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18.01.03 -- Birka

RE: Leinenführigkeit???














Hallo Frank,
im Gegensatz zu anderen Mitgliedern bin ich nicht grundsätzlich gegen die Koralle, es kann ein sehr hilfreiches Ausbildungsmittel sein, wenn man sie richtig einsetzt. Ich würde es -unter Berücksichtung lerntheoretischer Erkenntnisse- so machen:
- der Hund bekommt die Koralle angezogen (daß es abgerundete Spitzen sein müssen, ist logisch, der Hund darf nicht gequält werden) und die Koralle bleibt 8-14 Tage zusätzlich zum normalen Halsband am Hund. In dieser Zeit muß man sehr darauf achten, daß niemals Druck auf die Koralle kommt, der Zweck der Übung ist, daß der Hund lernt, da ist was am Hals, das macht aber nichts, ist eben ein Halsband. Das ist ganz wichtig, weil der Hund sonst lernt: Koralle heißt Fuß gehen, ohne Koralle kann ich machen was ich will - Hunde differenzieren da sehr schnell. Nach dieser Zeit würde ich mir einen ruhigen Übungsplatz suchen, an beide Halsbänder kommt eine Leine. Der HUnd bekommt das Kommando "Fuß", "nicht ziehen" oder was auch immer, prellt er vor -was er natürlich tun wird-, wirkt sofort, d.h innerhalb von Sekunden, die Koralle. Auch das ist ganz wichtig, die "Strafe" muß sofort und jedesmal erfolgen, sonst wird das Fehlverhalten nicht beseitigt. Der Hund bleibt dadurch zurück, wird sofort (wirklich: sofort!) überschwänglich gelobt (im Gegensatz zu Thorsten bin ich durchaus auch für Leckerli, wenn der Hund gerne frißt; Belohnungen sind aber individuell zu sehen, der Hund soll eine echte Belohnung erhalten, es kann also auch was anderes sein, aber eben auch das Leckerli, wenn der Hund gerne frißt) und der Hund bekommt diese Belohnung in der Anfangszeit jedesmal, wenn er das gewünschte Verhalten zeigt, auch, wenn es nur kurz ist. Man nennt das kontinuierliche Verstärkung, sie ist eine wesentliche Voraussetzung für Verhaltensaufbau. Paar mal üben, dann Hund wieder frei laufen lassen. Wichtig auch: In diesr Ausbildungsphase wird es dem Hund niemals mehr erlaubt, zu ziehen, auch das ist ganz wichtig. Klappt das Fußgehen in der neutralen Situation ganz sicher (also immer noch beide Halsbänder mit beiden Leinen), reduziert man die Belohnungen, d.h. es wird dann nicht mehr jedesmal belohnt, sondern nur noch jedes 2. oder 3. Mal, dann nur noch jedes 4.-5. mal, schließlich unregelmäßig, so daß der Hund keine Systematik erkennt. Immer noch muß die Belohnung für den Hund aber eine "echte" Belohnung sein. Damit stabilisiert sich das gewünschte Verhalten, man nennt das intermittierende Verstärkung, sie dient dazu, Verhalten auch langfristig zu erhalten.d Dann baut man weiter aus und geht in neue Situationen hinein, also mit Ablenkung, anderen Hunden etc. Aber langsam steigern, da Spiel beginnt von vorne. Das ist viel Arbeit, aber es lohnt sich in den meisten Fällen. So angewendet, ist eine Koralle sicher keine Tierquälerei. Ob Du's probieren willst, siehst Du ja dann. Halti geht sicher genauso, aber aufpassen, daß kein Ruck auf die Halswirbel kommt, Hunde können sich damit sehr verletzen, weil der Kopf herumgezogen wird. Gudrun würde Dir sicher erklären, wie es genau geht. So, Ende für jetzt, sonst meldet sich der Server wieder ab. Liebe Grüße Birka
Thema: Leinenführigkeit???


 
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