|
Liebe Birgit,
natürlich weißt Du, daß Willi keine Blähungen hat, wie solltest Du das auch ernsthaft annehmen? Natürlich spiegeln Deine Äußerungen doch nur den Wunsch wider, es müßte doch so sein, Willi müßte doch noch sehr lange leben, aber tief im Inneren weißt Du, daß es nicht stimmt. Ich weiß, es ist immer sehr schwer, Abschied zu nehmen und zu akzeptieren, daß jegliches Leben irgendwann zu Ende geht. Wir können vieles tun, um Leben zu erhalten und zu verlängern, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, weil die Natur nun einmal für jedes Lebewesen ein Lebensende vorgesehen hat, und oft empfinden wir das dann als Niederlage, obwohl wir wirklich nichts dafür können, denn wir sind nicht Herr über Leben und Tod. Deshalb brauchst Du auch bei Benny kein schlechtes Gewissen zu haben, daß ein Hundeleben irgendwann zu Ende geht, liegt leider nicht in Deinem Verantwortungsbereich. Aber das weißt Du ja selber. Wir sind einfach nicht in der Lage, ewiges Leben zu schaffen, egal, wie sehr wir uns auch bemühen und wir tun gut daran, das zu akzeptieren. Wäre es für Benny wirklich Lebensqualität gewesen, ein paar Wochen länger zu leben? Ist ein langes Leben wirklich das absolut erstrebenswerte Ziel, egal um welchen Preis? Oder ist nicht der besser dran, der nicht ganz so lange lebt, dafür aber ein erfülltes, zufriedenes Leben hat, ohne leidvollen Abschied? Natürlich muß diese Frage jeder für sich selber beantworten, aber ich bin eher dafür, die Jahre mit Leben zu füllen und nicht das Leben mit Jahren. Am besten hat man es natürlich, wenn man beides bekommt, aber ich denke, nur lang leben um den Preis, daß man sich gar nicht mehr wohl fühlt, um dann irgendwann doch zu sterben wäre zumindest nicht das, was ich für mich anstreben würde. Nein, ich denke, wir alle sollten lernen, um Leben zu kämpfen, solange berechtigte Hoffnung besteht, aber auch zu begreifen, daß uns irgendwann Grenzen gesetzt sind. Ich finde Coco's "Regenbogenbrücke" ist ein sehr schöner Ausdruck und ich wünsche Dir die Kraft und einen klaren Blick, um zu erkennen, wann für Willi der beste Zeitpunkt ist, über die Regenbogenbrücke zu gehen. Zum großen Glück für Tiere haben wir hier die Möglichkeit, erlösend einzugreifen, im Gegensatz dazu müssen Menschen oft sehr leiden, bevor sie die Regenbogenbrücke betreten dürfen. Du wirst die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt treffen, da bin ich sicher - auch wenn es Dir sehr schwer fällt. Denn Du weißt, daß die Dinge nicht dadurch anders werden, daß man sie sich anders wünscht. Aber gerade bei Herzerkrankungen können neue Medikamente auch Wunder wirken, vielleicht ist es ja bei Willi der Fall. Was sagt der TA denn zu dem Ganzen? Welche Chancen gibt er Deinem Hund? Liebe Grüße, Birka
|