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25.06.02 -- Siggi Kuipers

Wie sicher sind Futtermittel für Heimtiere?














Wie sicher sind Futtermittel für Heimtiere?





Nahrungsprodukte für Heimtiere und die BSE - Problematik

Die bei der Katze auftretende Feline Spongiforme Enzephalopathie (FSE) steht im Verdacht, durch den Erreger der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) verursacht zu werden. Bei Hauskatzen wurden Fälle in Großbritannien, Irland, Norwegen und Liechtenstein gemeldet. Auch bei Großkatzen in Zoos sind Fälle aufgetreten. Bei Hunden besteht bislang kein Verdacht, dass BSE auf diese Spezies übergehen könnte. Bisher wurde kein einziger Fall bekannt.

Aufgrund der wahrscheinlichen Empfänglichkeit von Katzen für BSE kommt den Heimtiernahrungsprodukten besondere Bedeutung zu. Sowohl in Österreich als auch EU-weit gelten für die Herstellung von Heimtiernahrungsmitteln gesetzliche Bestimmungen, die denen für die Herstellung menschlicher Nahrung analog sind. Die internationalen, Heimtierfuttermittel produzierenden Firmen haben sehr bald nach bekannt werden der Problematik Maßnahmen ergriffen, die noch strengere konzerninterne Regelungen vorgeben, um die diesbezügliche Sicherheit ihrer Produkte zu gewährleisten.

Generell darf in Österreich für Heimtierfertignahrung nur Fleisch verwendet werden, das als tauglich für den menschlichen Genuss befunden wurde. Denselben gesetzlichen Bestimmungen unterliegen auch alle Rohstoffe für die Herstellung von Trockenfutter. Das dafür verwendete Fleischmehl stammt aus regulären Schlachtungen und hat nichts mit "Tiermehl" zu tun, das Teile verendeter Tiere und Abfälle enthält. Die Verwendung von Tiermehl war und ist sowohl für die menschliche Nahrung als auch für die Heimtiernahrung gesetzlich verboten. Auch Gewebeteile und Organe, die als Risikomaterial für BSE angesehen werden (Gehirn und Rückenmark), wurden und werden nicht verwendet.

Eine fleischlose Ernährung oder eine Ernährung ohne tierische Produkte (auch ohne Ei- und Milchprodukte) unserer zu den Spezies der Fleischfresser gehörenden Heimtiere ist auch in der gegenwärtigen Situation nicht zu empfehlen. Katzen sind sehr strenge Fleischfresser, der Stoffwechsel dieser Tiere hat sich in den Jahrmillionen der Entwicklung streng an die Nahrung Beutetier angepasst und weist Besonderheiten auf, die eine fleischlose Ernährung kaum möglich machen. Die Gefahr einer Unterversorgung mit Energie und Eiweiß – aufgrund der geringen Schmackhaftigkeit des Futters ein Hauptproblem bei der fleischlosen Ernährung von Katzen – ist sehr groß und führt zu irreversiblen Leberschäden. Aus diesem Grund muss vor einer fleischlosen Ernährung von Katzen dringend gewarnt werden.

Auch Hunde sind, wie der Stammvater Wolf, Jäger von Beutetieren, der Stoffwechsel dieser Tiere weist allerdings keine spezifischen Besonderheiten wie jener der katzenartigen Raubtiere auf. Eine vegetarische Ernährung ausgewachsener Tiere unter Einbeziehung von Ei- und Milchprodukten kann bei Verwendung ausgewogener Rezepturen und unter Zugabe entsprechender Mineralstoff- und Vitaminmischungen ohne Komplikationen durchgeführt werden. Für noch im Wachstum befindliche Tiere, trächtige oder säugende Hündinnen sowie Hunde, die körperliche Leistungen zu erbringen haben, ist fleischlose Kost nicht zu empfehlen.

Da bislang in Österreich kein BSE-Fall bei Katzen oder Hunden (bei Hunden wurde, wie bereits erwähnt, bisher EU-weit noch kein einziger Fall beschrieben) aufgetreten ist, ist anzunehmen, dass die im Handel erhältlichen Fertigfutter für Heimtiere wie auch die Verwendung von Frischfleisch zur Herstellung von Hunde- oder Katzenfutter kein Risiko darstellen. Schäden durch Futterumstellungen ohne ausreichende Kenntnis des Bedarfes stellen ein wesentlich größeres Risiko für unsere Hunde und Katzen dar.


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