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Kleine Anmerkung zum Beute- und Wehrtrieb: Wie jeder andere Trieb auch, ist auch der Wehrtrieb nicht resistent gegen "Abnutzung". Sicher weniger als der Beutetrieb, aber dennoch: Wenn ich zehn mal einen Hund bedrohe, ohne ihn anzugreifen, wird er zwar mit Verteidigung oder Meiden reagieren, und zwar jedesmal. Allerdings wird das mit jedem Mal schwächer werden, wenn auf die Bedrohung kein Angriff von mir folgt. In der Konsequenz heißt das, daß ich immer stärkere Bedrohungsreize anbringen muß, um eine konstante Wehrreaktion zu erhalten. Irgendwann werde ich auf den Hund einprügeln oder im sonstwie weh tun, weil er ansonsten nicht mehr reagiert. Haben wir doch alle schon mal gesehen, die unschönen Szenen, wenn Leute ihren Hund treten und am Stachler (eh abzulehnen, geht auch immer anders)reissen, um das verzweifelte und völlig abgestumpfte Tier irgendwann zu einer Abwehrreaktion zu bringen. Ich finde das widerlich...
Mit entsprechender Stärkung des Selbstbewußtseins eines Tieres und vielen Beutespielen bekommt man fast immer eine konstant brauchbare Schutzdienstleistung. Falls das nicht der Fall ist, wurde entweder a) zu viel mit dem Hund geübt- - er ist abgestumpft - Konsequenz: Zeitlang was anderes üben, erst nach einigen Wochen wieder Schutzdienst oder b) der Hund hat einfach zu wenig Spiel- und Beutetrieb. Mit einem solchen Phlegmatiker ist meistens in Sachen Ausbildung nicht allzuviel anzufangen - aber er hat auch gar nicht das Bedürfnis danach. Über den Grundgehorsam hinaus mag er nichts lernen; stattdessen hat man einen lieben, ruhigen Familienhund. Wir sind mit einem solchen sanften Riesen immer ins Altenheim gegangen, wo er mit den Senioren schmußte. War wirklich eine Freude zum zusehen - für Tier und Mensch.
Falls der Hund nicht allzu phlegmatisch ist und nur der Beutetrieb nicht so toll ist, kann man ja auch mit ihm z.B. eine Rettungshundausbildung machen (da machen sich ruhige Tiere mit starkem Menschenbezug sehr gut) oder Agility oder sonstwas. Es gibt so viele Möglichkeiten.
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