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13.10.02 --
Birka
RE: Apollo, Daisy und Apollo/Catrin
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Hallo Catrin,
ich gehe Risiken auch lieber aus dem Weg, auch wenn ich weiß, daß das nicht optimal ist. Nemo hatte das Pech, im Welpenalter immer von großen Hunden angeknurrt zu werden, anders hat er es nie erlebt, andererseits ist er ein Hund mit extrem großem Kontaktbedürfnis, er ist todunglücklich, wenn er irgendwo einen Hund sieht und kann nicht hin, weil wir z.B. im Auto fahren oder weil der Hund im Fernsehen ist. Es lief immer gleich: Wenn wir schon mal einen Hund gesehen haben (was bei uns selten vorkommt), sind wir hin, und immer hat der erwachsene Hund geknurrt. Nemo schon im Alter von 10 Wochen dann auch geknurrt. Mit 2 Jahren war es so schlimm, daß Nemo selbst im Auto vor Wut getobt hat, wenn er außerhalb einen Hund sah. Ich habe dann einige Stunden Verhaltenstherapie mit ihm gemacht, die Trainierin meinte, Nemo wäre ein absoluter Alpha-Rüde und hätte eigentlich kein so schlechtes Sozialverhalten, ich müßte ihm nur mehr Kontaktmöglichkeiten geben und gleichzeitig meine Angst überwinden (die hatte ich allmählich ganz schön aufgebaut und bin wirklich allen Hunden aus dem Weg gegangen). Das mit den Kontaktmöglichkeiten ging aber nicht, weil wir hier kaum Hunde haben und diverse "Kontaktanzeigen" in der Zeitung nichts gebracht haben. Das mit Angst überwinden habe ich probiert und Nemo dann auch mehr zu anderen Hunden hingelassen, wenn wir welche gesehen haben, weil die Trainerin meinte, es würde nichts passieren, Nemo würde das ganz prima machen. Sie hat mir das mit Nemo auch demonstriert, wenn sie ihn an der 20m-Leine hatte, ging alles glatt und ich war zuversichtlich und habe wirklich geglaubt habe, es könnte gehen. Habe alle Ratschläge der Trainerin umgesetzt, es wurde dadurch wirklich besser und wir sind gut gelaunt in Urlaub gefahren, ich mit der Sicherheit, jetzt einen Hund zu haben, der nicht mehr angreift und den ich laufen lassen kann, auch wenn andere Hunde kommen. Ein paar Tage ging das wirklich gut, ich war sehr stolz auf Nemo und sehr siegessicher. Dann kam ein Pitbull-Terrier auf das Grundstück unseres französischen Ferienhauses, wir wußten nichts von seiner Existenz und die Vermieter hatten uns versichert, daß es keine Hunde in der Umgebung geben würde. Es gab dort auch eigentlich keine Hunde, aber der Nachbar hatte einen Handwerker kommen lassen, und dem gehörte der Pitbull. Plötzlich lautes Schreien von Nemo und er kam blutüberströmt zu mir und ist vor mir auf der Terrasse zusammengebrochen. Wer von den beiden Hunden angefangen hat, zu stänkern, wurde nie geklärt, niemand hat es gesehen, beide waren ohne Leine an der jeweiligen Grundstücksgrenze, Zäune gibt es da nicht, Pech halt. Für Nemo nach der Verhaltenstherapie natürlich fatal, alles war für die Katz. Wir sind dann in die Klinik und haben Nemo wieder zusammenflicken lassen, und alle PRobleme mit anderen Rüden begannen von vorne. Und seitdem auf die STunde genau läuft seine Blase aus, dieses Problem hast Du ja schon mitbekommen. Tja, und genau deshalb bin ich immer froh, wenn wir keine Hunde treffen, die wir nicht kennen, wohl wissend, daß ich Nemo damit keinen Gefallen tue. Aber zugegeben, mir ist einfach nicht mehr wohl bei dem Gedanken, daß Nemo auf unangeleinte Rüden trifft. Heute hat er ja bewiesen, daß meine Sorge durchaus begründet ist. So, Ende für heute. Schönen Abend noch, Birka
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