicht besser wäre, auf die Hündin zu verzichten. Ich habe mich dann mit mehreren hundekundigen Leuten über mein Problem unterhalten (unter anderem mit einer Züchterin) und alle meinten, daß es für die Hündin besser wäre, sich innerhalb einer Woche auf diese neue Situation einstellen zu müssen, als weiterhin bei der Vorbesitzerin zu bleiben (die ihr im Prinzip ja auch fast fremd war, da sich ihr verstorbener Mann um die Hunde gekümmert hatte), die sie so schnell wie möglich loswerden wollte. Das mit unserem Rüden verstehe ich jetzt nicht ganz. Wir haben ihn bereits 3 ½ Jahre und er vertraut uns voll. Er hat auch kein Problem damit, allein zu bleiben und hat auch die Hündin voll akzeptiert. Was meinst Du damit?
Wenn ich nachher nach Hause komme, werde ich schon merken, ob es geklappt hat. Ich werde auf jeden Fall berichten.
Bis bald,
Ana
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