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10.01.02 -- meg

Zivilisationskrankheiten beim wautz durch Ernährung?














Ja,ja:weils so schön war gleich noch ein artikel:

Gesundheitsbehörde registrierte eine erhöhte Krebsgefahr und die Zunahme von Herzproblemen durch ranziges Fett. Hunde erkranken immer häufiger an Krebs und Allergien. Verursacher sind unter anderem Futterbeigaben wie Sojabohnen, Weizen, Mais. Weissem Reis fehlen drei Viertel seiner ursprünglichen Nährstoffe, Braureis ist ein Abfall davon. Tierische Fette müssen für Hundefutter dehydriert werden - sie werden dabei ranzig. Sonnenblumenöl hat das ungünstigste Verhältnis an ungesättigten Omega-Fettsäuren, wobei Tumore entstehen und deren Wachstum gefördert werden: keine Omega-3-Fettsäuren, dafür 233 Teile Omega-6-Fettsäuren. Als +#8222;Geflügel-Nebenerzeugnisse" gelten Schnäbel, Füsse, Federn, Mägen und Darminhalt.

Eine amerikanische Studie ergab, dass mehr als die Hälfte aller Hühner aus Geflügelfarmen mit Salmonellen verseucht sind. Soja kommt meist aus den USA, und dort wird genmanulpuliert auf Futter komm raus. Futtermittelhersteller, die vortäuschen, ihre Hundenahrung nur mit Vitamin E oder C über neun Monate haltbar zu machen, behaupten die Unwahrheit oder sie wissen es nicht. Gesetzeslücken erlauben den Herstellern, in ihren Prospekten zu werben: +#8222;wir fügen unserem Futter kein Etoxiquin, BHT oder BHA bei". Doch diese Konservierungsmittel sind bereits in den Ausgangsprodukten der verschiedenen Futtersorten enthalten und müssen daher nicht mehr deklariert werden.

Die Unsicherheit ist bei Hundehalter und Züchtern gross. Die meisten Hundefutter stammen aus den USA. Die +#8222;Dry Dog Food Reference", ein Informationsdienst von PetDog-Press aus New Hampshire, veröffentlichte in der Februar-Ausgabe 1997 in der unabhängigen Hundezeitschrift +#8222;Dog`s World" einen Test aller 193 in den USA erhältlichen 53 Markenfutter von 37 Herstellern.

Ergebnis: Nur einem einzigen kleinen Hersteller, +#8222;Solid Gold Holistic Animal Nutrition Center", konnte in seinen beiden Futtern mit den verniedlichenden Namen +#8222;Hund-N-Flocken" für erwachsene Hunde und +#8222;Hundchen-Flocken" für Welpen weder Konservierungsmittel in den Grundstoffen noch sonstige allergische und krebserregende Mittel nachgewiesen werden, weder Sojabohnen, Weizen, Mais, weisser und Braureis, tierische Fette, Sonnenblumenöl, tierische Mehle oder tierische +#8222;Nebenerzeugnisse", also Abfall.

Zu schön, um hier wahr zu werden: Hersteller und der deutsche Importeur von Solid Gold ignorierten EU-Vorschriften. Die ersten Säcke lagerten im Hafen erst vier Monate, bis sie freigegeben wurden. Der Importeur schnüffelte nach eigener Angabe an einem Sack und befand das Hochpreisfutter für geniessbar.

Es herrscht Verunsicherung durch Täuschung: Der Käufer wird verwirrt durch die Deklarationen +#8222;Antioxidantien" und +#8222;Konservierungsstoffe". Der deutsche Hersteller von +#8222;Allco" in einer internen Mitteilung: +#8222;Sowohl Antioxidantien als auch Konservierungsstoffe gehören zu den deklarationspflichtigen Zusatzstoffen, die in Anlage 3 der Futtermittelverordnung aufgeführt sind." Beide Zusatzstoff-Gruppen haben unterschiedliche Wirkungen. Antioxidantien sind Substanzen (Ethoxiquin, BHT, BHA, Ascorbinsäure wie Vitamin C und Tocopherole wie Vitamin E), die chemische Radikale binden und dadurch den oxidativen Verderb von Futter verzögern. Konservierungsstoffe hingegen greifen in den Stoffwechsel von Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) ein oder verzögern den mikrobiellen Verderb durch ph-Wert-Absenkung mit organischen Säuren (Ameisen-, Propion- oder Essigsäure). Beide Stoffgruppen verlängern die Haltbarkeit.

