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Liebe Birgit,
ich kann so gut nachempfinden, dass du dich wie eine Verräterin gefühlt hast. Mir ging es auch so, als ich unseren altdeutschen Schäferhund einschläfern ließ. Er hatte u. a. schlimme Epilepsie und Arthrose. Er begann sich bereits die Pfoten aufzubeißen und nichts hat mehr angeschlagen. Da wir aufgrund der Epilepsie nicht zum TA fahren konnten, mussten wir den ganzen Tag darauf warten, bis er zu uns kam, um Cay zu erlösen. An diesem Tag ging es ihm auch nicht so schlecht, wie an manch anderem Tag und das lange Warten machte mich echt fertig. Ich war nur am Heulen.
Als der TA schließlich kam, hat Cay ihn angeknurrt, was er sonst NIE getan hat. Ich hatte das Gefühl, dass er in diesem Moment noch nicht bereit war, zu gehen. Es war einfach furchtbar! Wir hatten den TA immer wieder weggeschickt, aber irgendwann musste es sein, denn Cay hatte schon lange Schmerzen. Die Durchblutung in den Beinen war schon so gestört, dass das Narkosemittel gar nicht richtig wirken konnte und der TA noch einmal nachspritzen musste. Er ist letztendlich friedlich eingeschlafen, aber die Erinnerungen daran, sind noch immer schwer.
Ich weiß, dass es die richtige ENTSCHEIDUNG war, dass wir Cay nicht länger leiden ließen, aber ob man jemals das Gefühl hat, dass es auch der richtige TAG war?
Mitfühlende Grüße
Tanja
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