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10.11.03 -- Beate

RE: Wie würdet Ihr entscheiden@wotiwolfi und Gudrun














Hallo,
.

nun muss ich nach einem anstrengenden Wochenende auch meinen Senf dazu abgeben.

Denn genau Die von Birgit erzählte geschichte war lange Zeit ein Hauptthema meiner finstersten Alpträume.

Gute Bekannte von uns hatten (und ich schreibe dieses "Hatten" mit unendlicher Erleichterung) auch so einen Staff-terrier. Und aus nicht geklärter Ursache wurde dieses Tier wirklich hoffnungslos böse. Also ein weit über 50 kg schwerer Hund, mit einem Gebiss wie ein, ja, wie eben so die Staffs haben........und einen durchtrainierten Körper, mit nix wie aus Muskelmasse............und hoffnungslos bösartig
.
Was bei der Erziehung dieses Hundes schief gelaufen ist, kein Mensch ahnt was. Zumal das nicht deren erster Hund war, der Hund schon mit 16 Wochen direkt zu ihnen kam........und zwar erst mit 16 Wochen, weil sich vorher niemand für ihn interessiert hatte, weil er so ne "Schlaftablette" war. Und ja, Misshandlungen von seitens der Züchter während der ersten Wochen sind absolut auszuschliessen.
Unsre Bekannte , wie gesagt, haben auch einen guten Draht zu Tieren, sind passionierte Reiter, und wie schon erwähnt, war das auch nicht deren erster Hund
Billy, so hies er, hatte regelmässig die Welpenschule besucht, und auch ansonsten wurde viel unternommen, um dieses Tier zu sozialisieren. Nur leider wurde dieses Tier, mit jedem Monat, wo er älter wurde, unberechenbarer. Alles, was sich bewegt, wurde wirklich gnadenlos niedergemetzelt..............auch ein Igel, der sich erdreistet hat, durch den Garten spätabends zu huschen, wurde "auseinandergenommen,".

Besucher ins Haus zu lassen war nicht mehr möglich, da hätte keiner mehr die Verantwortung übernehmen können. Aus der Not heraus wurde dann von den Besitzern eine flight box angeschafft, dass wenigstens mal ein Elektriker oder so das haus betreten kann.
Andre Hunde aus der vorigen bekanntschaft der Welpenschule haben auch schon längst ihre Hunde nicht mehr mit Billy spielen lassen. Wie gesagt, dieses Tier wurde unberechenbar.
Nach erfolgter Kastration wurde alles noch schlimmer..............hat er früher wenigstens noch dem Ruf der Hormone gefolgt und hat bei Hündinen eher mal so den netten Rüden von gegenüber" gemimt, nach der Kastration war das egal, ob Männlein oder Weiblein..

Aber auch so ein Tier braucht Auslauf. (Nicht verstehen konnte ich, dass es angeblich nicht möglich wäre, besagtem Billy einen Maulkorb zu verpassen. Angeblich würde der Gute jeden Maulkorb abstreifen können, und ausserdem würde er auch mit dem Maulkorb vollkommen "am Rad drehen" )
Aber ja, auch Billy musste ja nach draussen.....und wie man sich denken kann, ist das ja mit ner kleinen Runde, und gut angeleint, kaum möglich, so einen Hund auszulasten........
Und so hat ihn der Bekannte eben doch immer wieder zu langen Spaziergängen mitgenommen und mir versucht, allen Ernstes einzureden...........da könne nix passieren. Schliesslich ist eben er immer schneller um die Ecke als sein Hund.
Na ja, wie lächerlich diese behauptung ist, darüber wollen wir nicht weiter reden. Klappt wahrscheinlich in 99 % der Fälle.
Und so fing ich wirklich heftig an zu grübeln, was würde ich in einer Situation machen, in der mir so ein Billy gegenübersteht????
Ich kann mir net vorstellen, dass ich tatenlos nebendran steh und zuseh, wie meine Süsse totgebisen wird.
Dass ich allein mit Körperkraft so ein Tier am Halsband wegziehen kann, ist genauso unwahrscheinlich.
Ja, und dass ein schwerer Ast passend daliegt, um dem andern ordentlich eins über die Mütze zu geben, das ist im bedarfsfall auch nicht immer anzunehmen..

Und aus diesem Grund (und auch weil ich weiss, dass bei uns auf meiner täglichen Gassirunde auch jemand unterwegs ist mit einem Riesenrottweiler, der auch jenseits von gut und böse ist, und dessen besitzerin das Tier manchmal unter Kontrolle hat, aber leider auch manchmal nicht) habe ich mich für die Springerstiefelvariante entschieden. Und sollte es wirklich soweit kommen, dass meine Süsse angegriffen wird, und abzusehen ist, dass ein Hund auf der Strecke bleibt............meine Skrupel, ordentlich plazierte Tritte zu landen wären minimalst. Das eigene Tierwohl liegt mir da am herzen..........aber wie Thorsten auch geschrieben hat. Eigentlich sollten dessen besitzer auch kräftig was hinter die Ohren bekommen. Aber net nur ein paar Watschen.

So, jetzt schreibe ich noch die Geschichte von Billy zu Ende. Es kam, wie es kommen muss. Auf der Gassirunde sind sie andren Hundebesitzern begegnet, der Besitzer ihn aber gottseidank noch abgreifen können............und Billy voller Hass und nicht mehr zurechnungsfähig, ist dann zum ersten mal auf seinen besitzer losgegangen.
Und hat ihn auch übel zugerichtet , und hatte zum Ende, als er sich in den Arm festgebissen hatte, eine Kiefersperre bekommen (der Arm ist aber Gottseidank nicht abgebisen worden, was eher auch schon mal ein kleines Wunder ist)
Ein vorbeikommender bauarbeiter wollte daraufhin Billy mit der Schaufel erschlagen...................aber irgendwie hat er es dann doch geschafft, das Tier zum TA zu bringen und dort einschläfern zu lassen.

Geblieben bei mir ist übrigens eine riesengrosse Angst vor solchen Hunden. Und ist es heute auch eher unfein, zuzugeben, dass man kein Freund der Kampfhunde ist.........ich gestehe, mir werden die Knie weich, Adrenalin wird ausgestossen.......und ja, ich habe da wirklich mehr als Angst vor, zu was manche Hunde fähig sind zum anrichten.

UFF, das war aber lang jetzt.

Grüssle



Thema: Wie würdet Ihr entscheiden


 
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