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15.05.05 -- Gudrun_Beck

RE: Bin neu hier und schon geht es um Probleme

Chester verlässt erstmals die Wurfkiste. Über die Schnauze lecken drückt Unsicherheit aus.

 














Hallo Martin,

zu:

Benji verbrachte seine ersten 8 Lebenswochen zusammen mit seinen 7 Geschwister in der Scheune eines Reiter- u. Bauernhofes.
Wir gehen davon aus, dass die Welpen diese 8 Wochen ausschließlich in ihrer Box verbrachten, denn in derselben waren bei der "Erstbesichtigung" auch Futternäpfe zu finden und in dem ausgelegten Stroh lag überall Kot verstreut. Dementsprechend war auch der Geruch...puuuh.

Kein Wunder, dass aus ihm ein notorischer Kotfresser geworden ist! Das ist typisch für zu eng eingesperrt groß gezogene Welpen. Kleine Welpen müssen in der 3. Lebenswoche, also sobald ihre Augen geöffnet sind und sie ihre Umgebung erkunden wollen, die Möglichkeit eingerichtet bekommen, ihre Wurfkiste zu verlassen und einen größeren Raum als Welpen-Erlebniszimmer vorfinden. Nur so kann die weitere Entwicklung ihrer natur gemäß ablaufen. Sonst verkümmern wichtige Teile des Gehirns. Erschreckend, dass es immer noch Menschen gibt, die ohne jegliches Fachwissen "züchten". Gerade "Benjis", die diesem Fernseh-Mischling Benji ähnlich sehen sollen - toll! Aber gut, dafür war Benji wahrscheinlich fast umsonst. Umso mehr Erziehungsprobleme erwarten Euch jetzt.

zu:

Also zur Anwendung des Alphagriffs möchte ich im Vorfeld etwas sagen. Erstmals davon gelesen, habe ich hier auf dieser Webseite. In Zusammenhang mit einigen Lektionen "der kleinen Hundeschule" habe ich ihn zu Beginn erstmals angewendet, als Benji überhaupt nicht auf mein Rufen reagierte und augenscheinlich mit Absicht "Mist" gebaut hat (Mülltonne durchwühlen, Rocky angreifen etc.).
Es hat einwandfrei funktioniert. Benji schien begriffen zu haben, wer das Sagen hat, woraufhin ich ihn mit einem Leckerli belohnte. Überhaupt habe ich zu Beginn des "Trainings" sehr viele Leckerlis eingesetzt und Benji zeigte sich gelehrig. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten.
Irgendwann fing er aber wieder an, meine Anweisungen zu ignorieren und schien mir seinen Willen aufdrängen zu wollen. So zum Beispiel beim Anleinen vor dem Ausgang.
Sobald Benji merkt, dass ich mich zum Rausgehen fertig mache, kommt er angelaufen und bleibt 2 Meter vor mir sitzen. Dann zeige ich mit dem Finger auf die Stelle, wo er hinkommen soll und wiederhole mein Kommando. Entweder bleibt er dann stur sitzen oder rennt einmal um mich herum, um sich danach wieder an seinen Ausgangspunkt zu setzen. Dann schaut er mich an, als wollte er sagen: "ich möchte aber, dass du mich hier anleinst."
Das wäre zum Beispiel so eine Situation, in der ich Benji noch einmal daran erinnere, wer das Sagen hat.

Vielleicht hat Benji genau an der Stelle schon mindestens einmal eine richtig schlechte Erfahrung (Alphawurf?) mit Dir gemacht und ist seitdem blockiert, traut sich also nicht die letzten 2 m zu Dir? Vertrauensaufbau ist jetzt angesagt, statt weiterer Härtemaßnahmen. Ich würde ihn erst einmal ganz woanders anleinen, um diese Situation schlicht zu vermeiden. Von "Willen aufzwingen wollen" würde ich nicht ausgehen.

zu:

Was unseren Kater angeht, so gibt es unterschiedliche Situationen. Manchmal geht Benji ohne ersichtlichen Grund auf Rocky los, manchmal konnte ich aber auch beobachten, dass Rocky Benji provozierte. Dann gibt es auch noch die Situation, dass Rocky Benji einfach nur zu Jagdspielchen animieren will. Egal wie, es endet immer damit, dass Rocky regelrechte Schmerzensschreie von sich gibt. Mittlerweile fehlt ihm hinter dem rechten Ohr schon ein Stück Fell.
Benji wird größer...noch vieeelll größer. Eines Tages macht er "Happs" und wir wundern uns, wo der Kater ist.
Eine ortsansässige Hundetrainerin verriet uns auch schon ein paar Tricks, aber seltsamerweise funktionieren die nicht immer.