Allco schreibt dazu: +#8222;Für Hunde-Trockenfutter gilt, dass der mikrobielle Verderb durch die Trocknung bis auf maximal zehn Prozent Feuchtigkeit unterbunden wird. Ein Zusatz von Konservierungsmitteln im futterrechtlichen Sinne ist daher in der Regel nicht erforderlich. Ausnahmen sind Produkte, die denen ein höherer Feuchtigkeitsgehalt - entweder aus Kosten- oder aus Akzeptanzgründen - angestrebt wird." Der oxidative Verderb von Trockenfutter muss aber bei den heute üblichen Fettgehalten und Mindesthaltbarkeitsfristen durch Antioxidantien von allen Herstellern verringert werden. Hersteller unterscheiden nur zwischen natürlichen und synthetischen Substanzen.

Fleischfresser?
Guter Rat ist nicht nur teuer, mitunter auch gefährlich: Die ehemalige Boxerzüchterin Ilse Sieber empfiehlt in Eric Aldingtons Buch +#8222;Hundezucht naturgemäss" Gift: +#8222;Nur rohes Fleisch", oder +#8222;Knochen für Welpen". Dazu reicht sie den Rat, dass auch Wölfe kein gekochtes Fleisch in der Natur fänden. Sie weiss wohl nichts über die geringe Lebenserwartung eines Wolfes. Sie vergisst bei Ihrer altbackenen Forderung nach einem Hungertag, dass Haushunde ihr Futter seit Jahrhunderten nicht mehr von der Natur beziehen.

Ist der Hund ein Fleischfresser, oder kann man ihn vegetarisch ernähren, also unsere Essbedürfnisse auf ihn übertragen? +#8222;Im Prinzip jein." Vor- und Fehlurteile füllen hier die Schüssel. Der Hund gehört wie sein Vorfahr Wolf zu den Carnivoren (Fleischfresser); dieser Begriff ist freilich unzulänglich und wahrscheinlich aus dem Gattungsbegriff Carnivora (für Raubtiere) entlehnt. Präziser ist die Zuordnung zu den Zoophagen (Tierfresser). Das erhellt auch aus dem Vergleich der Gebisse von Wolf, Hund, Marder, Bär, Dachs oder Grosskatze. Das Beutetier wird also fast restlos verwertet, bis auf schwer- oder unverdauliche Reste.

Das Beutetier liefert dem Carnivoren nicht nur Eiweiss und Fett, sondern auch andere, im Fleisch nicht oder wenig vorkommende Stoffe wie Kalzium (aus dem Skelett), Natrium (aus dem Blut), fettlösliche Vitamine (aus Organen), wasserlösliche Vitamine (aus Darm und Darminhalt) und unverdauliches Material (die für die Verdauung unentbehrlich sind). Selbst der Hund nimmt, wie sein Vetter Wolf, zusätzlich pflanzliches Material auf. Selbst Stadthunde suchen instinktiv nach Schnittgras, um ihrem Verdauungsapparat auf die Sprünge zu helfen. Knochen sind kein Futterersatz. Mit einem ausgewogenen Alleinfutter reduziert sich die Gefahr, dass der Fütterer etwas vergisst, was der Hund als Welpe, als Aufbau, als Leistungssportler, als tragende oder säugende Hündin oder im Alter braucht.

Was braucht der Hund?
Welpen von grossen und vor allem schweren Rassen (erwachsen 750 Gramm pro Zentimeter Schulterhöhe) sehen mit ihren dicken Pfoten und dem Kistenköpfchen oft aus, als müssten sie über das verträglich Mass hinaus gefüttert (gemästet) werden. Daraus entstehen Schwierigkeiten im länger anhaltenden Aufbaustadium. Dazu kommt speziell bei Riesenrassen eine Veranlagung zur Ellenbogendysplasie (ED). Und die wird speziell bei Osteo Chondrose Dissecans (OCD) belegbar durch zu hohe Calciumwerte (vor allem Welpenfutter) verschlimmert.

Welpen-Futter ist oft nur eine Marktlücke für die Hersteller. Und teuer ist nicht gleich deshalb besser. Für Importware zahlt man die Kosten für den Import. Und für die Ungewissheit, wie lange der Futtersack schon unterwegs ist. Die Frischegarantie bleibt in der Lagerhalle stecken.

