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18.01.03 -- Thorsten S.

RE: Leinenführigkeit???/Thorsten/Birka














Hallo Birka,
im großen und ganzen sind wir uns ja auch einig. Ich verdamme auch nicht die Leckerli. Entstanden ist das ganze auch mehr daraus, daß ich persönlich nicht so gute Erfahrungen gemacht habe. Der Hund war im Grunde fixiert auf die Leckerlis. Abgewöhnt habe ich es mir, weil ich keine dressierten Hunde haben wollte. Ich denke da in Richtung Zirkustiere im allgemeinen. Ich habe ja nun schon einiges an Hundeerziehung hinter mich gebracht und bin für mich zu dem Entschluß gekommen meine persönliche Erziehung umzustellen. Ich gehe meinen eigenen Weg. Nun habe ich sicher den Vorteil, daß ich wenn es nötig ist mich aus meinen Beruf jederzeit ausklinken kann und d.h. wenn ich einen Hund bei mir aufnehme in den ersten Wochen (so ca. 10 - 12) mich sehr intensiv mit ihm beschäftigen kann. Andere Menschen haben nun nicht diese Möglichkeit. Vor Jahren habe ich mich folgende Dinge gefragt:
Wie würde ein Hund leben wollen? Was heißt eigentlich bei Fuß gehen? Wie läuft ein Hund im Rudel wenn es unterwegs ist? Nehmen wir ihn nur so eng bei uns, weil wir im Unterbewußtsein wissen, daß er weglaufen würde wenn er 10 oder 20 Meter vor oder hinter uns wäre? Woran liegt es? An unseren Hundeführerqualitäten? Am eigenen Selbstbewußtsein oder auftreten? Und noch so einiges mehr. Das Argument, daß der Hund in unserer Gesellschaft zurechtkommen muß (Straßenverkehr etc.) verstehe ich schon, muß aber nach meiner Meinung zu oft herhalten. Bei Fuß im Sinne bleib in meiner Reichweite kann doch auch 20 Meter vor mir sein,oder nicht. Ich glaube tief und fest, daß ein Hund zu mehr in der Lage ist. Gewissermaßen, daß er einen Verstand besitzt, der größer ist als wir vielleicht wahr haben wollen. Der Mensch im allgemeinen, und unsere Evolution beweißt es ja geradezu, neigt dazu sich alles Untertan zu machen (und in dem Moment nehmen wir jedem Lebewesen die angeborene Kreativität, gerade in der Kindererziehung sind wir prädestiniert eigenes Leben zu unterjochen, Kind sagt: Ich will Astronaut werden, seine Umwelt antwortet ihm Du doch nicht und schon wird er es nicht. Die sich selbst erfüllende Prophezeiung. Ich dagegen lebe, Du kannst alles erreichen was Du Dir vorstellen kannst. Du mußt es nur intensiv genug wollen.), weil er überzeugt ist, daß er ein "höheres Wesen ist", manche Menschen glauben sogar innerhalb der Menschheit diese Unterschiede festzustellen. Ich weiß nicht, ob ein Hund denkt, ob er "spricht", ob er eine Intelligenz besitzt in unserem Sinne, ich weiß es nicht. Aber ich kann sie ihm auch nicht beweisbar absprechen. Kein Wissenschaftler auf diesem Planeten kann es beweisen. Weder das bejahen noch das verneinen. Wir sind ja nicht mal in der Lage unser eigenes Gehirn vollständig zu erklären oder gar zu nutzen.

Also was ich damit sagen will ist, daß ich den Tieren mehr zutraue, als vielleicht viele Andere. Nenne es appellieren an den Verstand. Lernen durch eigene Erfahrungen. Es ist nicht so einfach zu erklären, um es anderen verständlich zu machen. Vielleicht haben meine Erfahrungen, meine Sichtweise vom "miteinander leben" mit Tieren, geändert.
Im Gegensatz zum Menschen, hat alles was der Hund macht einen Sinn oder einen Grund. Warum?

So jetzt hat das Ganze gar nichts mehr mit Leinenführigkeit zu tun, darum hier Schluß an dieser Stelle. Über dieses Thema könnte man mehrere Doktorarbeiten schreiben und läßt sich nur schwer in der Kürze erklären. Ein schönes Wochenende für Dich und Deine Familie. Und hat Nemo alles gut verkraftet und überstanden?

Liebe Grüße
Thorsten
Thema: Leinenführigkeit???


 
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