Klingt gar nicht gut. Ich würde den Kater abschaffen oder den Hund. Ich denke, ein ernster Unfall ist vorprogrammiert. Es gibt tolle Katz-Hund-Gespanne, aber Euer "Team" ist keins geworden. Im Gegenteil, es wird zunehmend gefährlicher für den Kater.

zu:

Tja, die nächtliche Unterbringung. Liebend gern würden wir Benji über Nacht unangeleint lassen. Er allein würde auch sicher lieb sein, denn den Müll lässt er inzwischen in Ruhe. Auslöser ist wirklich Rocky, aber ein anderes Zimmer kommt nicht in Frage. Der Küchen- u. Wohnbereich gehen offen ineinander über. Hier verbringen die Tiere die Nacht. Dann folgt die Flur-/Bürokombination. Zwar könnte die Tür zum Wohnzimmer geschlossen werden, aber wir vermuten, dass Benji sich dann noch mehr ausgeschlossen fühlt. Rocky in den Flur unterzubringen, ist nicht machbar, da ich ehrlich gesagt keine Lust dazu habe, jeden Morgen meinen Schreibtisch neu aufzuräumen, bzw. nach Kotspuren zu suchen. Dass die Unterbringung des Katers im Kinderzimmer nicht in Frage kommt, liegt einfach daran, dass unsere Katharina erst ein halbes Jahr alt ist und ich persönlich schon einmal dadurch geweckt wurde, dass er auf meiner Brust saß.
Tja, wir verfügen über ein riesengroßes Luftbett. Mehr brauche ich zum Thema Schlafzimmer in Verbindung mit Krallen behafteten Haustieren wohl nicht zu sagen. Da bleibt wohl nur Geduld und Spucke.

Doch, zurück zum Thema "Schlafzimmer"! Das Bett kann man verkaufen und ein unempfindlicheres einkaufen. Oder man stellt eine Dogbox neben dem eigenen Bett auf, in der der Hund eingesperrt schläft. Gibt es im Fachhandel in der passenden Größe.

zu:

Die Idee, Räume zumindest pro forma voneinander zu trennen, war ja gar nicht schlecht. Also in diesem Falle, die Küche vom Wohnzimmer. Es würde sich aber wieder ein neues Problem ergeben. Selbst, wenn wir die beiden Räume mit einer Art wegnehmbaren, halbhohen Wand trennen würden, so würde Rocky in der Küche sein Unwesen treiben. Benji würde das mitbekommen und einen Riesenkrawall veranstalten. Das ist ja das Lustige an der Sache: Benji selbst, nutzt jede Gelegenheit, Brot vom Teller zu mopsen, aber wenn Rocky sich nachts an liegengebliebenen Chips oder sonstetwas vergeht, dann bellt er wie ein Irrer, als wollte er mit ihm schimpfen, dass er das nicht darf...ach unser Benji ist schon ein komischer Hund.

Irrtum, so weit denkt er nicht. Er gerät einfach hoch in den Trieb durch das Getue des Katers, den er gerne jagen würde. Deshalb bellt er. Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit bewirkt einen Triebstau, den er so abreagiert.

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Manchmal könnte man wirklich verzweifeln, aber wenn er dann so daliegt (s. Foto), kann man ihn einfach nur liebhaben. Er ist so unheimlich verschmust und es tut uns in der Seele weh, seine Versuche zu uns aufs Sofa zu kommen, unterbinden zu müssen. Schließlich wird er ja noch um einiges größer.

Hoffentlich setzt Ihr Euch oft genug zu ihm auf den Boden, um ihm Geborgenheit und Kuschelstündchen zu gönnen!

zu:

Au Mann, das war schon wieder soviel zu lesen für euch. Vielleicht sollte ich mir wirklich angewöhnen, Schritt für Schritt die Probleme anzusprechen, um dann auch mal von Erfolgen berichten zu können.

Ja, mach das! Nur wer fragt, kann geholfen kriegen!

Bis bald!

Gudrun + derzeit noch 10 Collies, von denen Ballota, die 1-Jährige und die 4 Welpen, vormittags die braunen, nachmittags die tricolor-farbenen heute das Vergnügen hatten, am Vieh-Austriebs-Fest von Wildemann teilzunehmen. Sie waren dabei unter sehr vielen fremden Menschen, die z. T. mit den traditionellen Peitschen knallten. Sie lernten zudem jede Menge fremde Hunde, Kühe und Ponys kennen. Meine Welpen sind zwar nicht billig, aber dafür bestens geprägt und sozialisiert.
Thema: Bin neu hier und schon geht es um Probleme


 
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