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Hallo an Euch,
wie Ihr ja wißt habe ich in den letzten Jahren fast ausschließlich Hunde aus dem Tierheim oder wie bei Odin ausgesetzte Hunde. Und meine Erfahrungen sind ausschließlich positive. Ganz entscheident ist doch derjenige der sich einen Hund "aussucht" (da fällt mir auch schon wieder was zu ein). Ob groß oder klein spielt doch überhaupt keine Rolle. Gudrun sagt, daß Ihr Sohn zu der Zeit 2 Jahre alt war, als es darum ging einen Hund in die Familie aufzunehmen. Ein kleiner Hund kann genauso verletzen wie ein großer. Natürlich gibt es da einen Unterschied, allerdings glaube ich, nein ich bin davon überzeugt, daß die meisten Menschen die sich einen Hund aus dem Tierheim oder vom Züchter holen schlicht und ergreifend mit den falschen Voraussetzungen an die Sache herangehen. Ein Hund ist ein Lebewesen und einen Hund der über sein gesamtes Leben im Charakter gleich bleibt, steht in seiner Entwicklung. Es würde auch gegen die Natur sprechen, wenn er sich nicht verändert. Nicht nur in den ersten Monaten ,sondern in seinem ganzen Leben entwickelt er sich weiter. Vielleicht nicht in dem Maße wie viele sich es vorstellen. Das liegt aber daran, daß viele Leute meinen, eine Weiterentwicklung erkennt man daran ob er er die Zahl seiner Kunststückchen steigert. Vielleicht sollten wir nicht permanent irgendwelche Vermutungen anstellen, was der Hund gerade denkt oder fühlt. Ich gebe zu, daß es schwer ist, denn ich sitze oft selber da und schaue meine Jungs an und übelege, was er wohl gerade fühlt. Wie wir Odin vor unserer Haustür gefunden haben, haben wir ihn mit einem bestimmten Blick oder besser Ausdruck in den Augen gesehen. Der erste Anblick ist ja häufig der, den man in Erinnerung behält. Später war es oftmals verlockend diese Traurigkeit wieder in irgendwelchen Gesten des Hundes hineinzuinterpretieren. Wir sollten sie öfter mal in Ruhe lassen. Wenn meine Jungs nicht schmusen wollen, würden sie sicher zu mir auf`s Sofakommen wenn ich sie rufe, aber nach kurzer Zeit wieder gehen oder aber wenn sie liegenbleiben eben nicht so geniessen. Manchmal wollen sie dasein, mehr aber auch nicht.
Und zu Angie,vielleicht hat Angie sogar Angst gehabt, irgend etwas gerochen oder gehört, was Du vielleicht nicht gehört hast. Vielleicht.... vielleicht aber auch nicht. Wenn sie sich sonst "normal" verhält und keine außergewöhnlichen Anzeichen zeigt, ist es auch nur halb so wild.
Meine Erfahrung ist nun mal, daß viele Menschen sich nicht bewußt sind, was sie sich da ins Haus holen. Darum ist die Doppelvermittlungsrate in TH immer noch sehr hoch.
Um noch mal eine Lanze für Tierheimhunde zu brechen, eine kleine Geschichte von Jerry. Im Urlaub habe ich mit ihm suchen geübt. Und zwar Frauchen suchen. Jahrelang habe ich ja das ganze Gedöns auf den Trainingsplätzen gesehen und natürlich selber gelehrt und gelernt. Aber dolle fand ich es nie. Tja, Jerry sollte Frauchen finden. Sie hat sich also versteckt. Und zwar 6 km vom Haus. Dorthin ist sie mit dem Auto gefahren. Nach einer Stunde habe ich Jerry gesagt er soll Frauchen suchen. Er legte gleich los und fand sie nicht im Haus. Logisch sie war ja auch nicht da. Er stand also vor der Tür und lief raus zum Parkplatz. Auto auch nicht da. Ermuntern mußte ich ihn natürlich. Er lief los, ich mit Odin hinterher. Und nach gestoppten 24 Minuten hat er sie gefunden. Und das habe ich bei keinem meiner "ausgebildeten Hunde" erlebt. Und doch immer wiedergeübt. Fand ich schon ganz beachtlich für einen Tierheimhund, der auch seine Macken hat, mit denen wir aber zu leben wissen. Jetzt muß ich aber auch noch schreiben, daß Jerry ansonsten von solchen "Trainingseinheiten " verschont ist. Es ist nur ein Spiel gewesen mehr nicht. Hätte er sie nicht gefunden, oder aufgehört sie zu suchen wären wir einfach nur spazieren gegangen.
Naja wollte hier eigentlich nur ein bischen die TH-Hunde verteidigen und natürlich alle anderen Hunde mit Vorgeschichte.
Schöne Grüße aus derHeide
Thorsten
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