Hunde.com Startseite Das neue Hundeforum - jetzt anmelden!
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




09.08.02 -- Birka

RE: Menschwohl/Tierwohl!!














Hallo Susan,
das ist wirklich ein Thema, über das man sich lange Zeit auslassen könnte. Man kann es von verschiedenen Seiten betrachten: Da wäre zum Beispiel der biblische Ansatz. Irgendwo da steht, daß das Tier dem Menschen untertan ist, frag' mich nicht, wo. Dann könnte man es aus evolutionstheoretischer Sicht aufrollen: Der Mensch ist das am höchsten ausdifferenzierte Wesen, sprich er kann Dinge vollbringen, die kein Tier schafft, ob das ein Vorteil ist, sei mal dahingestellt, kein Tier würde so dämlich sein, z.B. eine Atombombe zu bauen. Grundsätzlich denke ich, daß Tiere und Menschen zwei verschiedene Daseinsformen sind, und jede hat ihre Daseinsberechtigung. Nun gibt es einige wenige Tiere, die versuchen, sich mit Menschen zu arrangieren, allen voran der Hund. Ich finde es immer wieder erstaunlich, zu welchen Leistungen Hunde da fähig sind, wenn ich mir vorstelle, einer von uns müßte plötzlich in einem Wolfsrudel leben, da hätten wir sicher größere Probleme als ein Hund, der sich der Art Mensch anpassen kann. Ich wünsche mir, daß Menschen es als ihre Pflicht ansehen, dafür zu sorgen, daß es den Tieren gut geht, denn im Gegenzug erwarten sie ja vieles von einem Tier. Das Schwein soll sich schlachten lassen, die Kuh auch, der Hund soll Kamerad sein und was weiß ich nicht noch alles. Dafür, daß Tiere dies alles für uns tun, können sie zumindest eine anständige Behandlung erwarten und der Mensch könnte zumindest auch versuchen, sich ein ein Tier hineinzuversetzen und es zu verstehen, nur leider sehen viele Menschen das nicht so, eben weil sie glauben, was besseres als ein Tier zu sein, dabei sind wir biologisch so weit gar nicht davon entfernt. Für mich ist Nemo ein Lebewesen, das mir -wie auch immer- anvertraut wurde und für das ich verantwortlich bin, er wurde ja schließlich nicht wirklich gefragt, ob er mit uns leben möchte. Er tut das gerne, denke ich, aber dafür, daß ich ihm sein "Wolfsleben" genommen habe mit Rudel und allem, was dazu gehört, muß ich jetzt halt für ihn sorgen und zumindest versuchen, ihm die Verluste auszugleichen. DAs geht nur, wenn ich mich bemühe, zu verstehen, welche Bedürfnisse Hunde generell haben (dazu gibt es ja eine Menge Bücher) und dann zu prüfen, was ich ihm davon ermöglichen kann/ will und was nicht. Daß ein Hund auch Vorteile durch das Zusammenleben mit Menschen hat, ist aber auch klar, zumindest, wenn er anständig behandelt wird. Ob Tier- oder Menschenwohl höher zu werten sind, ist schwierig zu beantworten, ich denke, man muß beides berücksichtigen, und mal hat das eine Priorität, mal das andere, je nach Situation. Das Recht des Einzelnen auf "Wohl" hört für mich i.d.R. da auf, wo er dem anderen massiv schadet, also wenn ein Mensch nur glücklich sein kann, wenn er Tiere quälen kann, gestehe ich es ihm nicht zu. Jede Art, ob Mensch oder Hund, muß aber auch Abstriche machen nach dem Motto: Leben und leben lassen, dann klappt es auch. So, und bevor ich jetzt zu philosophisch werde, gehe ich jetzt mit Nemo spazieren. Grüße, Birka
Thema: Menschwohl/Tierwohl!!


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck