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Hallo Tanja,
das mit dem Hund ist wirklich keine gute Idee, zumindest nicht unter den Voraussetzungen, wie Du sie beschreibst. Ich hatte vor 5 Jahren so einen Fall in der Nachbarschaft, ein damals 8jähriger Junge wollte unbedingt einen Berner Sennenhund. Ich habe mir den Mund fusselig geredet, um die Leute davon abzubringen, denn ich wußte, daß die Ehe schlecht war und der Junge sich aus Tieren nicht wirklich viel gemacht hat, es gab da so ein paar Episoden, wo der Junge Kälber füttern sollte, aber keinen Bock hatte und dann meinte, es wäre ihm völlig egal, ob die Kälber Futter bekämen oder nicht. Wie dem auch sei, ich konnte auch nicht überzeugen, daß so ein großer Hund für einen 8-jährigen nun mal kein Tier ist, denn er hatte sich das eben in den Kopf gesetzt. Um das Schlimmste zu verhindern, bin ich dann zum Welpenaussuchen mitgefahren, um mir wenigstens die Elterntiere anzuschauen, denn ich wollte etwas sicher sein, daß der Hund nicht eines Tages das Kind angreift. Nun ja, und dann kam der Welpe, ein nettes Tier, wie Welpen halt so sind. Leider hatte er einen Fehler, er benahm sich nicht wie Kommissar Rex, und schon gar nicht im Welpenalter. Nach 4 Wochen war das Interesse des Jungen weg, klar, der Welpe gehorchte ihm nicht sondern eher den Erwachsenen. Als der Hund dann 1 Jahr alt war, brach die Familie auseinander, Mutter und Sohn zogen aus. Hatte die Mutter vorher immer getönt, wie würden den Hund auf alle Fälle mitnehmen, war dann sehr schnell keine Rede mehr davon, welcher Mieter würde auch einen halbstarken, unerzogenen Berner akzeptieren, der von dem dann 9jährigen Kind bestenfalls dann ausgeführt wird, wenn nichts in der Glotze kommt? Also blieb der Hund da beim Vater (was nicht das Schlechteste war), die Mutter kaufte sich einen neuen Hund, aber diesmal einen viel kleinerern, und wenn der Bub derzeit mal seinen Vater besuchen kommt, ist der "alte" Hund nur lästig. Kürzlich mußte der Vater ins Krankenhaus, der Hund war zuHause. Die Nachbarn haben sich alle drum gekümmert, sind mit dem Hund mal spazieren gegangen und sowas, von Mutter und Sohn keine Spur. Kein Kind kann einen Hund erziehen, und unerzogene Hunde sind sehr schnell sehr lästig. So, wie Du die Situation beschreibst, scheitert das Ganze schon im Ansatz, das kann gar nicht gut gehen. Aber vermutlich wirst Du es genauso wenig verhindern können wie ich damals. Die Idee mit einem Tierheimhund ist gut, das Kind soll dort jeden Tag hinfahren und spazierengehen, bei jedem Wetter, egal, was im TV kommt. Und wenn sich das Kind da 1 Jahr bewährt hat, kann man drüber reden, ob es ein eigener Hund werden kann. Oh Mann, manche Leute haben von Hunden wirklich gar keine Ahnung, und dann landet so ein Hund im Tierheim. Aber vielleicht kriegt der Vater ja noch die Kurve und kauft einen Goldhamster. Viele Grüße Birka
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