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18.08.03 -- Beate

RE: Tierpsychologe@Beateu.s.w.














Hallo Heike,

immer noch ganz neugierig bin..........sorry.

Wo kann man denn sowas studieren, wo wird denn sowas angeboten.........welche Voraussetzungen braucht man dafür??? Und Du machst das jetzt nebenbei noch zu Deiner täglichen Arbeit???

Tja, und was Du da vorhast..........jeder hat so seinen Traum. Und ich fände es ganz toll, wenn er sich für Dich realisieren könnte.
Denn zweifelsohne hast Du recht, unsre kranke Gesellschaft bringt noch kränkere Tiere hervor. Alter Spruch, wie der Herr, so`s Gscherr, gelle.

Zu diesem Thema noch ein Anhang, den ich von einer Freundin habe, und mir sehr gut gefällt:

Wißt Ihr noch, damals ?
Wir haben es tatsächlich geschafft.
Kaum zu glauben, aber es ist so.
Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft, speziell was der Gesetzgeber
und die Bürokraten, die Medien und die Informationsgesellschaft uns
täglich vorbeten und verbieten, müssten wir alle, die in den Sechzigern
bis Anfang der Achtziger aufgewachsen sind, längst tot sein.
Unsere Kinderbetten waren mit bleihaltigen Farben bemalt und
Formaldehyd sickerte aus jeder Pore. Ganz zu schweigen vom Tapetenleim,
dem Kleber des Linoleums oder den PVC-Dämpfen des Stragula. Wasserfeste
Filzstifte hatten Ausdünstungen, die benebelten, und wer erinnert sich
noch an den leicht salzigen Geschmack des abzuleckenden Tintenkillers?
Steckdosen, Medizinflaschen, Schranktüren und Schubladen waren noch
nicht kindersicher. Messer, Schere, Gabel und Licht wurden uns zwar
verboten, aber meistens mussten wir uns erst einmal daran verletzten, um
es zu glauben. Unsere Fahrräder, Roller und Rollschuhe fuhren wir ohne
Schützer und Helme ...
Die Risiken, per Anhalter in den nächsten Ort zu fahren, waren uns
unbekannt!
Zum Thema Auto erinnere ich mich weder an einen Sicherheitsgurt noch an
Airbags, ABS oder ähnliche Sicherheitsvorrichtungen im Wagen meines
Vaters. Man saß zwar hinten, aber an einem heißen Sommertag gab es doch
nichts Schöneres als seinen Kopf aus dem Fenster (das man damals noch
komplett runterkurbeln konnte) des fahrenden Autos zu stecken und sich
den Fahrtwind ins Gesicht blasen zu lassen, daß man kaum noch Luft bekam.
Wasser haben wir direkt aus dem Gartenschlauch getrunken und nicht aus
einer Flasche. Wahnsinn! Wir aßen fettige Schmalznudeln und
frischgebackenes Brot mit fingerdick Butter drauf, dazu gab es
überzuckerte Limonaden oder künstlich gefärbtes Tri Top. Fett geworden
sind wir deswegen nie, weil wir immer draußen waren. Wir haben zu fünft
aus einer Limoflasche getrunken und es ist tatsächlich keiner daran
gestorben.
Wir haben stunden- und tagelang an Seifenkisten oder ähnlichen Gefährten
geschraubt, die wir aus rostigem Schrott und splitterigem Holz
konstruiert hatten. Dann sind wir den Hügel damit runtergebrettert, nur
um festzustellen, daß wir die Bremsen vergessen hatten. Nachdem wir ein
paar Mal in der Böschung gelandet waren, haben wir gelernt, auch dieses
Problem zu lösen. Wir gingen in der Früh raus und haben den ganzen Tag
gespielt, höchstens unterbrochen von Essenspausen und kamen erst wieder
rein, als es dunkel wurde und man den Fußball nicht mehr richtig sehen
konnte. Wir waren nicht zu erreichen. Keine Handys!
Wenn es regnete, spielten wir bei Freunden Monopoly oder Mensch ärgere
dich nicht, Mühle oder Dame und bauten mit Matchbox Autos ganze Städte
auf. Wir hatten weder Playstations oder Nintendo, X-Boxen oder
Videospiele, keine PCs, keine 50 Fernsehkanäle oder Surround Anlagen.
