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16.12.99 --
Marion
RE: Umerziehung, aber wie?
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Hallo Beate, Amelie und Anja,
erstmal ganz herzlichen Dank für die Tips, sie haben mich vor allem moralisch aufgebaut, so daß ich gestern und heute mit Gelassenheit (statt mit steigendem Adrenalinspiegel) den kleinen Irrwisch Gassi geführt habe. Es ist mein 5. Hund und eigentlich wollte ich keinen mehr (sage ich nach jedem Abschied vom Vorgänger). Der Unterschied zu Battis Vorgängern ist nur der, daß ich die anderen halt als Welpen bekam und diese in Selbstverständlichkeit (und RUHE) die Spaziergänge mitmachten. Batti und sein Adrenalinspiegel waren für uns wohl sowas wie ein Hunde-Kulturschock. Mein Mann und ich konnten uns die ersten zwei/drei Wochen durch Verspannungen im Schulterbereich kaum noch bewegen, wir wurden blöde angepöbelt wegen unseres zerrenden "Kampfhundes" an der Leine und in der Hundeschule mußten wir, wenn Freilauf angesagt war, das eingezäunte Terrain verlassen, da Battis Erregungszustand zu heftige Raufereien vermuten ließ. Der Tierarzt schlug den Einsatz von Sedativa in geringer Dosierung vor, von anderer Seite kam der Vorschlag der Kastration - aber ich mag nicht direkt zu solch (für meinen Geschmack) heftigen Mitteln greifen. Bachblüten habe ich bereits versucht, leider haben sie bei diesem Hund nicht angeschlagen. Zur Zeit machen wir eine Johanniskraut-Kur (ich schluck natürlich gleich mit). In unserer Wohnung ist er mittlerweile total brav und ruhig und entwickelt sich allmählich sogar zum Schoßhund, der den Körperkontakt gar nicht eng genug kriegen kann. Wahrscheinlich Nachholbedarf, was? Nur draußen sind es halt immer noch adventure-tours bei Begegnungen mit anderen Hunden. Dies vor allem dann, wenn wir auf Hundebesitzer treffen, die Angst haben, die Tiere mal aneinander schnuffeln zu lassen. Dann ist an unserer Leine die Hölle los. Aber nach Euren Tips bin ich auch ein bißchen mutiger drangegangen und habe Batti nicht direkt kurz und bei Fuß (oder besser: als Stolperfalle zwischen, auf und hinter den Füßen) gehen lassen - und siehe da: wenn ich ihn nicht weiterschleife, sondern ihn was mehr machen lasse, wird''s nicht ganz so doll. Am Kommando HIER üben wir kräftig und er befolgt es schon gut, genauso wie auch SITZ, AUS und FUSS (mehr Kommandos habe ich nie gebraucht) - aber halt nur, wenn er sich nicht aufregt, weil er wieder irgendwas gesehen hat. Demnächst werde ich mich mal auf die gezielte Suche nach einem gut gehorchenden Begleiter machen und dann den Rat umzusetzen versuchen, unseren Wirbelwind damit frei laufen zu lassen, wenn das Gelände übersichtlich ist.
Ich dank Euch nochmals für die Hilfe, ich hab tatsächlich neuen Mut, daß wir nicht die nächsten 12 Jahre so an der Leine hängen wie jetzt.
Liebe Grüße und anhängend ein Foto von unserem Powerpaket.
Marion
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