Wer Trockenfutter bevorzugt, weil es bequem zu transportieren ist und nicht vergammelt, muss dem Hund natürlich das im Futter zuvor dehydrierte Wasser um so häufiger ersetzen. Man kann es zuvor in Wasser einweichen. Es kann ohne Verrottungsgefahr in der Schüssel bleiben, es kann problemlos auf Reisen mitgeführt werden, und es putzt bei rauher Futteroberfläche die Zähne.

Der Hund muss gerade bei dehydriertem Futter jederzeit genügend frisches Wasser zu sich nehmen können, damit er den Wasserentzug im Futter ausgleichen kann. Bei Eigenmix vergisst der Koch schon mal diesen oder jenen Bedarf an Vitaminen, Säuren oder Mineralien. Oder führt zuviel Eiweiss zu. Daneben gibt es Feuchtfutter, sie enthalten also dem Trockenfutter zugesetzte Feuchtigkeit. Muss ich das Wasser bezahlen? Ist es ausserdem nötig, so viel Energie für Weissblech auszugeben? Für Feucht-, also Dosenfutter muss die dreieinhalbfache Menge transportiert werden wie für Trockenfutter.

Was ein Hund in verschiedenen Lebenslagen braucht, überfordert den normalinformierten Halter. Es geht uns ja bei der eigenen Verpflegung nicht besser. Zuviel Eiweiss erhöht die Gefahr einer Hauterkrankung bis hin zu regelrechten Eiweissschocks. Unnötig ist zusätzliches Fressen zum ausgewogenen Fertigfutter. Prof. Dr. Ellen Kienzle am Lehrstuhl für Tierernährung an der Tierärztlichen Fakultät München: +#8222;Ursache für übergewichtige Katzen und Hunde ist die Überfütterung, die auch zu Mangelerscheinungen führen kann. So wachsen oft junge Hunde zu schnell und werden dabei mit Kalzium über- oder unterversorgt, dies schadet dem Knochenbau."

Kienzle hält die Calcium-Versorgung von Welpen und Junghunden immer noch für ein Thema: +#8222;Sowohl der Mangel als auch eine erhebliche Überversorgung können bei wachsenden Hunden Skeletterkrankungen hervorrufen oder bestehende Dispositionen verschlechtern. Gerade grosswüchsige Hunderassen sind sehr empfindlich gegen Fehler bei der Calciumversorgung, während kleinere so etwas eher verzeihen. Überversorgung entsteht häufig, wenn zu einem Fertigfutter (Alleinfutter, Vollnahrung) zusätzlich Mineralfutter gegeben werden." Kienzle warnt dabei ausdrücklich vor dem Zusatz von Futterkalk. Ich weise auch auf den Artikel von Dr. med. vet. Britta Dobenecker in der Fachzeitschrift +#8222;konkret kleintier" hin: +#8222;Welpen und Junghunde - Richtige Ernährung: Immer noch ein Problem!"
Die Zugabe von Antibiotika in Tiernahrung pervertierte auf dem Gebiet der Nutztierfutter. Folge: Patienten reagieren nicht mehr wirksam auf zusätzliche Antibiotika.

Ich habe in all den Jahren an Erfahrung mit Schlittenhundehaltern noch keinen fetten Schlittenhund gesehen. Auch keinen fetten Arbeitshund in Jägerhand. Für die Eitelkeit von Hetzhundehaltern spricht, dass sie wenigstens ihre aerodynamischen Hunde schlank halten: artgemässe Haltung und Beschäftigung durch Halter. In den USA wurde eine Frau wegen Tierquälerei bestraft, weil sie ihren Hund mästete. Untersuchungen haben belegt, dass nicht selten übergewichtige Halter sich, zur Entschuldigung ihrer Fresssucht, einen übergewichtigen Hund heranmästen. Selbst die Massenhersteller gehen dazu über, auf Geschmacksanreicherer zu verzichten.

So ihr Lieben, habt ihr auch brav alles durchgelesen?
*ächtz*
heike und meggie
  10.1.02Zivilisationskrankheiten beim wautz durch Ernährung?   meg  
  10.1.02RE: 1 binti-jua  


 
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