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18.01.03 --
Birka
RE: Leinenführigkeit???/Thorsten, Teil 2
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So, Thorsten, da bin ich wieder, war falsch verbunden. Nehmen wir mal an, Hunde haben sich evolutionsbedingt so entwickelt, daß sie mit Menschen gut leben können, wollen sie dies vermutlich auch. Und sie haben ja eine Menge Vorteile dadurch, sie kriegen Futter, werden zum TA gebracht (Nemo geht es übrigens gut, alles überstanden, danke der Nachfrage),werden gestreichelt, also verglichen mit Wildtieren ist das doch nicht so schlecht, meine ich. Und nun kommt das Problem, daß die Entwicklung der Menschen fortschreitet, ganz schnell, viel schneller, als die Evolution mitkommt. Schon Menschen sind damit überfordert (z.B. nur noch sitzen, kaum noch Bewegung, der Mensch ist aber rein evolutionstheoretisch ein "Lauftier"), von der technischen Entwicklung um uns herum mal ganz abgesehen. Hunde kommen da nicht mit, die können sich so schnell nicht anpassen, denn sie denken und erleben anders als Menschen. Wenn ich Nemo nun Fuß gehen lasse, und damit kommen wir zum Thema, bedeutet das nun ja nicht, daß ich unbewußt Angst habe, Nemo könnte weglaufen, sondern er geht dann Fuß, wenn ich ihn oder andere Lebewesen beschützen muß. Wenn ich an einer Straße lang laufe und es kommen Autos, geht mein Hund Fuß, und zwar direkt neben meinem Fuß, so daß ich ihn jederzeit greifen kann. Läuft der Hund 20 m voraus, wie vielleicht bei Deinem "Fuß", geht das nicht. Natürlich gibt es Hunde, die ganz allein auf der Straße herumlaufen und die nicht überfahren werden, aber dieses Risiko ist mir zu groß, für Nemo und auch für den Motorradfahrer, der vielleicht gerade das arme Schwein ist, dem Nemo ins Motorrad läuft und der dann schwer stürzt. Sind wir auf den Feldern bzw. im Wald, darf Nemo laufen, auch 100 m voraus, wenn er will - ich bin ja sicher, daß er nicht wegläuft. Er hat sich als junger Hund übrigens einmal im Wald verirrt, nur eine halbe Stunde, aber er war tagelang verstört, weil er sein Rudel verloren hatte. Nemo darf Erfahrungen sammeln, aber bestimmte Erfahrungen gestehe ich ihm einfach nicht zu, weil bestimmte Dinge nicht rückgängig zu machen sind und weil ich als Mensch den von uns gestalteten Lebensraum besser verstehe als ein Hund und weil ich infolgedessen auch den besseren Überblick habe. So schütze ich Nemo und auch mich vor unangenehmen Konsequenzen, oder? Liebe Grüße von Birka
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