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14.05.05 -- Gudrun_Beck

RE: Bin neu hier und schon geht es um Probleme














Hallo Martin,

zunächst einmal ein Herzlich Willkommen bei uns im Forum! Das hoffe ich doch sehr, dass wir Dir hier ein paar gute Tipps geben können, wie Du Deinen kleinen Chaoten in den Griff bekommst.

zu:

1. Es ist unmöglich, ihn allein in der Wohnung zu lassen.
Wenn Sonja vom Einkaufen zurückkommt und mich per Sprechanlage bittet, ihr beim Hereintragen zu helfen, bellt Benji wie verrückt, sobald ich die Wohnungstür hinter mir schließe.

Das Alleinbleiben muss systematisch geübt werden. Man beginnt mit wenigen Minuten, während der Hund eh gerad müde ist. Man kommt wieder rein, lobt und belohnt den braven, ruhig gebliebenen Hund. Die Dauer wird allmählich gesteigert. Die beschriebene Situation ist natürlich eine besondere, insofern, als sich ja offenbar das geliebte Frauchen angekündigt hat. Das Wegsperren ist in dem Moment höchst frustrierend für das Hündchen und wird entsprechend kommentiert. Kann Benji nicht einfach mit runter laufen und wieder rauf? Sicher, der "Nebeneffekt" landet dann wahrscheinlich im Treppenhaus. Man wird putzen müssen.

zu:

Als Nebeneffekt "strullt" er uns erst einmal einen kleinen See in den Flur, wenn wir mit Tüten bepackt zusammen wieder in die Wohnung kommen.

Begrüßungspinkeln zeigt, dass der Kleine noch sehr wenig Selbstbewusstsein hat und Euch mitteilen will, was er doch noch für ein kleiner, hilfloser Welpe ist, dem man nicht böse sein kann. Große Hunde besänftigt so ein Verhalten. Wenn mensch darauf unwirsch reagiert, verstärkt sich die Unsicherheit des Welpen und die nächste Pfütze fällt noch deutlicher, also größer aus.

zu:

2. Mehrmals habe ich bei Benji schon den Alpha-Griff angewendet, um ihm zu zeigen, dass er sich zu unterwerfen hat. Kaum lasse ich ihn wieder "frei", geht er auf Rocky (unseren Kater) los.
Benji bekommt keine Gewalt zu spüren, allenfalls den Schreckklaps auf sein Hinterteil, aber das scheint ihn nicht zu interessieren.
Wir wissen wirklich nicht mehr weiter. Wie soll man ihm denn noch beibringen, wer das Sagen hat?

Zunächst einmal möchte ich Dir wiedersprechen: natürlich sind Alphawurf und selbst der Schreckklaps auf sein Hinterteil durchaus Gewalt. Empfundene Aggression wird unter Hunden gerne an den nächstschwächeren im Rudel weitergegeben - in Eurem Fall hat wohl der Kater den Schwarzen Peter. In welchen Situationen willst Du ihm denn "beibringen, wer das Sagen hat"?

zu:

3. Wenn ich mit Benji allein raus gehe, klappt es halbwegs mit dem Unterdrücken des Ziehens an der Leine. Sobald wir aber als Familie rausgehen und auch der Kinderwagen mit im Spiel ist, dreht er durch. Am vergangenen Sonntag gingen wir wenige hundert Meter, da hatte Benji schon blutige Krallen durch sein Ziehen, welches ich zu unterbinden versuchte - nicht durch hartes Wegziehen, sondern durch Kurzhalten der Leine. Benji scheint schmerzunempfindlich zu sein. Familienausflüge mit Benji zusammen sind absolut unmöglich oder enden im Streit zwischen Sonja und mir.

Benji hat durch das Kurzhalten der Leine und offenbar erst Recht, sobald der Kinderwagen neben ihm ist, unglaublichen Stress. Er MUSS einfach ziehen. Streit zwischen Euch beiden verstärkt diesen Stress und verschärft die Situation weiter. Was für ein Halsband oder Geschirr trägt er? Es sollte möglichst sanft einwirken. Durch gezielte Übungen mit Stehenbleiben, sobald er zieht, zurückholen ("Hier!") und belohnen, sobald er nicht zieht, sollte diesem Verhalten entgegengewirkt werden. Als Belohnung ist ein Tauziehspiel mit der Beißwurst sicher geeigneter, als Leckerlis, da Tauziehen nicht satt macht.

zu:

4. Wir leinen Benji über Nacht an. Er hat ca. 2 Meter Spielraum. Im Großen und Ganzen klappt das, aber sobald Rocky sein nächtliches Spiel beginnt, bellt Benji das ganze Haus zusammen, so dass wir alle wach werden. Wir vermuten darin eine Trotzreaktion, weil Rocky sich frei bewegen darf und er ja angeleint ist. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn er nachts alle Freiheiten hätte. Die Beiden gehen bei ihrem Jagdspiel ja schon am Tage über Leichen und zerlegen Blumentöpfe oder durchwühlen den Mülleimer.

Bindet Ihr Benji am Bett an, oder weiter weg? Vom Bett aus sollte es gut möglich sein, ihn mit Hilfe der Leine heran zu ziehen und die Bellerei abzustellen. Auf der anderen Seite muss der Kater ja nicht unbedingt nachts vor seiner Nase herumturnen, oder? Vielleicht kann man ja eine Türe zwischen den beiden schließen? Blumentöpfe und Mülleimer würde ich in Sicherheit bringen.

zu:

5. Benji frißt Kot. Innerhalb der Wohnung "reinigt" er das Katzenklo und draußen scheint es, als würde er nur auf das "Scheißefressen" aus sein - sorry.
Es ist so ekelig, dass man schon fast keine Lust mehr hat, ihn auszuführen - natürlich kommt er raus! Wir passen dabei schon immer auf, aber er ist so schnell dabei, dass er, ehe man sich versieht, wieder so ein zweifelhaftes Leckerli erhascht hat.

Ich sehe 2 Möglichkeiten: 1. gewöhnt Euch dran und ihr seid fertig. 2. versucht, ihn durch Spielen, z. B. mit der Beißwurst, unterwegs auf Euch zu konzentrieren und sucht Euch parallel dazu eine negative Einwirkungsmöglichkeit aus, die bei ihm zieht, wie z. B. die Klapperbüchse, die man scheppernd neben ihm landen kann, und reagiert in der 1. Sekunde, in der er etwas beginnt entsprechend. Am Katzenklöchen könnt Ihr das gut üben, aber draußen muss es weiter gehen. Das bedeutet, seine Hilfmittelchen immer bei haben und aufpassen, aufpassen, aufpassen um den richtigen Moment für die Einwirkung nicht zu verpassen!

Viel Erfolg!

Gudrun + derzeit noch 10 Collies, die das auch nicht dürfen.
Thema: Bin neu hier und schon geht es um Probleme


 
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