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07.07.98 -- Ana_Salgueiro

Wie wir auf den Hund kamen - 2. Teil














Am Donnerstag war es dann soweit - nachmittags fuhren wir ins Tierheim, um Freddy zu uns zu holen. Wir füllten die notwendigen Formulare aus und hörten von den Tierheimmitarbeitern, daß wir gut daran getan hätten, uns den Hund reservieren zu lassen. Es seien schon 4 andere Interessenten da gewesen, die den Hund haben wollten. Die Autofahrt verlief gut. Kein Erbrechen, kein Winseln, im Gegenteil: Freddy meinte, uns abwechseld ständig abschlabbern zumüssen (wegen noch fehlendem Hundegitter saß er hinten auf der Rückbank).

Mein jüngerer Bruder wohnte zu dem Zeitpunkt für noch 3 Monate bei uns. Auch er wußte von nichts. Er war aber gleich ganz begeistert von Freddy. Wir legten dem Hund eine alte Decke in die Küche, weil das sein zukünftiger Schlafplatz sein sollte. Er hat es sofort akzeptiert. Als abends dann Familie und Freunde anriefen, um mir zum Geburtstag zu gratulieren, fragten sie natürlich, was ich von Thomas geschenkt bekommen hatte. Ich antwortete immer: "das ist auch für Euch eine Überraschung, wartet bis morgen". Freitag hatten wir alle zu einer kleinen Feier eingeladen. Das war so eine Art Bewährungsprobe. Die Tierheimmitarbeiter konnten uns nämlich nicht sagen, wie der Hund auf Kinder reagiert. Da meine jüngsten Nichten zu dem Zeitpunkt 4 und 5 Jahre alt waren (und totale Hundenarren), waren wir etwas nervös. Aber kein Problem: Als Carina (4) die Treppe in unserer Wohnung hochkam, stand Freddy oben und wartete schwanzwedelnd auf sie. Gleich als sie den Hund sah, lies sie ihr Kuscheltier fallen, stürzte sich auf Freddy, packte ihn links und rechts am dicken Fell hinter den Ohren, schüttelte den Kopf des Hundes hin und her und rief "ein Hundilein!!". Uns blieb vor Schreck fast das Herz stehen, aber Freddys einizige Reaktion war, daß er ihr ausgiebig übers Gesicht schlabberte. Damit war der Abend gelaufen. Freddy lies sich von allen ausgiebig kraulen und war sowas von freundlich, verspielt und fröhlich trotz der vielen Leute, daß wir sicher waren, wir haben einen wahren Glücksgriff getan.

Meine Eltern, die zu diesem Zeitpunkt bereits in Spanien lebten, mußten wir auch noch darüber informieren, daß wir zu dritt zu ihnen kommen würden. Obwohl sie es mir nie erlaubt haben, einen eigenen Hund zu haben, hatten sie gegen einen "Hund im Urlaub" nichts einzuwenden. Wie sich später herausstellen sollte, war Freddy genau das Positivbeispiel, das sie brauchten, um auch "auf den Hund" zu kommen. Sie haben zwar bis heute noch keinen, aber sind dem grundsätzlich nicht mehr ganz abgeneigt.

Auch die Eingewöhnung klappte prima: In der ersten Nacht jaulte er ein bißchen und kratzte an der Küchentür. Nachdem wir ihn aber konsequent wieder auf seinen Platz schickten, war ein für allemal Ruhe. Auch das Alleinsein für ein paar Stunden tagsüber war kein Problem. Er tobt sich draußen immer so ausgiebig aus, daß er in der Wohnung ein absolut ruhiger Hund ist.

Wir haben Freddy jetzt seit gut 3 Jahren und würden ihn für nichts auf der Welt wieder hergeben wollen. Ich kann mir für mich keinen besseren Hund vorstellen und rate allen Leuten, die sich mit der Anschaffung eines Hundes beschäftigen, sich erst einmal im Tierheim umzuschauen. Es gibt dort so viele Hunde, die eine 2. Chance wirklich verdienen und es mit absoluter Treue danken.

  7.7.98Wie wir auf den Hund kamen - 2. Teil     


 
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