Ins Kino zu gehen war ein Ereignis, für das man sich herausputzte und
das einem vor Vorfreude den Magen kribbeln ließ. Es gab noch Vorfilme,
die immer eine Überraschung waren, weil keiner wußte, was zu erwarten
war, und wenn zufällig ein Donald-Duck- oder Micky-Maus-Film dabei war,
hatte man das ganz große Los gezogen.
Wir hatten Freunde! Wir gingen raus und haben uns diese Freunde gesucht.
Wir haben Fußball gespielt mit allem, was sich kicken ließ, und wenn
einer einen echten Lederball hatte, war er der King und durfte immer
mitspielen, egal wie schlecht er war.
Um im Verein mitspielen zu dürfen, gab es Aufnahmeprüfungen, die nicht
jeder bestanden hat. Wer es nicht geschafft hat, lernte mit der
Enttäuschung umzugehen.
Wir spielten Völkerball bis zum Umfallen und manchmal tat es weh, wenn
man abgeworfen wurde. Wir sind von Bäumen und Mauern gestürzt, haben uns
geschnitten, aufgeschürft und haben uns Knochen gebrochen und Zähne
ausgeschlagen. Wir hatten Unfälle! Es waren einfach Unfälle, an denen
wir Schuld waren. Es gab niemanden, den man dafür verantwortlich machen
und vielleicht sogar noch vor den Kadi zerren konnte.
Wer erinnert sich noch an Unfälle? Unsere Knie und Knöchel waren von
Frühjahr bis Herbst lädiert, und ein Schienbein ohne blaue Flecke gab
es nicht. Wenn wir uns an Brennesseln gebrannt haben oder uns eine Mücke
gestochen hatte, haben wir entweder drauf gespuckt oder Nachbars Hund
drüberlecken lassen oder drauf gepinkelt. Geholfen hat alles.
Wir haben gestritten und gerauft, uns gegenseitig grün und blau
geprügelt und gelernt, damit zu leben und darüber weg zu kommen. Wir
haben Spiele erfunden mit Stöcken und Bällen, haben mit Ästen gefochten
und Würmer gegessen. Und obwohl es uns immer wieder prophezeit wurde,
haben wir kaum ein Auge ausgestochen und die Würmer haben auch nicht in
uns überlebt.
Wir sind zu einem Freund geradelt, haben an der Tür geläutet und sind
dort geblieben, nur um mit ihm zu reden.
Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere, also haben sie eine
Klasse wiederholt. Sie sind nicht durchgefallen, sondern wurden von den
Lehrern einfach zurückgestuft. Zensuren bei Proben wurden nie
manipuliert, egal aus was für Gründen.
Wir waren für unsere Aktionen selbst verantwortlich. Konsequenzen waren
immer zu erwarten, wenn wir Scheisse gebaut hatten. Der Gedanke, daß ein
Elternteil uns rausklopft, wenn wir mit dem Gesetz in Konflikt geraten
waren, war undenkbar. Im Gegenteil, die Eltern stellten sich auf die
Seite des Gesetzes. Stellen Sie sich das einmal vor!
Unsere Generation hat einige der größten Enterpreneure und Erfinder
hervorgebracht. Die letzten 50 Jahre waren eine wahre Explosion an
Innovationen und Ideen. Wir hatten Freiheit und Zwang, Erfolg und
Misserfolg, Verantwortung und Konsequenz. Und wir haben gelernt, damit
umzugehen.
Erinnere Dich daran, wie Du aufgewachsen bist, und Du wirst sehen, was
unseren Kindern heute fehlt. Als die Eltern einmal ein Auge zudrückten,
anstatt die Kinder mit übergroßer Vorsicht zu erdrücken. Unsere Eltern
trauten uns zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Meistens hat
es geklappt. Die paar Mal, die daneben gingen, zählen wir zu unseren
Lebenserfahrungen.

Schick diese Mail an alle weiter, die du kennst, die sich auch zu
dieser glücklichen Generation zählen dürfen, als Kinder noch Kinder
waren und noch keine Anwälte mit Schadensersatzklagen und Regierungen
mit kinderfeindlicher Politik unseren Alltag bestimmten.

Tja, so war das mal.

Grüssle



Thema: Merris @MAC


 
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