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02.06.99 -- Gudrun_Beck

Wehrverhalten und Triebverstärkung














Hallo Markus und Sabine,

mit Spannung habe ich Eure langen Beiträge gelesen. Zum Thema "Gefahr durch Schutzdienst" ein Beispiel:

eine fast 2-j. Malihündin, die in unserer Hundestaffel als grundgeprüfter Rettungshund mitarbeitet, arbeitet parallel dazu jetzt Richtung Schutzbrief 2. Im Moment macht sie bei uns keine Suche, weil sie angefangen hat, statt mit dem "Opfer" spielerisch um die Beißwurst zu rangeln, dieses ernsthaft anzugreifen. Das ewig "schwache"(weil zu ihrer Belohnung verlierende) Opfer wurde zu ihrer Beute! Ich weise darauf hin, daß sie in beiden Ausbildungen allein nach dem Beutetrieb aufgebaut wurde.

Lunas Verhalten erinnert mich an Aron in dem Alter. Zwei "Argumente" kommen für den Hund zusammen:

1. Revierverteidigung - auch vertraute Parkwege werden gerne in Besitz genommen

2. Adrenalingeruch (riecht nach Angriff!) schwitzender Personen (besonders Männer)

Bei Aron kontrolliere ich seinen Unmut durch Unterordnung. Sollte ich den Verdacht haben, daß ihm jemand nicht genehm ist, rufe ich ihn bei Fuß. Ist er dafür zu weit weg, rufe ich "Platz!". Das Kommando habe ich mit meinen Hunden von klein auf unerbittlich geübt. Es sitzt. So braucht keiner Angst zu haben. Trotz dieses "Schutztriebs" wäre Aron im Schutzdienst wahrscheinlich ein Versager. Er ist - anders als meine Hündinnen - nicht bereit, sich in irgendetwas festzubeißen. So kann ich ihn auch nicht an der Beißwurst oder am Stöckchen als "Flughund" um mich herumschleudern. Möglicherweise hat es mit seinem Zahnfleisch zu tun, das seit einem Unfall und einer Zahnspange zum "Anbinden" zweier Schneidezähne (ich berichtete ab dem 28.4.98 in Belanas Tagebuch davon) oft entzündet ist. Möglicherweise ist er einfach MEHR Collie (3/4 FCI-rein) und hat eine stärkere Beißhemmung. Zum Schnappen könnte sein Mißtrauen reichen. Um das Mißtrauen weiter abzubauen, werde ich ihn weiter bei jeder Gelegenheit mit fremden Menschen, auch schwitzenden, konfrontieren und vielleicht auch mal jemand angeknurrtes überreden, ihm Leckerlis zu geben. Leider haben die meisten Angeknurrten darauf keinen Bock, aber bei meinen THW-Bekannten werde ich bestimmt noch genug finden. Die instinktive negative Einstellung soll durch etwas Positives überdeckt werden.

Viele Grüße

Gudrun
Thema: Gedanken zur Schutzhundausbildung


 
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